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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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völlig fremden Ort befand, schlug ihr Herz ruhig und regelmäßig. Vielleicht hatte der Flug ihr Quantum Panik für den heutigen Tag schon verbraucht. „Klar.“
    Er grinste. „Das ist mein Mädchen!“ Sein Grinsen verblasste wieder, und er meinte entschuldigend: „Alte Angewohnheit.“
    Früher war dieser Ausspruch das höchste Lob gewesen. Aber sie ging darüber hinweg und meinte stattdessen: „Vielleicht muss ich heute Nacht tatsächlich dein Mädchen spielen, falls wir keine getrennten Unterkünfte bekommen.“
    Und so war es dann auch. Die übergewichtige Frau im Büro hatte noch ein kleines Häuschen zu bieten. „Ist nicht gerade unser schönstes, deshalb lass ich Ihnen noch was nach.“
    Liana sah zu, als die Frau ihr Anmeldebuch holte. „Wir suchen übrigens nach einem Mädchen von hier. Brittany Saunders. Sie ist mit unserem Sohn befreundet. Wir haben ihm gesagt, dass wir sie auf unserem Weg durch Tillman besuchen wollen, aber wir haben ihre Adresse nicht.“
    „Kommt mir nicht bekannt vor.“ Die Frau legte das Buch vor sich hin und schlug es auf.
    Cullen schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. „Dann kennen Sie Brittany also nicht?“
    „In Yuma gab es mal eine Familie Saunders. Ach nein, ich glaube, die hießen Sanders.“
    „Und Sie kennen die meisten Leute in Tillman.“
    „Früher schon, aber in den letzten beiden Jahren bin ich nicht viel rausgekommen. Aber wenn sie hier wohnt, wissen die anderen in der Stadt Bescheid.“
    Cullen bedankte sich und nahm den Schlüssel. Draußen hielt er die Autotür für Liana auf. „Wie in unseren Flitterwochen, Lee.“
    Sie fühlte sich überraschend gut und warf ihm sogar ein Lächeln zu. „Wir haben doch gar keine Flitterwochen gemacht.“
    Er ließ den Motor an und fuhr im Schritttempo über den Platz. „Komisch, ich dachte, das wärst du gewesen.“
    Sie wollte das Thema wechseln, doch es gelang ihr nicht ganz. „Wie viele Betten gibt es denn in dem Haus?“
    „Das hat die Lady nicht gesagt.“
    Sie hob eine Braue. „Würdest du auch mit dem Auto vorliebnehmen?“
    „Warum denn das? Als unsere Ehe am Ende war, haben wir auch noch in einem Bett geschlafen, ohne uns zu berühren. So könnten wir es ja wieder machen.“
    Sie fragte sich, ob er sie herausfordern wollte. „Ich bin es in letzter Zeit gewohnt, ein Bett für mich allein zu haben.“
    „Ach ja?“ Er grinste sie an.
    „Lass uns einfach nachsehen, wie das Häuschen eingerichtet ist. Ich will mich nicht wieder in Schwierigkeiten bringen.“
    „Ich denke, die richtigen Schwierigkeiten fangen erst an, wenn man jeden Morgen allein aufwacht.“
    „Es ist noch schlimmer, jeden Morgen neben jemandem aufzuwachen, der einen unglücklich macht.“
    „Und was ist mit jemandem, der das nicht tut?“
    „Gibt es so einen Mann überhaupt?“
    „Hasst du die Männer, Lee?“
    Das tat sie nicht, auch wenn sie es sich manchmal wünschte. „Ich muss jemanden wirklich leidenschaftlich lieben, um es noch einmal zu versuchen, Cullen.“
    „Das erste Mal war so schlimm?“
    „Für uns beide.“
    Cullen hielt vor dem letzten Häuschen mit dem Immergrün davor. Dann sah er Liana an. „Nein. Nicht für uns beide.“
    „Unsere Ehe hat dich also nicht für immer abgeschreckt?“
    Er sagte nichts dazu, sondern beugte sich über sie und öffnete ihr die Beifahrertür. Dann stieg er aus, ging zu dem Häuschen und schloss die Tür auf. Sie folgte ihm, die Plastiktüte mit den Einkäufen aus dem Laden an der Ecke in der Hand.
    Als die Tür aufging, warf sie einen Blick ins Haus. „Ein bisschen Renovierung könnte hier wohl nicht schaden.“ Das Innere wirkte ziemlich heruntergekommen. Es gab nur ein Bett, doch die restlichen Möbel hatte man entfernt. „Zumindest hat es ein Dach. Also können wir uns nicht beschweren.“ Wo früher mal ein Fenster gewesen war, hatte man Bretter davorgenagelt.
    Liana trat zum Bett, schlug die Decke zurück. Zumindest krabbelte kein Ungeziefer über die Laken. Das Bett schien stabil zu sein und groß genug für zwei Personen.
    Cullen war schon in der Duschkabine verschwunden. Einen Moment später hörte sie ihn rufen: „Es gibt kein heißes Wasser mehr.“
    Als Liana dann wenig später in dem kleinen Bad stand, war sie nicht überrascht, als sie im Spiegel die dunklen Ringe unter ihren Augen entdeckte. Die paar grauen Strähnen in ihrem Haar schienen ihr jetzt besonders aufzufallen, und ihre Gesichtsfarbe wirkte blass und ungesund.
    „Er würde dich sowieso nicht

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