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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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zählen kann, und falls er mich bewundert, kann er das nur aus der Ferne.“
    Sie glaubte ihm. Zum ersten Mal, seit er gekommen war, glaubte sie ihm ohne Wenn und Aber. In den Jahren nach ihrer Trennung war Cullen zu dem Vater geworden, den sie sich für ihren Sohn wünschte.
    „Warum ist alles so schiefgelaufen, Cullen? Wo ist unser Junge?“
    „Ich glaube, ich weiß, was Mei uns sagen wollte. Wir haben nicht auf Matthew gehört, jedenfalls nicht so, wie wir es hätten tun sollen. Auf Bryce hat auch nie jemand gehört. Er hat versucht, seine Eltern voreinander zu schützen …“ Seine Stimme verlor sich einen Moment. „So wie Matthew versucht hat, jeden von uns zu schützen.“
    „Und du glaubst, dass er deswegen gegangen ist?“
    Als er die Wange auf ihren Kopf legte, durchzuckte sie ein Schauer. „Ich weiß es nicht. Es sieht Matthew nicht ähnlich, uns Angst einzujagen. Selbst wenn er davonläuft, würde er uns wissen lassen, dass es ihm gut geht.“
    „Vielleicht hat er nur Angst anzurufen, weil er weiß, dass wir den Anruf zurückverfolgen können.“ Zitternd atmete sie ein, um ihre Tränen zurückzuhalten. „Er hat auch keinen Brief geschrieben.“
    Cullen löste sich ein wenig und sah sie an. „Ist Matthews Computer noch an?“
    Als Liana nickte, hielt er ihr die Hand hin, und sie ließ sich von ihm in Matthews Zimmer führen. Dort setzte er sich an den Computer. „Ich muss Sarah mailen.“
    „Deiner Freundin?“
    „Sie ist nicht meine Freundin, Lee.“
    „Warum musst du ihr dann schreiben?“
    „Sarah weiß nicht, dass Matthew weg ist. Aber irgendjemand in Broome muss wissen, was hier passiert ist. Außerdem sollte sie meine Mails überprüfen – falls Matthew mir schreibt.“
    Ein Anflug von Hoffnung stieg in Liana auf. „Ruf sie an, Cullen! Jetzt gleich.“
    Er sah auf die Uhr. „Drüben ist es fast Mittag. Sie meldet sich sicher, sobald sie meine Mail gelesen hat.“
    Nachdem er seine Nachricht abgeschickt hatte, beugte er sich vor. „Seltsam. Hast du Stanford Matthews Passwort gegeben? Oder deins?“
    „Ich kenne Matthews Passwort gar nicht. Und nach meinem hat niemand gefragt.“
    „Trotzdem benutzt gerade jemand seinen Account.“
    „Matthew?“
    „Vielleicht.“
    Sie erwartete, dass er vor Freude jubeln würde, doch Cullen schien alles andere als erleichtert. „Welche Möglichkeit gibt es noch?“, fragte sie.
    Er drehte sich im Stuhl zu ihr herum. „Es könnte auch jemand anders sein. Ein Freund …“
    „Oder?“
    „Es könnte auch jemand sein, der ihn sucht. Genau wie wir.“
    „Warum sollte irgendjemand …“ Sie starrte Cullen an. Er wusste etwas, das er ihr nicht erzählt hatte, das zeigte ihr seine Miene. „Was weißt du?“
    „Stanford war nicht der Erste, der sich bei der Bank nach Matthews Konto erkundigt hat.“
    „Davon hat er mir nichts erzählt.“
    „Er wollte dich nicht unnötig beunruhigen.“
    „Vielleicht war das die Polizei.“
    „Vielleicht. Aber wir sollten uns darauf gefasst machen, dass noch jemand nach Matthew sucht.“
    „Jemand, der ihm schaden will? Aber warum?“
    „Falls Matthew die Perle hat, Lee …“
    „Er hat sie nicht! Er würde mich nie bestehlen!“
    „Wer würde dann am meisten davon profitieren, wenn Matthew nicht mehr zurückkommt?“
    „Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.“
    „Dein Vater hat fast sein gesamtes Vermögen Matthew hinterlassen, oder?“
    Sie überlegte, wie sie es am besten erklären könnte. „Sein Testament ist ein bisschen verzwickt. Graham und ich verfügen über eine beachtliche Summe, solange wir für Pacific International arbeiten. Danach geht das gesamte Erbe an Matthew.“
    „Und wenn Matthew etwas zustößt – wer bekommt es dann?“
    „Graham.“ Sie stieß den Namen aus, als wäre er vergiftet. Cullen verfiel erneut in Schweigen.
    Liana schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht glauben! Graham und ich sind zwar nicht die besten Freunde, aber er würde Matthew nie etwas antun. Außerdem ist er ein reicher Mann, solange er bei Pacific arbeitet. Was also könnte er wollen, was er jetzt nicht hat?“
    Cullen hob die Augenbrauen. „Die Kontrolle über sein Leben?“
    Entgeistert starrte Liana ihn an. Thomas hatte seinen letzten Willen so verfasst, dass seine Familie für immer an Pacific International gebunden war. Auch Matthew müsste nach der Pfeife eines verstorbenen Mannes tanzen, wenn er erben wollte. Selbst nach seinem Tod setzte Thomas noch seinen Kopf durch.
    Doch wenn

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