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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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berichten geben? Ich bin nur ein bescheidener Diener meines Herrn.«
    »Seid nicht so bescheiden, mein Lieber. Euren Ruf und Eure Abenteuer kann man beinahe schon als legendär bezeichnen.«
    »Habt Dank, Heiliger Vater. Wolltet Ihr mich deswegen sprechen?«
    Matthias’ Stimme klang unsicher.
    »Unter anderem. Ich bin ein Freund abenteuerlicher Geschichten. Doch ich wollte Euch kennen lernen, weil uns einiges verbindet. Auch ich habe einst die Rechte studiert und an der Universität zu Pisa promoviert. Doch entschied ich mich im Gegensatz zu Euch für eine geistliche Laufbahn.«
    Der Pontifex unterbrach sich und wedelte sich mit einer Hand Luft zu.
    »Wisst Ihr, ich weile nur Euretwegen in Rom. Normalerweise residiere ich in den Sommermonaten in Castel Gandolfo. Dort oben, in den Albaner Bergen weht ein frischer Wind, es ist nicht so heiß und stickig wie hier in der Stadt und unsere Nase wird nicht durch den Gestank der Urbs, der manchmal heraufzieht, beleidigt. Erzählt mir von Euren Abenteuern, Commissarius. Erheitert uns ein wenig und lenkt uns von den vielen Sorgen, die wir haben, ein wenig ab.«
    Matthias lächelte verlegen.
    »Ich weiß nicht so recht, wo ich beginnen soll, Eure Heiligkeit.«
    »Beginnt einfach mit dem Abenteuer, das Euch und Bischof Carafa zusammenbrachte.«
    Matthias nickte. So erzählte er Maffeo Barberini, wie Papst Urban einst mit bürgerlichem Namen hieß, von seiner abenteuerlichen Jagd nach dem Mörder Ricardo Di Piacenza, seiner Freundschaft mit dem Jesuiten Maurus van Leuven und der Begegnung mit Juan Briz Martinez, dem Abt des Klosters von San Juan de la Peña. Der Papst lauschte gespannt Matthias’ Erzählungen.
    »Ihr seid ein brillanter Erzähler«, meinte der Pontifex, nachdem Matthias mit seinem Bericht fertig war.
    »Ihr solltet einmal überlegen, Eure Abenteuer niederzuschreiben.«
    Matthias lächelte verlegen.
    »Ah, ich sehe, Ihr habt Euch schon mit diesem Gedanken auseinander gesetzt. Nun, worüber schreibt Ihr denn?«
    »Hin und wieder versuche ich, die Geschichte meiner Vorfahren zu ergründen und niederzuschreiben.«
    »Ich sehe, Ihr verfügt über genügend Verstand und Ausdauer, um auch schwierigen Sachverhalten auf den Grund zu gehen. So eine Familiengenealogie kann sehr zeitraubend und anstrengend sein. Nun denn.«
    Urban VIII. erhob sich und ging auf ein Bild zu, das eine freie Wandfläche zierte, die nicht von Bücherregalen zugestellt war.
    »Dieses Bildnis hier zeigt mich als jungen Mann, zu einer Zeit, als ich noch den Namen Maffeo Barberini trug. Ihr müsst wissen, es war eigentlich der Wunsch meines Vaters, in seine Fußstapfen zu treten und auch ein florentinischer Kaufmann zu werden, so wie er. Stattdessen studierte ich jedoch bei den Jesuiten in Rom und wurde genauso ein Doktor der Rechte wie Ihr, Commissarius. Ich habe gelernt, dem Recht zu dienen, fühlte mich aber Gott mehr verpflichtet und schlug deshalb eine geistliche Laufbahn in der römischen Kurie ein.«
    Der Papst drehte sich um und blickte Matthias ernst an.
    »Wisst Ihr, wer dieses Bild gemalt hat?«
    Matthias schüttelte den Kopf.
    »Michelangelo Merisi da Caravaggio. Leider ist er viel zu früh gestorben, unter mysteriösen Umständen, wie mir bekannt ist. Würde es Euch nicht reizen, ein wenig Licht in das Dunkel um die Geschichte dieses begnadeten Künstlers zu bringen?«
    Noch ehe Matthias antworten konnte, öffnete sich die Tür und Francesco Kardinal Barberini trat ein.
    »Verzeiht, Heiliger Vater, aber es warten noch andere Bittsteller auf Euch. Und außerdem soll ich Eure Heiligkeit noch an ein Treffen mit dem Großmeister des Malteserordens erinnern.«
    Der Papst strich sich versonnen über seinen Bart.
    »Ach ja richtig, beinahe hätte ich es über diese angenehme Plauderei vergessen. Nun denn, ich muss Euch entlassen, Commissarius. Solltet Ihr Interesse an der Geschichte haben, so kann Euch mein Neffe Francesco« – er deutete jetzt auf Kardinal Barberini – »mit Sicherheit mit Freuden behilflich sein. Er war stets ein großer Bewunderer dieses Künstlers.«
    Draußen im Zimmer vor der Privatbibliothek ergriff Kardinal Barberini das Wort.
    »Womit kann ich Euch dienlich sein, Commissarius?«
    »Ach, ich weiß nicht, Eminenz. Der Heilige Vater sprach von einem Künstler, Michelangelo Merisi da Caravaggio. Er sagte mir, dass dieser Maler unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen sei und fragte mich, ob ich Interesse hätte, diesen Fall zu untersuchen. Wann ist denn der

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