Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)
Shelly nur noch das Hämmern ihres eigenen Pulsschlags hörte. Als sich Joshs Hände schließlich auf ihre Hüften legten, ging ein Schauer der Erregung durch ihren Körper.
Langsam drehte sie sich um. Sie musste aufschauen, um ihm in die Augen zu blicken. »Josh …«
Er senkte den Kopf, um sie zu küssen, doch es ging ihr nicht rasch genug. Und so stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn .
Es war ein leidenschaftlicher, verlangender Kuss. Ein Kuss, in dem all die Sehnsucht lag, die sich seit der Feuernacht in ihr aufgestaut hatte. Sie wollte Josh, wollte ihn mehr als alles andere auf der Welt. Aber durfte sie sich diesen Wunsch erfüllen? Durfte sie dieses eine Mal nur an sich selbst denken, ohne die möglichen Konsequenzen zu beachten?
Josh zog sie in seine Arme und hielt sie so fest, als wollte er sie nie wieder loslassen. Seine Hände wanderten ihren Rücken hinunter und über ihren Po, während sie die Finger in die harten Muskeln seiner Arme und Schultern grub. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Sie war kurz davor, die Welt um sich herum zu vergessen – aber nicht ganz.
Hastig machte sie sich von ihm los. »Nein«, stieß sie heiser hervor. »Nicht hier …«
Josh lachte kehlig. Seine graublauen Augen blitzten herausfordernd. »Wir sind ganz allein, Shelly. So spät am Nachmittag verirrt sich so gut wie niemand hierher. Kein Mensch wird uns stören.«
»Nein, tut mir leid.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht.«
Er lächelte. »Also gut, ich hatte ohnehin noch etwas anderes mit dir vor. Komm …«
Gemeinsam gingen sie den Weg, auf dem sie gekommen waren, zurück und folgten dann einem gewundenen Fußpfad, bis sie knapp zehn Minuten später eine Bucht mit einem schmalen Sandstrand erreichten.
Etwas oberhalb des Strandes gab es eine kleine Holzhütte.
»Was ist denn das?«, fragte Shelly überrascht, als sie kurz darauf die Hütte betraten. Auf dem Boden ausgebreitet lag eine Wolldecke, darauf stand ein geflochtener Weidenkorb, aus dem der Hals einer Champagnerflasche ragte.
»Ein guter Bekannter von mir hat sein Bach hier in der Nähe – so nennen wir Kiwis unsere Strandhäuser. Er schuldete mir noch einen Gefallen …«
Shelly lachte. »Du bist ja verrückt!«
»Schon möglich – aber gerade das findest du doch so anziehend an mir, oder nicht?«
»Wie kommst du darauf, dass ich dich anziehend finde?«, ging Shelly auf sein Spielchen ein. »Um ehrlich zu sein, manchmal bist du sogar richtig unausstehlich!«
Josh grinste. »Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob es mir gelingt, das negative Bild mit diesem kleinen Überraschungspicknick zu ändern.« Er machte eine einladende Geste. »Setz dich doch.«
Shelly staunte nicht schlecht, welche Köstlichkeiten Josh aus dem Korb hervorzauberte. Es gab Lachs, Shrimps und sogar Lammhäppchen mit Rosmarinkruste. Wie kleine Kinder lachten und alberten sie herum. Josh fütterte Shelly mit frischen Erdbeeren und Schlagsahne, deren köstlicher Geschmack ihr ein Seufzen entlockte.
»Diese Erdbeeren sind einfach köstlich, du musst sie unbedingt kosten«, schwärmte Shelly, stibitzte eine der saftigen roten Früchte aus der Schale, tauchte sie in Sahne und hielt sie Josh vor die Lippen.
Und dann begegneten sich ihre Blicke, und Shelly stockte der Atem. Die Atmosphäre in der kleinen Hütte war plötzlich wie elektrisch aufgeladen. Und als Josh den Mund öffnete und seine Lippen sacht ihre Finger streiften, als er von der Erdbeere abbiss, entfuhr Shelly ein heiseres Stöhnen.
Im nächsten Moment war das Picknick vergessen. Shelly lag mit dem Rücken auf der Decke, Josh beugte sich über sie und küsste sie, als ob es kein Morgen gäbe. Wie im Fieber ließ Shelly ihre Hände über seinen ganzen Körper wandern. Ihre Finger glitten unter sein Hemd und berührten seine glatte Haut, die von innen heraus zu glühen schien, fuhren durch sein weiches Haar, strichen seinen Rücken hinunter und umfassten seinen muskulösen Hintern. Sie war so in Trance, dass sie einen Augenblick brauchte, um das nervtötende Klingeln, das plötzlich losschrillte, mit ihrem Handy in Zusammenhang zu bringen. Schwer atmend machte sie sich von Josh los.
»Es … tut mir leid«
»Lass es doch klingeln«, sagte Josh und machte Anstalten, sie wieder in seine Arme zu ziehen, doch sie schüttelte bedauernd den Kopf.
»Vielleicht sind es die Kinder.« Sie holte das Telefon aus ihrer Tasche. »Ja, hallo?«
Am anderen Ende der Leitung knackte es, dann
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