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Das Geheimnis der Puppe

Das Geheimnis der Puppe

Titel: Das Geheimnis der Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hammesfahr Petra
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Sache, legte ihm nur flüchtig eine Hand auf die Stirn und entschied dann:»Du warst zu lange in der Sonne. Dein Kopf fühlt sich ganz heiß an. Putz dir die Zähne, wasch dir das Gesicht und den Nacken mit kaltem Wasser. Ich komme gleich und bringe dich ins Bett.«
    Auch wir blieben nicht mehr lange unten. Nur eine knappe Stunde später gingen wir ebenfalls ins Schlafzimmer.
    »Endlich wieder ein richtiges Bett«, stellte Laura noch zufrieden fest, legte sich hin, rollte sich gleich auf die Seite und war Minuten darauf bereits eingeschlafen. Ich lag noch eine Weile wach, horchte ständig in die Dunkelheit hinein. Vielleicht vermißte ich den Straßenlärm, all die vertrauten Geräusche der Stadt. Davon gab es hier draußen nichts. Trotz der drückenden Stille schlief ich dann doch ein. Und ich schlief tief und fest, bis Laura mich am nächsten Morgen weckte. Kurz bevor Laura mir eine Hand auf die Schulter legte und mich flüsternd beim Namen rief, hatte ich einen verrückten Traum. Ich war bereits wach und lag ganz steif auf dem Rücken. Eine Hand berührte mich an der Schulter, und Laura flüsterte:»Komm mit, ich muß dir etwas zeigen. Jetzt komm schon, es ist sehr wichtig.«
    Bereits bei den ersten Worten hatte ich die Augen öffnen wollen, aber es ging nicht. Sie waren wie zugeklebt. Irgend etwas machte die Lider so schwer, daß ich sie beim besten Willen nicht heben konnte. Trotzdem stand ich auf, tappte blind hinter Laura her, horchte angestrengt auf ihre leichten Schritte, weil ich nicht wußte, wohin sie mich führen wollte. Und Lauras Schritte entfernten sich immer weiter von mir. So sehr ich mich auch bemühte, ich verlor sie schließlich. Ich hielt die Hände nach links und rechts ausgestreckt, aber auf beiden Seiten griff ich damit ins Leere. Es ging Stufen hinunter. Jetzt sah und hörte ich auch nichts mehr. Doch ich wußte genau, Laura war immer noch bei mir. Dann spürte ich einen leichten Luftzug auf dem Gesicht. Jetzt hatte sie eine Tür geöffnet. Und plötzlich war ihre Hand in meinem Rücken. Sie versetzte mir einen ungeheuer kräftigen Stoß. Ich streckte beide Hände vor, bekam nirgendwo einen Halt zu fassen und stürzte. Fiel und fiel, es hörte gar nicht auf. Mit den Armen ruderte ich haltsuchend umher. Und dann schlug ich auf, der Ruck ging mir durch sämtliche Knochen. Ich tastete mit den Händen den Boden ab. Er war trocken und staubig. Ich war in das uralte Labyrinth gestürzt. Als Laura dann tatsächlich die Hand auf meine Schulter legte und mich flüsternd beim Namen rief, war ich völlig konfus und brauchte einige Sekunden, um vollends aufzuwachen. Mit besorgter Miene stand Laura neben dem Bett, halb über mich gebeugt. Sie winkte mit dem Kopf in Richtung der Tür und bat gleichzeitig:»Komm, ich muß dir etwas zeigen.«
    Ich war noch so durcheinander, daß ich heftig den Kopf schüttelte und atemlos hervorstieß:»O nein.«
    Laura starrte mich verständnislos an, kniff die Augen zusammen. Und ganz allmählich kam ich zu mir. Lauras Haar war feucht. Sie hatte bereits geduscht, trug ein luftig-leichtes, sehr weit geschnittenes Kleid. Ich tappte hinter ihr her, immer noch gefangen in den letzten Bildern dieses verrückten Traumes. Aus der Küche duftete es nach frischem Kaffee. Vor der Tür ihres Arbeitszimmers blieb Laura stehen und zeigte stumm mit ausgestrecktem Arm zum Bett hinüber. Auf dem Kissen war deutlich der Abdruck eines Kopfes zu erkennen. Auch die Decken lagen nicht mehr so glatt wie am Abend zuvor. Als sie meinen Blick bemerkte, erklärte Laura bestimmt:»Ich war nicht unten.«
    Dann fragte sie:»Hast du nichts gehört in der Nacht.«
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    »Ich auch nicht«, murmelte sie bedrückt. Sprach dann etwas lauter weiter:»Das hat er bisher noch nie gemacht. Er ist noch nie nachts herumgelaufen.«
    Sie schaute mich an, den Blick immer noch voller Sorge.
    »Er war gestern abend ziemlich komisch, findest du nicht.«

    »Es ist eben alles noch neu und fremd für ihn«, erwiderte ich. Laura seufzte.
    »Jetzt schläft er jedenfalls tief und fest. Ich habe kurz nach ihm geschaut.«
    Dann saßen wir am Tisch, jeder vor seiner Kaffeetasse. Laura legte zwei der übriggebliebenen Brötchen auf den Toaster.
    »Wir müssen ein bißchen aufpassen. Wir können ihn hier nicht einfach so herumlaufen lassen. Er hätte ohne weiteres das Haus verlassen können. Die Haustür war nicht abgeschlossen. Und die die«, Laura zeigte zur Tür, die hinaus in den Garten

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