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Das Geheimnis der Schwestern

Das Geheimnis der Schwestern

Titel: Das Geheimnis der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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machen«, warf ihr Dad ein. »Und da Luke Connelly jetzt zurück ist, können wir seine Weiden mitbenutzen und die Bullen dort halten. So bräuchten wir auch keinen großen Transporter.«
    Winona verdrehte übertrieben die Augen. »Aber wenn du die Hypothek nicht zurückzahlen kannst, verlierst du den Besitz. Das ist dir doch wohl klar, oder?«
    »Ich bin nicht blöd.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt«, erwiderte Winona. »Aber das ist doch verrückt. Du kannst doch nicht –«
    »Willst du mir schon wieder sagen, was ich zu tun und zu lassen habe, Winona?«, unterbrach er sie. Dann stand er auf und ging ins Arbeitszimmer, wo er die Tür fest hinter sich zudrückte.
    Vivi Ann wandte sich zu Winona. »Ganz schön mies von dir. Dabei bist du bloß sauer, weil es nicht deine Idee war. Diesmal ist Miss Oberschlau einfach nichts eingefallen.«
    »Und was ist, wenn du es in den Sand setzt, Vivi? Was passiert, wenn keiner kommt und Dad tausend Dollar pro Monat auftreiben muss, um die Hypothek zurückzuzahlen? Wirst du dann dastehen und zusehen, wie er sein Land verliert, sein Ein und Alles?«
    »Und was, wenn er es verliert?«, gab Vivi Ann zurück. Sie war entschlossen, keinen Zentimeter nachzugeben.
    »Genau wie mit Clem«, murmelte Winona. Vivi Ann hatte keine Ahnung, was ihre Schwester damit meinte.
    »Du bist doch bloß neidisch, dass ich die Idee hatte«, wiederholte sie.
    »Ja, ich bin neidisch auf deinen scharfen Verstand«, versetzte Winona.
    »Kommt schon, ihr zwei«, schaltete Aurora sich ein. »Damit wollen wir doch gar nicht erst anfangen.« Sie blickte sie abwechselnd an. »Es ist eine gute Idee. Könnten wir jetzt darüber nachdenken, wie wir sie erfolgreich umsetzen?«

Drei
    In den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte Vivi Ann einen ganzen Collegeblock mit Ideen vollgeschrieben. Es war ganz gleich, dass ihr Vater noch nicht sein Einverständnis gegeben hatte. Sie war sich sicher, am Ende seine Zustimmung zu bekommen. Genau wie die von Winona, wenn sie sich erst mal abregen und vergessen würde, dass es nicht ihre eigene Idee gewesen war.
    »Vivi Ann? Hörst du überhaupt zu?«
    Sie blickte von ihren Notizen auf.
    Zehn eifrige Gesichter waren ihr zugewandt. Die Mädchen der Jugendgruppe hatten sich im Wohnzimmer ausgebreitet – auf dem Sofa, neben dem Wagenradtisch, auf dem Fußboden. Sie waren zwischen neun und sechzehn Jahre alt und teilten ihre Leidenschaft für Pferde.
    In der nächsten Stunde unterhielten sich die Mädchen über ihre Pferde, über das Turnier und den Workshop im Barrel-Racing, den Vivi Ann in der folgenden Woche geben wollte. Sie redeten, lachten und bestürmten sie noch mit Fragen, als Vivi Ann hörte, wie der erste Wagen vorgefahren kam. Das Licht der Scheinwerfer glitt an dem Küchenfenster vorbei und war dann wieder verschwunden.
    »O nein«, jammerte eine, als es an der Tür klingelte. »Wir werden schon abgeholt. Sag, wir haben noch zu tun, Vivi Ann.«
    Aber als Vivi Ann zur Tür ging und sie öffnete, sah sie zu ihrer Überraschung einen Fremden auf der Veranda stehen. Er war groß und schlank und hatte dichtes, ordentlich gekämmtes braunes Haar. Er sah gut aus, wenn auch etwas spießig mit seinem gelben Poloshirt und der gebügelten Khakihose. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie laut, um das Geplapper im Wohnzimmer zu übertönen.
    Überraschenderweise nahm der Mann sie einfach in seine Arme, hob sie hoch und drückte sie fest an sich. Erst als er sagte: »Erinnerst du dich nicht an mich?«, klickte es bei ihr.
    »Luke Connelly«, sagte sie, während er sie wieder absetzte. »Zurück aus der Wildnis Montanas.«
    Er lächelte. »Ich wusste, wenn ich dich hochhebe, erinnerst du dich.«
    Darauf fiel ihr nichts Passendes ein. War ihr irgendetwas Wichtiges entgangen? »Schön, dich wiederzusehen.«
    »Finde ich auch.« Er spähte über ihre Schulter hinweg zu den kichernden Mädchen. »Dein Dad ist wohl nicht zu Hause, wie?«
    »Du hast ihn leider verpasst. Allerdings wären die Mädchen meiner Jugendgruppe begeistert, sich mit einem echten Tierarzt unterhalten zu können.« Sie drehte sich zu ihnen um. »Stimmt’s, Mädels?«
    Lauter Jubel war die Antwort.
    Luke gesellte sich ungezwungen zu ihnen und nahm alle für sich ein, als er erzählte, wie Pferdezucht funktionierte und wie wichtig es war, sich ein Pferd sorgfältig auszusuchen. Geduldig beantwortete er ihre Fragen, bis die Mütter der Mädchen eintrudelten.
    Um neun Uhr trat wieder Ruhe im Haus ein. Vivi Ann

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