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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ganzen Linie versagt hatte. Sie hatte sich nicht schuldig gefühlt, weil sie nicht bei ihm bleiben konnte. Und sie hatte nie zugelassen, sich seine Verzweiflung einzugestehen.
    „Wenn das hier vorbei ist“, sagte sie fest, „sollten wir über die Besuchsregelung sprechen, Cullen. Matthew braucht dich öfter als nur einen Monat im Jahr.“
    Seine Hände umklammerten das Lenkrad noch fester. „Sagst du das, weil du den Flug überstanden hast?“
    „Ich sage das, weil es mal gesagt werden musste.“
    „Wirst du es denn aushalten ohne ihn?“
    „Hältst du es aus ohne ihn?“
    „Nein. Wir sollten ein ganzes Haus voller Kinder haben, Lee.“
    „Du wolltest nicht mal eins.“ Sie erinnerte sich noch genau, was er zu diesem Thema gesagt hatte.
    „Jetzt bin ich dazu bereit.“
    „Dann kann Sarah sich wohl glücklich schätzen?“
    Er warf ihr einen Seitenblick zu und hob eine Braue. „Ich wollte damit sagen, dass ich bereit bin, mehr Zeit mit Matthew zu verbringen.“
    Liana überlegte, warum sie Sarah ins Spiel gebracht hatte. Und die Antwort gefiel ihr nicht. Cullen mit einer anderen Frau zusammen zu wissen, machte sie wütend.
    „Ich habe nie andere Frauen gehabt während unserer Ehe“, sagte Cullen, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Ich wollte nie eine andere.“
    Liana schwieg. Sie wusste, dass sie beschämt sein müsste, weil sie ihn von sich gestoßen hatte. Und weil es ihr etwas ausmachte.
    Seit sie in Kalifornien waren, hielt Cullen ihre Hand und stellte sich ihren schlimmsten Ängsten. Zum ersten Mal seit ihrer Scheidung tat es ihr leid, dass sie nicht da gewesen war, um ihm zu helfen. Dann hätte er mit seiner Spielsucht und dem Trinken nicht allein fertigwerden müssen. Aber er hatte es geschafft, das hatte er ihr während der Fahrt erzählt.
    Sie versuchte, ihre Gefühle in Worte zu fassen. „Ich weiß, ich sollte das vielleicht nicht sagen, und vielleicht ist es auch nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich bin stolz auf dich. Es ist bestimmt nicht einfach gewesen.“
    Er schwieg.
    „Und ich weiß, dass es mir nach all den Jahren egal sein sollte, doch … Ich bin froh, dass du … dass es keine andere Frau gab. Aber du warst so oft weg, und ich war allein …“
    Er lächelte traurig. „Ich habe dich immer geliebt. Selbst so ein Mistkerl wie ich hat erkannt, was er an dir hat, Lee. Ich wollte keine andere Frau. Ich wollte der Mann sein, den du verdienst.“

22. KAPITEL
    Tillman, Arizona – Gegenwart
    S ollten in der Shady Lady Bar tatsächlich Einheimische sein, gaben sie es zumindest nicht zu. Ansonsten deuteten die Nummernschilder der Wagen und Pick-ups darauf hin, dass deren Fahrer aus Kalifornien und Arizona kamen. Einer der Lastwagenfahrer erzählte Cullen, dass die „Lady“ die einzige Bar im Umkreis von dreißig Meilen sei. Aber zu Brittany und deren Aufenthaltsort wollten sie nichts sagen. Entweder kam ihm der Fremde verdächtig vor, oder er wusste tatsächlich nichts von dem Mädchen.
    Als sie wieder in ihrem Leihwagen saßen, einem hellblauen Pontiac, lehnte Cullen sich auf seinem Sitz zurück. „Nicht weit von hier gibt es einen Campingplatz, wie der Kerl in der Bar sagte. Wir könnten auch noch weitersuchen, aber dort sind wir am nächsten an Tillman dran.“
    „Schlimmer als das Haus in Pikuwa Creek kann es auch nicht sein.“
    „Du wärst überrascht, wenn du es jetzt sehen würdest.“
    „Ach, wirklich?“
    „Ich habe ein bisschen daran herumgebastelt. Du mochtest es, stimmt’s?“
    „Ja, es gehörte zu den Dingen, die ich mochte.“
    „Gab es noch mehr?“
    „Die Hitze und die Moskitos jedenfalls nicht.“
    „Sollen wir dann überhaupt dorthin fahren, Lee? Oder sollen wir jetzt gleich nach Matthew suchen?“
    Sie hatte sich schon damit abgefunden, ihren Sohn an diesem Abend nicht mehr aufzuspüren. Außerdem war es besser, die Leute morgen an der Tankstelle eher beiläufig zu befragen, um kein großes Aufsehen zu erregen.
    „Campingplatz“, sagte sie. „Vielleicht weiß dort jemand, wo wir Brittany finden können.“
    Schweigend fuhren sie den Highway entlang, bis sie an ein Holzschild kamen. Wenig später bogen sie auf den Campingplatz ein, eine chaotische Ansammlung von Wohnwagen und kleinen Holzhäuschen. Der Platz schien komplett besetzt zu sein.
    Cullen hielt vor einem Ferienhäuschen, auf dem „Büro“ stand. „Willst du mitkommen?“
    Liana überschlug in Gedanken, wie weit der Weg vom Auto bis zur Tür des Büros war. Obwohl sie sich an einem ihr

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