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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Matthew starb, würde Graham WesleysMacht um ein Hundertfaches anwachsen.
    „Ich meinte nicht, dass Graham unseren Sohn gekidnappt hat“, sagte Cullen. „Aber es scheint, dass jemand ihn genauso fieberhaft sucht wie wir. Vielleicht versucht Graham nur, die günstige Gelegenheit zu seinem Vorteil zu nutzen.“
    Liana wusste, dass sie alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen mussten. Aber dass Graham etwas damit zu tun haben könnte, machte sie ganz krank.
    „Denk einfach mal darüber nach!“
    „Wir müssen Stanford davon erzählen.“
    Cullen sah Liana nicht an. „Wie eng arbeitet Stanford mit Graham zusammen?“
    Liana wusste, dass er damit eigentlich fragte, ob man Stanford vertrauen konnte. „Ich ertrage das nicht, Cullen!“
    „Hast du deine Mails gecheckt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich benutze diesen Account nie …“
    „Wer hat ihn eingerichtet?“, fiel er ihr ins Wort.
    „Matthew. Er wollte, dass ich …“ Sie schluckte. „Das Passwort ist, glaube ich, Cruella.“
    Cullen loggte sich ein. Und dann las er die Nachricht vor, die Liana bekommen hatte: „ Mir geht’s gut, Mom. Du musst dir keine Sorgen machen. Ich kann auf mich aufpassen und bleibe nicht lange weg. Wahrscheinlich kriege ich Hausarrest für den Rest meines Lebens, wenn ich zurück bin. Bitte sag Dad, dass es mir leidtut! Ich hätte lieber mit ihm diesen Campingtrip gemacht. “
    „ In Liebe, Matthew. “ Mit zitternder Stimme las Liana den Rest vor.
    Diesmal wehrte sie sich nicht, als Cullen aufstand und sie in die Arme nahm.

20. KAPITEL
    E s geht ihm gut, Lee.“
    Cullen spürte, dass Liana sich um Haltung bemühte, aber ihre Stimme klang gedämpft an seiner Schulter. „Und was ist, wenn er das nicht selbst geschrieben hat? Oder unter Druck stand? Vielleicht ist ja inzwischen etwas passiert.“
    Er hielt sie fest umschlungen und strich ihr über die Haare. Auch wenn er ihre weiblichen Rundungen spürte, waren es ihr Geist und ihr Herz, die ihn am meisten anzogen – weil sie ihm beides immer wieder entzog.
    „Lee.“ Er hob ihr Kinn mit den Fingerspitzen. Ihre Augen waren verweint, und ihr Blick wirkte gehetzt. „Wir müssen daran glauben, dass es ihm gut geht. Warum sollte es anders sein?“
    „Wir kannst du so etwas sagen? Er ist doch erst vierzehn.“
    „Wir werden weiter nach ihm suchen. Aber das hier ist die erste gute Nachricht, seit er verschwunden ist. Wir müssen Vertrauen haben in Matthew. Und in unsere Fähigkeit, ihn finden zu können.“
    Cullen spürte, wie sie mit sich kämpfte. Er hatte ihr wenig Grund gegeben, ihm zu vertrauen. Und auch das Leben hatte ihr nur wenig Gelegenheit gegeben, auf ein glückliches Ende zu hoffen. Aber das Leben hatte ihnen auch Matthew geschenkt, und daran wollte er sie jetzt erinnern.
    „Ich weiß, dass es nicht immer einfach war für dich, aber Matthew ist ein Geschenk. Wir werden ihn nach Hause holen, daran musst du fest glauben.“
    „Warum bist du so stark?“
    „Ich bin nicht so stark, wie du glaubst. Sag mir, dass wir ihn finden werden, damit ich stark sein kann.“
    „Nichts von dem, was ich je gesagt oder getan habe, hat irgendetwas bei dir verändert.“
    „Da irrst du dich.“
    „Ich kann nicht …“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Wir werden ihn finden. Sag mir, dass wir es gemeinsam versuchen, ganz egal, was auch passiert. Sag es!“
    Er sah, dass die Jahre der Enttäuschung mit dem Funken Vertrauen kämpften, der sich nicht hatte auslöschen lassen.
    „Du liebst ihn. Genauso sehr wie ich“, sagte sie. Es war keine Frage.
    „Genug, um ihn nach Hause zu bringen. Aber nur, wenn du bei mir bist.“
    „Also gut. Ja.“
    „Lee.“ Er brachte ein Lächeln zustande, das jedoch schnell wieder verblasste, als er ihren Blick bemerkte. Er zeigte ihre Angst, ihm zu vertrauen.
    „Ich werde dir nicht wehtun. Lieber schneide ich mir das Herz aus der Brust, als dir wieder wehzutun.“
    „Ich werde das Messer schärfen.“
    Cullen dachte nicht über das nach, was er dann tat. Er war schon immer impulsiv gewesen und hatte diesen Wesenszug nie ganz abgelegt. Ihre Lippen zitterten, und als er sie mit seinen berührte, war es wie ein Versprechen. Doch kaum hatte er sie berührt, wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte.
    Er hob den Kopf und sah in ihren Augen das Gleiche, was auch er fühlte. Dass er zu weit gegangen war.
    Was auch immer Cullen jetzt sagen würde: Es wäre unangebracht oder gefährlich. Also trat er einen Schritt zurück, als sei das, was eben

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