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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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behalten?«
    »Fragen Sie sie lieber, was sie von O’Leary als Gegenleistung dafür verlangt hat, dass sie ihn nicht verrät«, mischte O’Shea sich ein, als Geraldine keine Anstalten machte, auf Shellys Frage zu antworten. Seine Miene war finster und drückte Abscheu aus. Es verwunderte Shelly, dass der junge Mann sich so offen gegen das Oberhaupt der Woods stellte. Das wagte wahrlich nicht jeder, und der Constable machte eigentlich keinen besonders mutigen Eindruck. Aber wenn nicht einmal ihre guten Beziehungen zum Polizeichef von Aorakau Valley Geraldine davor schützten, wie ein gewöhnlicherVerbrecher im Vorraum der Wache auf ihr Verhör warten zu müssen …
    »Was meint er damit?«, wandte Shelly sich erneut an Joshs Mutter, die weiterhin stoisch geradeaus blickte. Doch dann schien sie es sich doch anders zu überlegen und erwiderte Shellys Blick kühl.
    »Es wird Ihnen ja ohnehin früher oder später zu Ohren kommen«, sagte sie, und ein herablassendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Warum sollten Sie es also nicht von mir persönlich erfahren? Ich konnte Chief O’Leary tatsächlich für einen kleinen Gefallen gewinnen.«
    »Und von was für einem Gefallen sprechen Sie?«
    »Nun, O’Leary hat ein paar Hinweise gestreut. Hinweise, die darauf hindeuteten, dass eine ganz gewisse Person für die letzten Brände verantwortlich war.«
    Shelly spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Gab diese Frau etwa gerade zu, dass … Nein, das konnte nicht wahr sein! Und doch …
    »Sie!«, keuchte Shelly atemlos. »Sie und O’Leary haben dafür gesorgt, dass mein Sohn in Verdacht gerät, nicht wahr? Mein Gott, wie konnten Sie nur so etwas tun? Schämen Sie sich denn gar nicht? Ist Ihnen überhaupt klar, was Sie beinahe angerichtet hätten? Wenn Ihre Intrige geglückt wäre, hätten Sie die Zukunft eines unschuldigen Jungen zerstört!«
    »Er ist ein Makepeace«, stieß Geraldine Wood ungerührt hervor, und in ihren Augen loderte Hass auf. »Mein Großvater Ingram Wood hatte ganz recht: Eure ganze Sippschaft gehört ausgerottet wie ein Rudel Possums!«
    Erschrocken über so viel Bösartigkeit taumelte Shelly zurück. Constable O’Shea musterte sie besorgt.
    »Sie sind ja ganz blass«, sagte er. »Warten Sie, ich hole Ihnen rasch ein Glas Wasser.«
    »Zum Glück sind nicht alle Woods wie Sie.« Shelly konnte nichts anderes als Zorn für diese böse, hartherzige Frau empfinden. »Es ist kaum zu glauben, aber aus Ihren Kindern sind trotz des Hasses, den Sie ihnen von klein auf eingeimpft haben, aufrechte Menschen geworden!«
    Die ältere Frau lachte freudlos in sich hinein. »Ach, davon sind Sie also überzeugt? Hat Joshua Ihnen nicht von dem Plan erzählt, den er sich zusammen mit seinem älteren Bruder Ronan ausgedacht hat? Die beiden wollten Blockhütten für Urlauber auf Emerald Downs bauen. Ferien auf der Schaffarm – lächerlich!« Sie verzog das Gesicht. »Ich hätte nie mein Einverständnis für so ein albernes Projekt gegeben, doch nach Ronans Tod steigerte Joshua sich regelrecht in diese Idee hinein.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles?«, fragte Shelly kühl. »Ich weiß über Joshs Pläne Bescheid. Er hat mir gesagt, dass er mir die Farm meines Großvaters deshalb abkaufen wollte – weil Sie ihm die Chance nicht geben wollten!«
    »Dann hat er Ihnen sicher auch von unserer kleinen Abmachung berichtet, nicht wahr?« Sie senkte die Stimme, sodass O’Shea, der sich im Hinterzimmer der Wache befand, sie nicht hören konnte. »Joshua bekommt das Land für die Umsetzung seiner Pläne – allerdings nur dann, wenn Sie Ihre Farm an uns abtreten. Und wenn Sie meinen Sohn wirklich kennen würden, Miss Makepeace, dann wüssten Sie, dass er alles tun würde, um das Andenken an seinen verstorbenen Bruder zu bewahren.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen …?«
    »Er hat alles gewusst«, erwiderte Geraldine triumphierend. »Von Anfang an war er in alle meine Pläne eingeweiht!«
    »Nein …« Shelly schüttelte den Kopf. »Sie lügen! Das glaube ich einfach nicht!«
    »Meinetwegen können Sie glauben oder nicht glauben, was Sie wollen«, entgegnete Geraldine mit einem wissenden Lächeln. »Sie haben ihm wirklich abgekauft, dass er etwas für Sie empfindet, nicht wahr? Um Himmels willen, beinahe könnten Sie mir tatsächlich leidtun …«
    Shelly hatte das Gefühl, in einen tiefen Abgrund zu stürzen. Konnte es wirklich sein, dass Josh sie die ganze Zeit belogen hatte? Dass sie sich so sehr in ihm

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