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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Viola, muss ich dir wohl kaum sagen, dass du sie vor jedem verstecken solltest. Männer töten für Perlen, nicht wahr, Llewellyn?“
    Viola sah verwirrt aus, doch Archer hatte verstanden. „Sie ist meine Frau. Wir teilen alles. Ich würde ihr nie ein Leid antun.“
    „Da bin ich aber beruhigt, mein Junge. Passen Sie gut auf meine Tochter und ihre Perle auf! Und möge Gott euch beiden das Leben schenken, das ihr verdient.“ Damit stieg er in die Kutsche und fuhr davon, ohne sich noch ein einziges Mal umzudrehen.
    Archer konnte ihn noch lachen hören, als er schon lange verschwunden war.

10. KAPITEL
    San Francisco – Gegenwart
    N atürlich musstest du ihn gehen lassen, Liana. Auch wenn er mal ein Vermögen erbt, braucht er doch auch seinen Vater.“
    Liana sah ihren Stiefbruder nicht an. Stattdessen sah sie aus Grahams Bürofenster auf die Bucht von San Francisco hinunter. Vor hundert Jahren hatte ihr Großvater Tom vielleicht auch irgendwo hier gestanden und auf das Wasser hinausgeschaut. Als sie acht war, hatte ihr Vater ihr auf dem früheren Anwesen der Robesons von ihren Vorfahren erzählt.
    „Hier wurde mein Vater geboren“, hatte er erklärt. „Aber nicht in diesem Haus. Früher stand hier ein Herrenhaus, das größer und schöner war als das, was du jetzt siehst.“
    Liana wartete, bis sie sicher war, dass er geendet hatte. Erst nach dem frühen Tod ihrer Mutter vor einigen Monaten war sie zu Thomas gekommen. Inzwischen hatte sie gelernt, diesen großen Fremden, der sich ihr Vater nannte, nicht zu unterbrechen.
    Jetzt erfuhr sie von ihm, dass das wunderschöne Haus dem Erdbeben von 1906 zum Opfer gefallen war. „Ist dein Vater dabei umgekommen?“, fragte sie.
    „Nein, er war bereits tot. Er wurde in Australien ermordet, von seinem besten Freund. So etwas passiert, wenn man den Menschen zu sehr vertraut, Liana. Vertrau nie, niemals irgendjemandem! Das habe ich damals gelernt.“
    Sie nickte, als ob sie verstanden hätte. Doch nun nickte sie nicht. Sie war erwachsen und klüger geworden. Und ihr Vater war tot.
    „Cullen besteht auf seinem Monat mit Matthew. Von Rechts wegen kann ich ihm das auch nicht verweigern. Ich hätte nie gedacht …“ Die Stimme versagte ihr, als ihr einmalmehr bewusst wurde, dass ihr Sohn verschwunden war.
    „Was hat die Polizei denn gesagt?“, wollte Graham wissen. Auf seine Bitte hin hatte Liana dort eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
    „Sie haben sich mit den Fluggesellschaften und Behörden in Denver in Verbindung gesetzt. Sie wollen mich anrufen, sobald sie etwas wissen. Aber sie meinten, er könnte auch weggelaufen sein.“
    „Weggelaufen?“
    „Eben. Ich habe ihnen auch gesagt, Matthew hätte keinen Grund dazu. Sie haben mich nicht ernst genommen und meinten, dass die meisten Teenager nach ein oder zwei Tagen von allein wiederkämen.“
    Liana wusste bisher nur aus dem Fernsehen, wie ein Kidnapping ablief. Doch niemand hatte bei ihr angerufen und irgendwelche Lösegeldforderungen gestellt.
    Aber bis jetzt war Liana auch die Einzige, die wusste, dass die Perle verschwunden war.
    Sie wandte sich vom Fenster ab. „Ich weiß, dass wir ihn finden werden. Er ist fast fünfzehn und ziemlich groß für sein Alter. Und er ist sehr clever. Ich habe gesehen, wie er ins Flugzeug gestiegen ist. Und nach der Landung ist er sicher nicht mit Fremden mitgegangen.“
    Graham nickte. „Ich habe Stanford gesagt, dass er keine Kosten scheuen soll.“ Stanford Brown, früher beim FBI, war der Chef der Sicherheitsabteilung von Pacific International. Graham hatte ihn angewiesen, alles andere stehen und liegen zu lassen und sich nur um Matthew zu kümmern, bis der Junge gefunden war. „Er wird ihn bestimmt aufspüren.“
    „Wo könnte Matthew nur sein, Graham? Ich habe ihm immer und immer wieder eingebläut, dass er nicht mit Fremden mitgehen soll.“ Tief atmete sie durch. Sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen. Nicht, bevor Matthew gefunden war.
    „Ich weiß, du willst das nicht hören, aber vielleicht ist erwirklich davongelaufen.“ Graham zuckte mit den Schultern. „Könnte ja sein, dass er sich ein bisschen eingeengt fühlte hier.“ Er klopfte ihr auf die Schulter, als wollte er auf diese Weise seinen Worten den Stachel nehmen. Doch schnell nahm er die Hand weg, als sie ihn wütend ansah.
    „Warum sollte er sich denn eingeengt fühlen? Er geht auf eine Privatschule, fährt aber mit dem öffentlichen Bus. Er hat überall Freunde, die er besucht. Ich packe ihn doch nicht in

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