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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Vorschlag, Commander«, mischte sich jetzt Phil ein. »Wenn Sie in ein paar Wochen wiederkommen, bringen Sie einen Standesbeamten und einen Pfarrer mit. Zur weiteren Verwirrung Ihrer Beamten, weil selbst auf den ›Sieben Palmen‹ bei mir alles so stinknormal abläuft. Hochzeit mit Brautkranz und Schleier.«
    »Das sieht Ihnen ähnlich.« Don Fernando wandte sich an Evelyn. »Myrta, kann ich Sie vor diesem Verrückten schützen?«
    »Nein!« Sie lachte hell und schüttelte die goldenen Haare. »Ich liebe ihn. Dagegen gibt es kein Mittel! Ich bin ja genauso verrückt wie er.«
    »Eins beruhigt mich«, sagte Don Fernando. Er meinte es ernst. »Sie haben jetzt immer die Möglichkeit, ins vernünftige Leben zurückzukehren, wenn Ihnen das Lavaparadies zum Hals heraushängt. Sie haben ein gutes Schiff, eine moderne, vorzügliche Funkanlage, und ich bin immer in Ihrer Nähe, wenn Sie mich brauchen und rufen. Das ist ein großer Fortschritt. Phil hatte sich hier lebendig eingesargt. Sie haben wieder eine Tür geöffnet! Ich möchte jede Wette eingehen, daß die ›Sieben Palmen‹ nicht Ihre Endstation sind, Phil!«
    »Ich halte die Wette! Wie hoch?«
    »Was verlangen Sie von einem armen Offizier? Eine Kiste Whisky.«
    »Ihr Angebot? Angenommen! Ich biete 100.000 Sucres!«
    »Oha! So sicher sind Sie sich?!«
    »Ja.«
    Don Fernando blickte auf seine Armbanduhr, trank noch einen Kognak und erhob sich dann von dem Deckstuhl. Evelyn Ball schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Sie verlassen uns schon wieder?«
    »Im Paradies waren drei zuviel. Das lehrt die Bibel. Ich möchte nicht die Schlange sein.«
    Er küßte Evelyns Hand und setzte dann seine weiße Commandermütze auf. »Es wird sich nicht vermeiden lassen, Phil, daß ich doch ab und zu aufkreuze, vor allem, wenn Sie auf Funksprüche keine Antwort geben …«
    »Ich werde mich bemühen, in Zukunft dafür Zeit aufzubringen.«
    »Noch etwas! Die Marine hat eine Suchmeldung bekommen. Schon vor Wochen. Aber sie ist bis heute nicht abgeblasen worden. Eine Privat-Yacht amerikanischen Musters mit drei Gangstern an Bord soll einen Inkakönigschatz entführt haben.«
    »Das ist ja ein tolles Ding!« sagte Phil ruhig. »Ich glaube nicht daran.« Don Fernando ging langsam über Deck zum Fallreep. Unten schaukelte die kleine Barkasse in der schwachen Dünung, ein Matrose hielt einen Gummisack zwischen die Bordwände, damit die schöne weiße Yacht nicht angekratzt wurde. »Ein Inkaschatz. So etwas liest man nur noch in Märchen! Was die alten Inkas hinterlassen haben, ist längst von meinen spanischen Vorfahren entdeckt und abtransportiert worden. Da brauchen wir keine amerikanischen Gangster. Die Konquistadoren haben damals alle Gangster von heute in den Schatten gestellt. Aber immer wieder tauchen solche Gerüchte auf. Unermeßliche Schätze eines Inkakönigs! In tiefen Felshöhlen! Neu entdeckte Inkastädte! Wenn das alles stimmen würde, wären die ganzen Anden und Kordilleren von Geheimgängen durchzogen. Blödsinn!« Er hob die Schultern. »Aber was will man machen? Befehle sind dazu da, daß man sie befolgt. Also, Phil« – Don Fernando lachte – »wenn Sie das Gangsterschiff sehen, funken Sie mich sofort an! Und jetzt bin ich weg! Miß Baldwin, ich sehe Phil an, was er denkt: Endlich!«
    Er gab Hassler die Hand, kletterte über Bord, winkte noch einmal zurück und grüßte zackig zu Evelyn hinauf. Dann entfernte sich die Barkasse schnell und durchbrach den Gischt der letzten Barriere, um sich weiter unter der kundigen Führung des II. Offiziers durch das Labyrinth der Lavaspitzen und Korallenriffe ins offene Meer zu lavieren.
    »Wie war ich?« fragte Evelyn, als sie von der Reling zurücktraten unter das Sonnensegel.
    »Hervorragend. Beängstigend geradezu. Du kannst perfekt lügen!«
    Sie lehnte sich gegen die Wand des Salons und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. »Das klingt wie ein Vorwurf, Phil. Blick nicht aufs Meer – sieh mich an! Glaubst du, ich könnte auch dich belügen?«
    »Nein …«
    »Jetzt lügst du!« Sie stieß sich von der Wand ab und begann, das Geschirr auf einem Tablett zusammenzuräumen. »Wie könnte ich dir beweisen, daß du für mich zum Mittelpunkt der Welt geworden bist?«
    »Ich habe Don Fernando um etwas gebeten, ohne dich vorher gefragt zu haben. Erinnerst du dich?«
    Sie nickte und blickte ihn über das volle Tablett an. »Der Standesbeamte und der Pfarrer … Habe ich protestiert?«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber vielleicht nur, um

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