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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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an.
    Schließlich berührte Fabian sie mit zitterndem Finger. „Für diese Perle kann man zum Mörder werden.“
    Obwohl Archer in Bezug auf Perlen kein ausgewiesener Fachmann war, hatte er erkannt, wie wertvoll seine Perle war. Doch Fabian machte ihm ein Angebot, das selbst seine kühnsten Hoffnungen und Träume weit übertraf. Er hatte es angenommen, ohne nachzudenken oder zu verhandeln. Archer war nun ein reicher Mann.
    Und die Perle mit ihrer gefährlichen Schönheit und den schrecklichen Erinnerungen, die daran klebten, gehörte nicht mehr zu seinem Leben.
    Das Geld hatte er sicher im Banksafe verwahrt, damit er nachts ohne Angst schlafen konnte. Trotzdem fand er keine Ruhe.
    Als er sich eines Abends wieder rastlos hin und her warf, klopfte es plötzlich an die Tür. Mit der Hand auf dem Pistolenknauf, öffnete er. Viola stand auf der Schwelle, noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte.
    Er zog sie herein und schloss die Tür. „Was machen Sie hier?“
    „Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Sie heirate, wenn Sie reich sind.“
    „Wenn Sie das tun, wird Ihr Vater Sie enterben. Das hat er mir klar zu verstehen gegeben.“
    Sie fragte nicht einmal, ob er sie überhaupt noch heiraten wollte. „Aber er hat Ihnen nicht alles gesagt, Archer. Zum Beispiel, dass ich sehr wohl über ein Erbe verfüge, ob mit oder ohne seine Zustimmung. Deshalb hat er mich eingesperrt, nachdem er Ihre Briefe abgefangen hatte.“
    Archer berührte eine ihrer Locken, die sich verführerisch um ihre Schulter ringelte. Sie ließ ihn gewähren, sodass Hoffnung in ihm aufkeimte. „Und was für ein Erbe soll das sein, Viola?“
    „Der Bruder meiner Mutter ist vor einem Jahr gestorben. Er besaß Land überall in Australien. Meine Mutter konnte nichts damit anfangen.“Sanft strich Archer über die Locke. Viola wehrte ihn immer noch nicht ab. „Und er hat all das Ihnen überlassen?“
    „Nein. Alle seine Neffen und Nichten haben ein Stück Land bekommen, und mir ist vor Kurzem das größte zugefallen, eine Farm im Norden. Er nannte sie Jimiramira. Ein Wort der Aborigines, aber ich weiß nicht, was es heißt.“ Sie hielt kurz inne. „Mein Land liegt in der Nähe eines Flusses, sodass immer Wasser vorhanden ist und saftige Wiesen.“
    „Und was wollen Sie damit machen, Viola?“
    „Ich weiß es nicht. Was würden Sie denn vorschlagen?“
    Er zog an ihrer Locke, doch Viola kam freiwillig näher. Er konnte in ihrem Blick lesen, was ihr im Sinn stand: ein Tauschgeschäft. Sie konnten einander helfen, und sie würden dabei vielleicht auch noch ihren Spaß dabei haben.
    „Ich werde Herrin einer großen Farm, die mit Ihrem Geld aufgebaut wird“, sagte sie, als könnte sie seine Gedanken lesen. „Und im Gegenzug schenke ich Ihnen mein Land und die Söhne, die Sie wollen.“
    Als er sie küsste, wehrte sie sich nicht, auch nicht gegen all das, was darauf folgte. Ganz im Gegenteil: Sie schien es sogar zu genießen.
    Doch als sie danach nebeneinander auf Archers Bett lagen, starrten beide an die Decke.
    Keiner von ihnen fand Schlaf.
    Sie heirateten so schnell, wie das Gesetz es erlaubte. Viola durfte von zu Hause nur ihre Kleider mitnehmen, mehr nicht. Ihre Mutter steckte ihr zwar noch ein paar wertvolle Stücke vom Familienschmuck zu, weigerte sich jedoch, sich von ihr zu verabschieden.
    Als sie dann morgens die Stadt verließen, blockierte eine schwarze Kutsche ihnen den Weg. Somerset stieg aus und trat zu seiner Tochter, die stolz auf dem Vollblüter saß, den Archer ihr gekauft hatte.
    „Ich konnte dich doch nicht ohne Hochzeitsgeschenk gehen lassen“, sagte Sebastian.
    Zögernd streckte Viola die Hand aus und nahm ein kleines Päckchen von ihrem Vater entgegen.
    „Danke“, sagte sie steif.
    „Ich möchte, dass du es jetzt öffnest“, meinte Sebastian. „Es ist mir sehr wichtig.“
    Wortlos riss sie das Päckchen auf. Ihre Augen weiteten sich, und sie sah ihn fassungslos an.
    Archer lenkte sein Pferd zu ihr und sah, was sie in der Hand hielt. Die Köstliche Perle.
    „Sie gehört dir“, sagte Sebastian. „Nur dir, nicht deinem Mann.“ Dann sah er Archer an. „Auch wenn sie Ihnen nicht gehört, Llewellyn, wird diese Perle Sie immer an Ihre Zeit in Broome erinnern. Und an all das, was geschehen ist.“
    „Aber warum?“, fragte Viola. „Du hasst mich doch, schon seit ich ein Kind war. Warum hast du mir die Perle geschenkt?“
    „Sieh es als mein letztes Wort an in einem lebenslangen Streit. Und da die Perle unbezahlbar ist,

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