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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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dir vorstellen, dass ich jeden Tag in einem gepflegten Anzug herumlaufe? Ah, ich sehe es deinem hämischen Grinsen an, dass du es bereit tust. Aber das ist eigentlich nicht die schlechte Nachricht, nicht ganz jedenfalls.«
    Hollys Lächeln verschwand, als sie merkte, dass Tom noch nicht fertig war. »Das soll also nächstes Jahr losgehen. Und was ist bis dahin vorgesehen?«
    »Bei der Fusion wurden Abteilungen zusammengelegt, und ich bin versetzt worden. Das bedeutet andere, speziellere Aufgaben, einschließlich mehr Reisetätigkeit. Der erste Auftrag betrifft Recherchen über kanadische Erdölvorkommen, ich muss schon in ein paar Wochen wieder weg. Die Auswirkungen auf die Umwelt bei der Ölförderung und so weiter.«
    »Du fährst nach Kanada?« Holly war bewusst, dass die Frage ziemlich dämlich war, aber Tom verzichtete netterweise auf eine schlaue Bemerkung.
    »Wie lange dauert das?«
    »Mindestens vier Wochen.«
    »Und dann?«
    »Noch mehr Reisen. Tut mir leid, Holly.«
    Toms Augen schimmerten feucht, und Hollys Herz verkrampfte sich noch mehr. Sie konnte es nicht ertragen, Tom leiden zu sehen, nicht schon wieder. Sie beugte sich vor und küsste ihn auf beide Augen. »Küss mich«, befahl sie.
    »Auch wenn ich nach Knoblauch rieche?«
    »Das macht mir erst recht Appetit.«
    »Dann greif zu.« Seine Augen strahlten wieder.
    Holly kicherte, und der Klang ihres Lachens ließ sie die Enttäuschung vergessen. Sie waren füreinander da, sie würden immer füreinander da sein, dachte Holly im Stillen. Sie genoss jeden Kuss, jede Zärtlichkeit, und als sie sich liebten, hielt sie Tom umklammert, als wollte sie ihn nie mehr loslassen.
    Am späten Vormittag, als sie erschöpft waren und ihren Appetit nur noch mit einer ziemlich demolierten Schachtel
Pralinen stillen konnten, quälten sich Holly und Tom aus dem Bett und schlurften hinunter in die Küche, um den Kühlschrank zu plündern.
    »Wann darf ich denn dein großartiges neues Atelier sehen?«, wollte Tom wissen.
    »Sobald du angezogen und vorzeigbar bist. Das hier ist ein anständiges Dorf, und ich werde es nicht dulden, dass du nur in Boxershorts das Haus verlässt und die Leute verschreckst.«
    »Es sieht uns doch keiner«, wendete Tom ein. »Und wenn deine Freundin Jocelyn zufällig vorbeikommt, wird es wahrscheinlich das Ereignis des Tages für sie sein.«
    »Jocelyn kommt heute nicht. Sie und die anderen im Dorf lassen uns bestimmt erst einmal ein oder zwei Tage in Ruhe. Sogar Billy.«
    »Ach ja, Billy. Ich hätte ihn gerne gesprochen.«
    »Damit er rein zufällig deinen halbherzigen Versuch, den Garten hübsch zu machen, zu Ende führen kann?«
    »Meine neue Stelle wird besser bezahlt. Wenn ich schon nicht hier sein kann, um die Arbeit selber zu machen, darf ich wenigstens mein sauer verdientes Geld investieren, um meiner Frau zu einem wunderschönen Garten zu verhelfen. Außerdem schwebt mir auch noch etwas anderes vor«, sagte Tom geheimnisvoll.
    Holly erinnerte sich, wie sie bei Vollmond in dem gepflegten Garten gestanden und zum Haus hinübergesehen hatte. »Was denn?«, erkundigte sie sich misstrauisch. Die mittlerweile vertraute Angst kehrte zurück. Den Anblick des Wintergartens vor ihrem inneren Auge, betete sie, dass Tom keine derartige Andeutung machte.
    »Das geht nur Billy und mich was an.«
    Holly zuckte mit den Schultern. Sie war auf nichts erpicht, was ihre Halluzination bestätigen könnte. »Bitte, wie du willst.«
    Überrascht und ein wenig gekränkt von ihrem raschen Einlenken starrte Tom sie mit offenem Mund an. Er war es nicht gewöhnt, so leicht zu gewinnen. »Allerdings«, erwiderte er schnippisch und schürzte die Lippen wie ein bockiges Kind.
    Holly tat es leid, dass sie Toms kleinem Wortgeplänkel die Luft aus den Segeln genommen hatte, und versuchte, ihn abzulenken. »Also, wenn du dir von Billys Sachverstand ein Bild machen willst, lass uns das Atelier besichtigen. Ich gestatte dir sogar einen Besuch in halbnacktem Zustand. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.«
    Das Wetter war milde, und es lag der Geruch feuchter Erde in der Luft. Der Juni stand in voller Blüte, im Garten hatten die Osterglocken den Sommerblumen Platz gemacht. »Der Löwenzahn gedeiht prächtig«, bemerkte Holly, als sie beide barfuss aus dem Haus schlichen. Sie hatte nur Hemd und Höschen angezogen und hielt sich dicht hinter Tom.
    »Autsch, diese verdammten Brennnesseln«, murmelte er, als er vorsichtig auf dem schmalen, überwucherten Pfad voranging, der zum

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