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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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wusste, dass eine größere Gefahr als der Sturm den beiden auflauern könnte. Derjenige, der Pete Carpenter getötet hatte.
    Sie schirmte mit der Hand die Augen ab und starrte weiter aufs Wasser. „Und wenn sie nicht hier sind, drehen wir dann wieder um?“
    „Wir schauen uns noch in den nahe gelegenen Buchten um, dann sehen wir weiter“, entschied Cullen.
    Eine halbe Stunde später lenkte Cullen die Robinette zum Graveyard. Hinter den Inseln erhob sich in der Ferne eine Hügelkette, wie ein altes Fort. Liana hatte gehofft, einen offenen Blick auf die Bucht zu haben, um ein anderes Boot sofort erkennen zu können. Doch Mangroven und Gummibäume versperrten größtenteils die Sicht.
    „Was ist das denn?“ Cullen deutete zum östlichen Horizont.
    Liana nahm das Fernglas zu Hilfe und entdeckte einen schwachen Schatten vor einer Insel in der Ferne. „Da könnte jemand sein. Lass uns nachsehen.“
    Cullen lenkte das Boot sofort südöstlich.
    Angestrengt schaute Liana über das Wasser. Und endlich wurde der Schatten größer und nahm langsam Gestalt an.
    „Es ist ein Boot“, sagte Cullen. „Wahrscheinlich ein kleines Segelboot.“
    Den Rest der Strecke legten sie schweigend zurück. Immer noch wussten sie nicht, ob sie Glück haben würden, bis Liana das Fernglas wieder ansetzte und Matthew erkannte.
    „Cullen!“ Aufgeregt deutete sie nach vorne. „Da ist Matthew!“
    „Ganz ruhig, Lee.“
    Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Cullen die halb automatische Waffe herausholte, mit der sie am Tag zuvor geübt hatte. „Was machst du da?“
    Er steckte die Waffe in seinen Hosenbund. „Wir wissen nicht, wer noch mit ihm auf dem Boot ist.“
    Sie wirbelte herum und versuchte, etwas auszumachen. „Sieht wie ein älterer Mann aus. Wahrscheinlich dein Vater.“
    Cullen überließ ihr kurz das Steuer und sah ebenfalls durch das Fernglas. „Ja, das ist Dad.“
    „Sonst ist niemand an Bord. Außer, jemand befindet sich unter Deck.“
    „Dann lass uns nachsehen.“
    Liana klammerte sich an der Reling fest, als sie in schnellem Tempo auf das Segelboot zuhielten. Donner grollte, Blitzte zuckten in der Ferne, doch der herannahende Sturm schien sie nicht länger zu berühren. Mit jeder Minute wurde Matthew größer. Jetzt sah sie durch das Fernglas, dass er zu ihnen schaute. Wenig später warf sie es zur Seite, da sie ihren Sohn nun deutlich erkennen konnte. Und dann lagen sie neben dem Segelboot. Cullen nahm die Leine und warf sie durch die Luft Matthew zu, der sie mit großen Augen anstarrte.
    „Fang die Leine, mein Sohn, und binde sie fest.“
    Matthew band sie an ihrem Boot fest, während Roman zu ihm trat.
    „Ich habe dich nicht gebeten zu kommen“, knurrte Cullens Vater grimmig.
    „Nein, das hast du nicht.“ Cullen half Liana auf das Segelboot, ehe er ihr folgte.
    Sie trat sofort zu Matthew und zog ihn fest an sich. Dann hielt sie ihn auf Armeslänge von sich und meinte: „Weißt du eigentlich, was wir wegen dir alles durchgemacht haben?“
    Matthew war immer noch verblüfft. „Was machst du hier?“ „Was ich hier mache?“ Sie stieß gegen seine Brust, sodass er rückwärts taumelte. „Du hast gelogen, bist davongelaufen, hast die Perle aus meinem Safe genommen. Und da fragst du, was ich hier mache?“
    Sie spürte Cullens Hand auf der Schulter. „Lass doch den Jungen mal erklären.“
    „Wir hatten Angst, dass du tot bist“, rief Liana, die sich immer noch nicht beruhigen konnte.
    „Mir geht’s gut, Mom. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich musste einfach nur ein paar Dinge erledigen.“
    Sie hätte schwören können, dass er gewachsen war. Seine Haare waren kürzer, und er war sonnengebräunt.
    Und er lebte.
    Cullen wandte sich an seinen Vater. „Matthew ist erst vierzehn. In diesem Alter hat man noch nicht das beste Urteilsvermögen. Und wie steht es mit deinem? Weißt du nicht, wie es ist, wenn man sich Sorgen um das eigene Kind macht?“
    „Du hast mir genug Sorgen bereitet.“
    „Du hattest kein Recht dazu, zu verschweigen, dass Matthew bei dir ist.“
    „Ich habe getan, was getan werden musste.“
    Jetzt sah Liana Roman das erste Mal an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so viel Ähnlichkeit mit Cullen haben würde. Und mit Matthew. „Und was ist mit mir? Zähle ich gar nicht?“
    „Hört auf!“, rief Matthew. „Ich habe Grandpa dazu überredet. Wenn ihr jemanden braucht, auf den ihr sauer sein wollt, dann nehmt mich. Okay?“
    Cullen sah ihn mit ernstem Gesicht an. „Wir

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