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Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Titel: Das Geheimnis der Pflanzenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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Bericht über Roys Befinden.
    Währenddessen versorgte der Zurückgebliebene sorgsam seine Prellung mit der kühlenden und Schmerz lindernden Salbe. Anschließend entnahm er seiner eigenen Notfallbox eine elastische Binde und wickelte diese straff um seinen Fuß. Danach streifte er wieder seinen Socken über und zog langsam den Stiefel über Zehen und Knöchel. Zu seiner großen Erleichterung hielt sich der dabei auftretende Schmerz in Grenzen. Harriet hatte wohl doch recht mit ihrer Vermutung, dass er sich nur eine heftige Prellung eingefangen hatte. Rasch schluckte er noch zwei der von ihr dagelassenen Schmerztabletten und trank einen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche dazu. Schließlich wagte er es wieder, aufzustehen. Es schmerzte zwar noch etwas, aber insgesamt fühlte sich der schnauzbärtige Engländer schon wieder etwas zuversichtlicher, als noch vor zwanzig Minuten. Bevor er die ersten Schritte tat, stützte er sich an einem abgestorbenen Baumstamm ab, der gleich neben der Stelle, die er sich als Sitzplatz auserkoren hatte, in die Höhe ragte. Jedenfalls dachte Roy, dass die große Pflanze abgestorben war. Doch er hatte etwas zu vorschnell Parallelen zu der Erd-Flora abgeleitet und musste jetzt feststellen, dass hier auf Greenwich der Schein trog. Kaum lag seine Hand auf der graugrünen, aus borkigen Rauten bestehenden Pflanzenoberfläche, durchlief plötzlich ein feines Zittern den knorrig aussehenden Stamm. Zeitgleich hörte der Kommunikationstechniker ein leises Rascheln über sich. Rasch wollte er beiseite springen, doch die Prellung an seinem Knöchel ließ nicht die schnellen Reaktionen zu, die der trainierte TESECO-Agent sonst an den Tag legte. Etwas fiel von den Ästen des Baumes auf ihn herab und wickelte sich blitzschnell um seinen Körper. Im Nu war Roy bewegungsunfähig und stürzte ziemlich unsanft zu Boden. Erst jetzt war es ihm möglich, zu erkennen, was ihn da umschlungen hatte. Es hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit irdischen Lianen, nur mit dem Unterschied, dass diese sich bewegten und handelten, als wären es in Wirklichkeit Schlangen, die ihre Leiber fester und fester um den Körper des Mannes zusammenzogen. Unter wildem Aufbäumen versuchte Roy, die Gewächse wieder loszuwerden. Doch es fielen weitere davon aus den Kronen der Bäume über ihm auf seinen Körper herab. Gegen diese schiere Masse hatte er nichts entgegenzusetzen. Seine Bewegungsfreiheit wurde immer stärker eingeschränkt. Er wollte schreien, doch als hätten diese Schlingpflanzen seine Absicht erahnt, zogen sie sich um seinen Hals zusammen, so dass nur noch ein mattes Röcheln über seine Lippen drang. In aufkeimender Panik versuchte Roy nochmals, sich aufzubäumen, doch alle Anstrengungen waren vergebens. Bunte Schleier begannen vor seinen Augen zu tanzen, während er verzweifelt nach Luft rang. Dann wurde es schwarz um ihn und er versank in tiefe Bewusstlosigkeit.
     
     
    ***
     
    Gute fünfzig Meter entfernt begann sich Harriet darüber zu wundern, wo ihr blonder Kollege abblieb. So drehte sie sich um und spähte zu der Stelle hinüber, an der sie ihn sitzend zurückgelassen hatte. Der Schreck fuhr ihr gewaltig in die Glieder, als sie dort drüben weder jemand sitzen noch stehen sah. Rasch rannte sie ein paar Meter in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. Doch gleich darauf blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie sah den Körper des Kommunikationsspezialisten am Boden des Urwaldes liegen, umschlungen von Lianen ähnlichen Gewächsen.
    „ Oh mein Gott!“, entfuhr es ihr.
    „ Leute, schnell!“, schrie sie dann über ihre Schulter zurück. „ Dieser Mistwald hat sich an Roy vergriffen!“
    Dann rannte sie los und zog gleichzeitig ihre TMO 23 aus dem Oberschenkelhalfter und brachte sie in Anschlag.
    Doch sie kam nicht mehr dazu, sie einzusetzen. Der knorrig und tot wirkende Baumstamm, neben dem Roy lag und aus dessen Ästen herab viele der Lianen fielen, die sich um den Körper des Engländers geschlungen hatten, wurde plötzlich sehr lebendig. Er löste sich aus dem Erdreich, zog Roy an sich heran und stürmte unter dem verblüfften und erschrockenen Schreien Harriets und ihrer ebenfalls herbeieilenden Kollegen, in die grüne Dämmerung des Greenwich-Urwaldes davon.
    „ Roy!“, schrie die Kybernetikerin aus Leibeskräften der überraschend schnellen Pflanze hinterher. „Verdammt, du Mistvieh – lass unseren Freund sofort los!“
    Sie versuchte noch einige Minuten lang, das unfreiwillige Gespann

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