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Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie

Titel: Das Geheimnis der Rosenlinie - Esch, W: Geheimnis der Rosenlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Esch
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Ierosolimitanorum – Orden der Brüder vom Deutschen Haus Sankt. Mariens in Jerusalem waren. Die Aufzeichnungen reichen bis in die heutigen Tage, Liebknecht. Ich werde unserem Bibliothekar Order erteilen, Euch nach besten Kräften zu unterstützen. Ihr könnt schon morgen mit Eurer Suche beginnen.«
    »Verbindlichsten Dank, Exzellenz. Meine zutiefst empfundene Verehrung«, verneigte sich Matthias leicht.
    »Doch da ist noch etwas!«
    »Und das wäre?«
    »Ihr seid morgen Abend mein Gast. Ich gebe einen kleinen, bescheidenen Empfang und würde mich freuen, Euch einige Würdenträger dieser Stadt vorstellen zu dürfen. Natürlich werdet Ihr auch hier im Schlosse übernachten, nicht in diesem Gasthof. Wie heißt der noch gleich?«
    »Es ist der Ratskeller, Exzellenz.«
    »Ich werde Euch einen Wagen schicken. Er wird Euch gegen zehn Uhr in der Frühe abholen.«
    »Aber ich habe doch selbst einen Wagen«, protestierte Matthias, doch Westernach hob abwehrend die Hand.
    » Ach, Herr Commissarius, lasst mir die Freude, Euch ein wenig zu Diensten sein zu können.
    Als Matthias gegangen war, ließ der Hochmeister den Bibliothekar kommen und erteilte ihm Anweisung, Matthias bei der Arbeit in der Bibliothek unter keinen Umständen aus den Augen zu lassen. Über alle Quellen und Fundstellen des churfürstlichen Advokaten wolle er genauestens informiert werden. Was suchte der Anwalt wirklich?
    Als er dann allein war, öffnete sich eine Tür und ein geheimnisvoller Dominikanermönch mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze trat ein.
    »Gut, dass Ihr kommt!« begrüßte Westernach den Dominikaner, »ich glaube, es ist an der Zeit, dass Ihr Euren Teil zum Spiel beitragt. Dieser Mann wird schwer zu überzeugen sein. Da sind wohl Eure besonderen Talente gefragt.«
    Der Mönch nickte stumm, lächelte kalt und verschwand wieder.

Kapitel 22
Die Johannisritter von Cölln
    Als Matthias den Ratskeller betrat, saßen der Kutscher und Ephraim Trachmann an einem Tisch. Gropper hatte einen Humpen Bier vor sich stehen und der junge Jude trank einen Apfelmost.
    »Hattet Ihr Erfolg?«, erkundigte sich Ephraim neugierig.
    »Wie man’s nimmt. Seine Hochwohlgeboren hat mich eingeladen, morgen Abend sein Gast zu sein. Ich muss auch im Schloss nächtigen«, gab Matthias zurück, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ebenfalls. Der aufmerksame Wirt kam gleich auf Matthias’ Wink und brachte ihm einen Humpen Bier.
    »Das gefällt mir nicht, Herr«, bemerkte Konrad Gropper.
    »Mir auch nicht, Konrad. Aber anders werde ich wohl kaum die Gelegenheit erhalten, in den Archiven des Deutschordens zu suchen. Ich muss wissen, warum die Ritter des Deutschen Ordens die Johannisritter verfolgten.«
    »Das verstehe ich. Dann ziehen wir eben um«, brummte Gropper.
    »Nein, Konrad. Der Hochmeister hat ausdrücklich nur mich eingeladen, damit ich mich von Euch beiden erholen kann«, erklärte Matthias.
    »Ich weiß nicht, mir gefällt das nicht!«, stellte der Kutscher fest.
    »Mir auch nicht. Darum hört beide jetzt meine Weisungen: Wenn ich mich nicht bis übermorgen Abend wieder hier eingefunden habe, dann ist etwas Unvorhergesehenes geschehen, das mich hindert, das Schloss zu verlassen. Versucht unter allen Umständen, zu mir zu gelangen. Wenn Euch das nicht gelingt, verständigt den Bischof von Würzburg. Ich habe einen Brief bei meinen Papieren, der mir in allen katholischen Bistümern freies Geleit zusichert. Er wird dann wissen, was zu tun ist.«
    »Dann rechnet Ihr mit Schwierigkeiten?« Ephraim Trachmann wirkte besorgt.
    »In diesen Zeiten lauert der Feind überall. Man weiß nie, wann er zuschlägt.« Matthias lächelte, um dem Jungen Mut zu machen, hob den Humpen und prostete seinen beiden Begleitern zu.
    Als Matthias am nächsten Tag die Bibliothek im Deutschordensschloss betrat, lag auf einem schlichten, langen Holztisch ein Stapel großer Bücher bereit.
    Ein gedrungen wirkender Mann mit hoher Stirn, die besonders durch die eng beieinander stehenden Augen auffiel, wartete dahinter. Sein Hals war durch den hohen weißen Kragen seines schwarzen Rocks und durch das darüber befindliche Doppelkinn nicht zu erkennen. Die kurzen Beine steckten in einer schwarzen Pluderhose, die wiederum in Stulpenstiefeln steckte. Gegenüber dem plumpen Körper wirkten die Hände auffallend feingliedrig.
    »Ich bin Bodo von Stockhausen«, stellte er sich vor. »Zu Euren Diensten, Commissarius.« Dann zeigte er auf den Stapel Bücher. »Das sind unsere Findbücher. Darin

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