Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
Denk mal drüber nach.“
    Matthew sah Tricia an, die Löcher in die Luft starrte. Es überraschte ihn, wie sehr er sie in diesem Moment beneidete.
    „Und, was hältst du von dieser Gegend? Hast du jetzt genug vom australischen Busch gesehen?“ Tricia winkte Matthew, sich neben sie auf die Bank zu setzen, die im Schatten des Hauses stand. Winnie hatte ihnen gesagt, sie sollten ein bisschen frische Luft schnappen, bis das Abendessen fertig sei.
    Matthew hatte das Gefühl, nie genug von Jimiramira bekommen zu können. Er wusste, dass man die Vergangenheit nicht ungeschehen machen konnte. Doch seit sie ausgeritten waren, dachte er darüber nach, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn Roman und Cullen sich nicht zerstritten hätten. Oder seine Eltern …
    Tricia wartete seine Antwort erst gar nicht ab. „Dein Grandpa ist ziemlich okay. Was hältst du von seinem Angebot? Soll ich bleiben?“
    Er setzte sich neben sie und spürte nur zu deutlich, wie sich ihre Hüfte gegen seine drückte. „Klar. Das ist doch ein guter Anfang hier. Aber du wolltest doch nie wieder hierher zurück.“
    „Vielleicht nur deshalb, weil ich nicht wusste, was die Gegend sonst noch zu bieten hat.“
    „Und jetzt?“
    Sie saßen so dicht zusammen auf der engen Bank, dass ihre Brust seinen Arm berührte. „Jetzt weiß ich es. Sollte ich jemals in die Stadt zurückgehen, dann nur, wenn ich dort einen richtigen Job bekomme. Vielleicht mache ich noch eine Zusatzausbildung.“
    „Als wir nach Jimiramira kamen, hätte ich nicht gedacht, dass du hierbleiben würdest.“
    „Willst du denn wieder weg?“
    „Ich muss! Grandpa will meine Mutter anrufen. Vielleicht ist er schon dabei. Ich muss hier weg, bevor sie jemanden schickt, um mich abzuholen.“
    Sie fragte nicht weiter nach, als hätte sie verstanden, dass er nicht mehr erzählen wollte. Tricia hatte ihn nie ausgefragt, sich nie mit ihm gestritten oder ihn bevormundet. Tatsächlich war sie die beste Gefährtin, die er sich vorstellen konnte.
    „Ich werde dich vermissen“, sagte er. Und das meinte er auch so. Nicht nur, weil er gerne mit ihr zusammen war und sie mochte. Sie war couragiert und aufrichtig. Sie hatte sich durchgekämpft und den Glauben an die Zukunft nicht verloren.
    „Ich werde dich wohl auch vermissen, Yankee. Aber vielleicht treffen wir uns ja mal wieder.“ Tricia schmiegte sich an ihn. „Gibst du mir zum Abschied einen Kuss?“
    Er beugte sich vor und berührte ihren Mund sanft mit seinen Lippen, dann fester. Als sie dann seinen Kuss erwiderte und ihre Brust gegen seine presste, sah Matthew in dem sonnendurchfluteten Nachmittag Sterne.
    Tricias Eltern kamen eine Stunde vor Sonnenuntergang, um ihre Tochter abzuholen. Zehn Minuten später saß Matthew mit seinem Großvater in einem Hubschrauber, der sich über Jimiramira in die Luft erhob.
    „Das ist eines der Camps, von denen ich dir erzählt habe“, rief Roman über den dröhnenden Lärm hinweg. Er deutete nach unten. Wie ein kleines Spielzeugdorf wirkte die Häuseransammlung tief unter ihnen. Dann zeigte er auf eine Hügelgruppe, die die nördliche Grenze der Farm markierte. Ein ganzes Stück weiter lag das nächste Camp.
    Als sie dann wieder am Wohnhaus landeten, leuchtete derHimmel in einem glühenden Rot. Eine endlose Weite, die die einzige Grenze zwischen Jimiramira und der Ewigkeit zu sein schien.
    Während sie zum Haus zurückgingen, fragte Matthew: „Glaubst du, dass Tricia wiederkommt, jetzt, wo ihre Eltern hier waren?“ Er wusste, dass Roman sie angerufen hatte, für ihn eine selbstverständliche Pflicht seinem früheren Arbeiter gegenüber. „Oder bleibt sie bei ihnen zu Hause?“
    „Vielleicht, wenn sie Urlaub hat. Aber sie wird bald wieder hier sein. Ihre Eltern können sie hier ja besuchen, damit die drei wieder zu einer Familie werden.“
    Matthew überlegte, ob das überhaupt möglich war. Es musste möglich sein!
    „Könnten wir noch zum Friedhof gehen?“, fragte er, als sie sich dem Haupthaus näherten.
    Roman blieb stehen. „Warum?“
    „Na ja, sie gehört auch zu meiner Familie.“
    „Du kannst allein dorthin gehen.“
    „Mir wäre es aber lieber, wenn du mitkommst. Du könntest mir von den Menschen erzählen, die dort begraben sind.“
    „Du willst eine ganze Menge, Junge. Dein Vater hat sich auch nie zufriedengegeben. Er wollte immer mehr.“
    Matthew wusste, dass Cullen nicht perfekt war. Aber er wollte nicht, dass dieser Mann ihm die Fehler seines Vaters aufzählte. „Vielleicht hat

Weitere Kostenlose Bücher