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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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erholen.«
    »Ist das Euer Freund, der Jesuitenpater, von dem Ihr mir erzählt hattet?«, fragte Theophil ungläubig.
    Matthias nickte.
    Sie schafften Maurus in Ahmeds Haus, wo er sich auf einer bequemen Bettstatt erholen konnte. Ahmed ließ einen Arzt kommen, der sich um Maurus kümmerte.
    »Er wird durchkommen und wieder völlig gesund werden«, erklärte Theophil.
    »Man wollte Euch schließlich einen gesunden Sklaven verkaufen.«
    »Wie lange wird es dauern, bis er sich wieder völlig erholt hat?«
    »Einen oder zwei Tage«, meinte der Arzt.
    Matthias nickte.
    »Sagt einmal, Pater, wo ist eigentlich Balduin Oudenaarde? Er hing doch bisher wie eine Klette an Eurem Rockzipfel.«
    »Ich weiß nicht, ich verstehe das auch nicht. Bis zum Sklavenmarkt war er doch an unserer Seite. Und danach – mein Gott, ich war so aufgeregt. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er nicht mehr bei uns ist.«
    »Verflucht, ich auch nicht«, grollte Matthias.
    »Ich hab doch gewusst, dass mit diesem Kerl irgendetwas nicht stimmt. Bittet Al Mazar, dass er Leute ausschickt, die nach ihm suchen.«
    »Aber ja, selbstverständlich, natürlich, sofort.«
    Theophil suchte im Haus Al Mazar auf und erklärte ihm, was geschehen war. Der Ägypter sprach daraufhin mit Nuri, der sogleich einen Suchtrupp organisierte, um Balduin Oudenaarde zu finden.
    Während Nuris Männer den Brügger Kaufmann suchten, wachte Matthias an Maurus’ Lager. Der Jesuit schlief tief und fest, rührte sich kaum in der Nacht. Nur sein leiser, ruhiger Atem war zu vernehmen.
    Irgendwann war auch Matthias eingeschlafen und er wurde von einem Sonnenstrahl geweckt, der durch einen Spalt im Fensterladen hereinfiel. Maurus schlief immer noch. Matthias erhob sich und ging zu einem im Zimmer stehenden Waschtisch, schüttete aus einem bereitstehenden Krug Wasser in eine Schüssel und wusch sich mit dem kühlen Nass Gesicht und Hände. Er hörte Maurus stöhnen. Matthias drehte sich um und setzte sich neben seinen Freund auf die Bettkante.
    »Maurus, alter Freund«, sprach er leise, aber doch vernehmlich. »Wach auf!«
    Maurus van Leuven öffnete die Augen, sah in Matthias’ Gesicht und schreckte hoch.
    »Liebknecht, Matthias, wie kommt Ihr hierher?«, stammelte er. »Was, wo bin ich?«
    Matthias drückte den alten Freund sanft auf das Bett zurück.
    »Nun beruhige dich erst einmal, Maurus, du bist in Sicherheit.«
    »In Sicherheit? Aber ich war – ich sollte doch.«
    »Nun mal langsam«, lachte Matthias. »Komm erst einmal richtig zu dir, dann werde ich dir alles erklären. Da ist ein Waschtisch. Mach dich frisch und in der Zwischenzeit werde ich dir etwas zum Ankleiden besorgen.«
    Nachdem Matthias das Zimmer verlassen hatte, trat Maurus vor den Waschtisch und sah sein Gesicht in dem Spiegel, der darüber hing. Beinahe ungläubig starrte er sein Spiegelbild an. Die Haare waren lang und verfilzt. Ein struppiger Bart bedeckte den Großteil seines Gesichtes. Der Rest war rissige und spröde Haut, die Lippen aufgeplatzt. Er nahm den Spiegel von der Wand und betrachtete den Rest seines Körpers, dem die Zeichen der Gefangenschaft und der Folter deutlich anzusehen waren. Die Tür öffnete sich und Matthias trat wieder ein.
    »Ja, du bist es tatsächlich, und ich hätte dich beinahe nicht erkannt, als ich dich gestern auf dem Sklavenmarkt sah und freikaufte. Aber nach einem Bad und dem Besuch bei einem Barbier wirst du dich besser fühlen. Hier ist ein Kaftan. Zieh ihn über. Etwas Anderes war im Augenblick nicht aufzutreiben. Wir werden dir später angemessene Kleidung besorgen.«
    Während eines langen ausgiebigen Besuchs im türkischen Badehaus in Rhodos erzählte Maurus, was er erlebt hatte, und wie es zu seiner Gefangenschaft kam.
    »Nachdem scheinbar niemand bereit war, ein Lösegeld für mich zu zahlen, verkauften mich die Piraten an einen Sklavenhändler. Das war vor etwa einer Woche. Den Rest der Geschichte kennst du ja. Und du? Wie hat es dich denn nach Rhodos verschlagen?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Hast du etwas Zeit? Dann würde ich sie dir erzählen«, flachste Matthias und beide lachten.
    »Da ich heute nichts Besseres vorhabe, könnt Ihr über mich verfügen, wie es Euch beliebt, mein Herr«, entgegnete Maurus immer noch lachend. Matthias fasste darauf seine Abenteuer zusammen, die ihn der Lösung der Rätsel um seine Ahnen ein Stück näher kommen ließ und schließlich auf die Spur des verbotenen Evangeliums brachten. Dass er in Rom eine böse Überraschung

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