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Das Geheimnis Der Schönen Toten

Das Geheimnis Der Schönen Toten

Titel: Das Geheimnis Der Schönen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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erwidern konnte. Ich habe sie aus ihrem Land in ein anderes Land gebracht, das ihr fremd war«, sagte Ruald, der sich jetzt die Wahrheit vor Augen führte und kaum derer achtete, die es mit anhörten, »in dem ihre Zunge fremd war und in dem man ihr Verhalten kaum verstand. Erst jetzt erkenne ich, wieviel mehr sie mir gab, als ich ihr je hätte wiedergeben können. Es war einfach nicht in mir.«
    Es war früher Abend, fast schon Zeit für das Abendgebet, als Hugh das Pferd holen ließ, das Bruder Richard so fürsorglich im Stall untergebracht hatte, und vom Torhaus in das Foregate-Viertel ritt, wo er einen Augenblick zögerte, ob er sich nach links wenden und zu seinem Haus in der Stadt reiten sollte oder nach rechts, um sich bis zum Anbruch der Dämmerung weiter um die Wahrheit zu bemühen. Über dem Fluß stiegen schwache blaue Dunstschleier auf, und der Himmel war verhangen, doch würde es noch eine Stunde oder mehr hell bleiben. Zeit genug, nach Longner und zurück zu reiten und einige Worte mit dem jungen Eudo Blount zu wechseln. Es war zweifelhaft, ob er dem Töpferacker nach der Schenkung an Haughmond überhaupt noch einen Gedanken gewidmet hatte, doch sein Herrenhaus lag in der Nähe des Feldes jenseits des Hügelkamms inmitten der Wälder seiner Domäne, und es konnte sein, daß einer seiner Leute fast täglich dort vorbeikam. Es würde zumindest eine Anfrage lohnen.
    Er machte sich auf den Weg zur Furt, verließ die Landstraße beim Spital von Saint Giles und nahm einen Feldweg zum Fluß. Auf der anderen Seite ließ er den zum Teil gepflügten Abhang linker Hand liegen. Jenseits des Knicks, der an das frisch unter den Pflug genommene Land grenzte, begann oberhalb der Wasserwiesen ein sanfter, bewaldeter Hang, und auf einer Lichtung innerhalb dieses Baumgürtels stand das Herrenhaus von Longner, das in dieser Höhe vor jeder Überschwemmung geschützt war. Das niedrige Kellergewölbe war in den Hang hineingebaut, und eine steile Steintreppe führte zur Eingangstür des Erdgeschosses. Ein Stallknecht kam gerade aus dem Stall und überquerte den Hof, als Hugh durch das offene Tor hineinritt, und kam vergnügt herüber, um das Zaumzeug zu nehmen und zu fragen, was Hugh von seinem Herrn wünsche.
    Eudo Blount hatte die Stimmen auf dem Hof gehört und kam an die Tür, um zu sehen, wer sein Besucher war. Der Sheriff war ihm als hoher Verwaltungsbeamter der Grafschaft natürlich wohlbekannt, und so begrüßte er ihn herzlich, denn er war ein fröhlicher und von Natur aus offener junger Mann, der jetzt seit einem Jahr als Herr auf Longner saß und sowohl zu seinen Leuten wie der wohlgeordneten Welt draußen ein gutes Verhältnis hergestellt hatte. Das jetzt sieben Monate zurückliegende Begräbnis seines Vaters und dessen heldenhafter Tod hatten ihm zwar Kummer gebracht, jedoch auch mitgeholfen, das gegenseitige Vertrauen und die Achtung zu begründen und zu bestärken, die der neue junge Gutsherr bei Pächtern und Dienerschaft genoß. Selbst der einfachste Zinsbauer, der ein Fleckchen Blount-Land bebaute, empfand so etwas wie Stolz auf die wenigen Auserwählten Martels, die den Rückzug des Königs von Wilton gedeckt hatten und in der Schlacht gestorben waren. Der junge Eudo war kaum dreiundzwanzig Jahre alt und unerfahren, da er noch nicht viel von der Welt gesehen hatte. Er war insoweit ebenso fest an seine Scholle gebunden wie jeder Zinsbauer seines Guts, ein kräftiger, gutaussehender, hellhäutiger Bursche mit einem Schöpf dichten braunen Haars. Es würde ihm Freude machen und ihn ganz in Anspruch nehmen, ein potentiell reiches Landgut, das zur Zeit seines Großvaters ein wenig vernachlässigt worden war, wieder zu Wohlstand zu führen, und er würde seine Sache gut machen und es seinem eventuellen Erben blühender hinterlassen, als er es von seinem Vater übernommen hatte. Im Moment, wie sich Hugh erinnerte, war dieser junge Mann erst seit drei Monaten verheiratet, und der strahlende Glanz der Erfüllung war neu und frisch an ihm.
    »Ich komme in einer Angelegenheit, die Euch kaum Freude machen wird«, sagte Hugh ohne jede Vorrede, »obwohl es auch keinerlei Grund gibt, weshalb sie Euch Kummer machen sollte. Die Abtei hat heute morgen auf dem Töpferacker ihr Ochsengespann eingesetzt.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Eudo heiter. »Mein Mann Robin hat sie kommen sehen. Ich werde mich freuen, den Acker wieder bebaut zu sehen, obwohl es mich jetzt nichts mehr angeht.«
    »Der erste Ertrag hat uns allerdings

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