Das Geheimnis der Perle
zu fragen, ob eine Nachricht für sie da sei. Graham und der Sicherheitschef hätten ein paarmal angerufen und waren sauer, weil Cullen und sie die Sache selbst in die Hand genommen hatten, ohne sie zu informieren.
„Wir können ihnen nicht die Wahrheit sagen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Wir können Graham jetzt nichts anvertrauen, da wir so kurz davorstehen, Matthew zu finden …“
„Falls er eigene Interessen verfolgt und Stanford ihm hilft“, ergänzte Cullen.
„Sie werden jeden Stein umdrehen, wenn ich verschwunden bin“, sagte Liana.
„Dann müssen wir sie auf die falsche Fährte locken.“ Er parkte vor dem Apartmenthaus. „Aber vorher müssen wir die Sache mit deiner Kreditkarte prüfen, damit wir wissen, ob Simon die Wahrheit gesagt hat. Und ich muss meinen Dad anrufen.“
Vor ihrer Haustür suchte sie nach ihrem Schlüssel. Als sie ihn in der Handtasche nicht gleich finden konnte, klingelte sie. „Sue hat bestimmt schon den Aufzug gehört und macht uns gleich auf.“
Doch als nichts passierte, suchte Liana weiter nach ihrem Schlüssel. Schließlich fand sie ihn und schloss auf. Als sie das Licht im Flur anmachen wollte, geschah nichts. „Sue?“
Keine Antwort.
Verwirrt runzelte Liana die Stirn. „Ich gehe sie suchen …“
Cullen wollte sie zurückhalten, doch sie folgte ihm. Als sie zur Küche kamen, wussten sie, warum Sue nicht geöffnet hatte. Sie lag am Boden, mit dem Gesicht nach unten.
Cullen kniete sich neben sie und fühlte ihren Puls. „Er schlägt regelmäßig. Kannst du den Notarzt anrufen?“
In diesem Moment stützte Sue sich auf und sah sie mit verschwommenem Blick an, dann setzte sie sich auf.
Liana hielt sie an den Schultern fest, damit sie nicht umfallen konnte. „Ruf den Notarzt an, Cullen.“
Sue protestierte. „Mir geht es gut. Ich habe ein Geräusch gehört und bin dem nachgegangen. Dann ist plötzlich …“ Sie schüttelte den Kopf und stöhnte auf.
Vorsichtig tastete Liana Nacken und Kopf der Haushälterin ab und meinte schließlich: „Sie hat eine Beule am Kopf, größer als die Köstliche Perle. Irgendjemand muss ihr einen Schlag versetzt haben.“
„Ruf den Notruf an!“, rief Cullen, bevor er verschwand. Lianas Herz raste. Cullen sah nach, ob noch jemand in ihrem Apartment war, das wusste sie. Sie griff nach dem Telefon, erklärte kurz, was geschehen war, und legte wieder auf. „Kann ich Sie einen Moment allein lassen?“, fragte sie Sue. Als die ein schwaches „Ja“ von sich gab, machte Liana sich leise auf die Suche nach Cullen. Sie fand ihn schließlich in Matthews Zimmer.
„Oh Gott …“
Das Zimmer war völlig verwüstet. Die Matratze war halb herausgerissen, der Boden bedeckt mit Papieren und anderen Sachen, die auf dem Schreibtisch oder im Regal gelegen hatten. Mit einem Blick hatte sie erfasst, dass sein Computer verschwunden war, genauso wie die Stereoanlage.
Cullen stand mitten im Raum. „Nichts anfassen. Wir warten, bis die Polizei da ist.“
„Was ist mit dem Gästezimmer?“
„Keine Sorge. Wer auch immer das war, er ist verschwunden.“
In ihrem eigenen Zimmer schien alles in Ordnung, soweit sie das im Vorbeigehen hatte beurteilen können. Abersie würde später nach ihrem Schmuck sehen müssen.
Jetzt hörte sie eine Sirene. „Das hier kann doch kein Zufall sein“, sagte sie gepresst.
Cullen sah sie mit ernster Miene an. „Derjenige, der Matthews E-Mails gecheckt hat, wollte wahrscheinlich noch mehr wissen. Deshalb hat er den Computer mitgehen lassen, um herauszufinden, was in Matthews Kopf vorgeht.“
„Und die Stereoanlage?“
„Ist nur ein Ablenkungsmanöver.“
„Er will Matthew finden.“
„Ja, er sucht nach unserem Sohn, Lee. Wir müssen ihn zuerst finden. Und niemand darf wissen, wohin wir fahren.“
Die Polizei nahm schließlich die Aussagen auf, dann verschwanden die Beamten wieder. Sue wollte nicht ins Krankenhaus, sondern erklärte, mit einer Freundin zum Arzt gehen zu wollen.
„Es gibt kein Anzeichen dafür, dass jemand gewaltsam eingedrungen ist, Lee“, sagte Cullen, nachdem Sue zum Arzt verschwunden war.
„Ich habe schon beim Schlüsseldienst angerufen.“
„Wer hat alles einen Schlüssel zum Apartment?“
„Nur Sue, Matthew und ich. Aber die Handwerker sind ein und aus gegangen. Und Matthew verliert seinen Schlüssel immer wieder.“
„Also ist es möglich, dass ihm jemand den Schlüssel gestohlen hat, während er glaubte, er hätte ihn verloren.“
„Ich suche jetzt nach dieser
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