Das Geheimnis der Rose
des Wassers in dem Becken war es vollkommen still. Die Entspannung durch das Bad hatte nachgelassen. Stattdessen spürte Julia eine Anspannung, die den ganzen Körper beherrschte. Sie sah Damons scharf geschnittenes Gesicht, den wachsamen Glanz in seinen Augen und erkannte das Ausmaß seines Verlangens. Er war hier, weil er sie begehrte – und er nicht so leicht aufgeben würde.
»Du hättest mir nicht nach Bath folgen sollen«, schnaubte sie. »Du wirst nichts von mir bekommen, und schon gar nicht die Art von Willkommen, die du zu erwarten scheinst.«
Anstatt sich mit ihr zu streiten, betrachtete er sie. Sein Blick fiel auf ihre schmale Hand, deren Finger sich steif an dem glitschigen Stein des Beckenrands festhielten. »Du trägst den Ring, den ich dir geschenkt habe«, bemerkte er.
Julia ballte die Hand zur Faust und ließ sie ins Wasser sinken, so dass der funkelnde Diamant untertauchte. »Das bedeutet gar nichts, außer dass ich ihn zufällig schön finde. Und falls du annimmst, dass meine Gunst käuflich ist …«
»Ich nehme nichts an.« Er lächelte. »Du scheinst zu erwarten, dass ich mich auf dich stürze. Wahrscheinlich bist du enttäuscht, wenn ich es nicht tue.«
»Hör doch auf mit dem Spiel«, sagte sie keck. »Du bist doch nur hier, weil du wieder mit mir schlafen, willst.«
»Natürlich«, antwortete er sachlich. »Und du wünschst dir dasselbe. Soweit ich mich erinnern kann, war es für uns beide ein Genuss – oder willst du etwa behaupten, dass du nur geschauspielert hast?«
Rot vor Wut und drohend beugte Julia den Arm nach hinten. »Geh, oder ich spritze dich nass. Dann kannst du deine schönen Kleider zum Trocknen aufhängen.«
Damon lächelte noch breiter. »Dann muss ich ja bei dir bleiben!«
Langsam entspannte sich ihr Arm. »Bitte, geh«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich bin jetzt lange genug im Wasser. Meine Haut wird schon ganz schrumpelig.«
Er streckte ihr dienstbeflissen eine Hand entgegen. »Ich helfe dir heraus.«
»Nein, danke.«
»Schüchtern?« fragte er und zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Ich habe dich bereits nackt gesehen. Einmal mehr macht keinen Unterschied.«
»Ich verlasse das Wasser erst, wenn du gegangen bist!«
Er lächelte herausfordernd. »Ich werde nicht gehen.«
Trotz ihrer unerträglichen Wut gelang es Julia, ein ausdrucksloses Gesicht aufzusetzen, und sie reichte ihm eine Hand. »Nun gut«, sagte sie kühl. »Du kannst mir aus dem Wasser helfen.« Entgegenkommend streckte Damon eine Hand aus, und sie ergriff sie mit beiden Händen. Bevor er sich wappnen konnte, benutzte sie ihr ganzes Gewicht, um ihn ins Wasser zu ziehen. Mit einem unterdrückten Fluch verlor er das Gleichgewicht und stürzte kopfüber ins Becken.
Julia schrie triumphierend auf und floh auf die gegenüberliegende Seite des Beckens. Sie brach in lautes Gelächter aus, als Damon wieder auftauchte, die schwarzen Haare wie an den Kopf geklebt. Seine grauen Augen versprachen Vergeltung. »Du kleiner Teufel murmelte er und stürzte sich auf sie.
Lachend und mit einer Mischung aus Vergnügen und Wachsamkeit versuchte Julia ihm zu entkommen. Damon packte sie um die Taille und zog sie an seinen Körper, so dass die durchnässten Lagen seiner Kleidung zwischen ihnen zerdrückt wurden.
»Du brauchtest eine medizinische Tunkung«, teilte sie ihm mit und schüttelte sich immer noch vor Kichern. »Das Wasser wird alle deine Übel heilen.«
»Ein Problem wird es nicht heilen«, sagte er bedeutungsvoll, legte die Hände über ihr nacktes Hinterteil und zog sie fest an sich.
Julias Lachen schwand, als sie seine männliche Schwellung zwischen ihren Schenkeln spürte. Ihr Kör per trieb in dem warmen Wasser, bis sie sich schließlich an seinen Schultern festhielt und die Beine um seine Hüften schlang.
Julias und Damons Atem vermischte sich in unregelmäßigem Rhythmus, während sie einander ansahen. Obwohl sie beide vollkommen still waren, hatte Julia das Gefühl, durch die Gewalt einer steigenden Flut immer und immer wieder umgerissen zu werden. Zärtlich strich sie ihm die nasse Haare aus der Stirn, und ihre Finger wanderten von seiner Schläfe zu seinem Ohr. Ihr Daumen strich übe sein Kinn und berührte die weiche Stelle unmittelbar darunter. Sie war fasziniert, wie kratzig und glatt zugleich sich seine Haut anfühlte und wie die Muskel sich bewegten, als er schluckte.
Plötzlich hob Damon sie höher, und in dem tragenden Wasser waren seine Bewegungen mühelos. Sein
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