Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)
standen sie einfach nur da und schauten sich an. Im schwachen Schein der Stallbeleuchtung wirkten Joshs Augen viel dunkler als sonst. Wie schwarzer Schiefer schimmerten sie, und in ihnen loderte ein Feuer, das ihr den Atem raubte.
Doch er hielt sich zurück – noch.
»Bist du sicher, dass du das wirklich willst? Dieses Mal hast du vielleicht nicht das Glück, dass das Klingeln eines Telefons dich im letzten Augenblick rettet …« Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Hauchzart streifte er dabei ihre Wange, und Shelly atmete scharf ein.
Ob sie es wirklich wollte? Die Frage war leicht zu beantworten: Sie begehrte Josh so sehr, dass sie fürchtete, den Verstand zu verlieren, wenn er sie nicht jetzt gleich auf der Stelle küsste. Aber sie musste sich auch darüber im Klaren sein, dass es bei einem Kuss allein nicht bleiben würde.
Kurz zögerte sie. Eine zweifelnde Stimme sagte ihr, dass sie drauf und dran war, einen folgenschweren Fehler zu begehen. Hatte sie, als sie ihre alte Existenz in L. A. hinter sich ließ, nicht auch den Männern abgeschworen? Reichte die Katastrophe mit Adrian nicht aus, um ihr vor Augen zu halten, wohin es führte, wenn man sein Leben zu sehr auf einenanderen Menschen ausrichtete? Wollte sie sich jetzt wirklich nach so kurzer Zeit auf eine Affäre mit einem anderen Mann einlassen? Noch dazu dem Mann, dessen Mutter es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sie und ihre Kinder aus dem Tal zu vertreiben?
»Was denkst du?«, fragte er heiser. »Wenn du es lieber ruhig angehen willst … Du sollst wissen, dass ich dafür Verständnis hätte. Aber wenn du mich jetzt küsst, kann ich für nichts mehr garantieren …« Er hob ihr Gesicht an, fuhr mit dem Finger an der Kinnlinie entlang und dann sehr langsam ihre Kehle hinunter. »Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken als an dich. Du machst mich völlig verrückt …«
Ein Zittern der Erregung durchlief Shellys Körper. Sie vergaß alle Zweifel und Bedenken, schlang beide Arme um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter.
Und als ihre Lippen endlich aufeinandertrafen, durchfuhr es sie wie ein Blitz. Es war nicht ihr erster gemeinsamer Kuss, dennoch ließ er sich nicht mit den vorherigen vergleichen. Auf das sanfte Drängen von Joshs Zunge hin öffnete sie die Lippen, und der Kuss wurde tiefer und drängender, ja schon beinahe schmerzvoll in seiner Intensität.
Entzückt und überwältigt zugleich seufzte Shelly auf. Sie wollte mehr – viel mehr! Und Josh schien das zu spüren. Er unterbrach den Kuss und begann, langsam ihre Bluse aufzuknöpfen. Dann streifte er den Stoff über ihre Schultern zurück, bis er leise raschelnd zu Boden glitt. Jetzt stand sie nur noch in Shorts und BH vor ihm, und sie spürte seinen bewundernden Blick, der über ihren Körper glitt.
Die Leidenschaft in seinen Augen machte sie mutig. Mit beiden Daumen hakte sie sich unter den Bund seiner Jeans und zog ihn zu sich heran. Dann öffnete sie zuerst seinenbreiten Gürtel und anschließend die Knöpfe seiner Hose, einen nach dem anderen.
Als Josh scharf einatmete, durchströmte Shelly ein nie empfundenes Machtgefühl. Sie schob die Jeans samt Boxershorts über seine Hüften und ging dabei, ohne den Blickkontakt zu ihm zu unterbrechen, in die Hocke. Mit einem kehligen Knurren zog er Shelly wieder zu sich hoch und verschloss ihren Mund mit einem stürmischen, fast schon Besitz ergreifenden Kuss.
Shelly hielt den Atem an. Flüssiges Feuer schien durch ihre Adern zu pulsieren. Die Flammen der Leidenschaft loderten so hoch, dass sie glaubte, verglühen zu müssen vor Lust. Zügellos drängte sie sich ihm entgegen und stöhnte heiser auf, als sie spürte, wie sehr er sie begehrte. Ohne den Kuss zu unterbrechen, hob er sie auf seine Arme und trug sie hinüber zum Stroh, auf das er sie bettete.
Hastig befreite er sie von ihrem BH und liebkoste ihre Brüste zuerst mit den Händen, dann mit der Zunge. Shelly unterdrückte einen heiseren Schrei. Heute Mittag in dem Unterstand hatte er sie mit seinen Küssen schon fast um den Verstand gebracht. Doch so etwas wie jetzt hatte sie noch nie erlebt. Zwischen Adrian und ihr hatte es im Bett gut funktioniert. Doch die wahre Erfüllung, von der man immer so viel las und hörte, hatte sie in seinen Armen niemals gefunden. Vermutlich, so nahm sie damals an, weil sie ganz einfach nicht die Frau für so etwas war.
Doch wie falsch hatte sie damit gelegen! Es war, als hätte schon ihr ganzes Leben lang ein Vulkan
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