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Das Geheimnis der sieben Palmen

Das Geheimnis der sieben Palmen

Titel: Das Geheimnis der sieben Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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mich nicht bloßzustellen …«
    »Ich liebe dich, Phil! Ich liebe dich doch! Ich liebe dich! Soll ich es tausendmal schreien, bis du es glaubst?«
    »Du wirst auf diesem Lavafelsen leben müssen.«
    »Ich weiß es.«
    »Ein Leben ohne Komfort, bis auf den, den wir uns selbst mit unserer Hände Arbeit schaffen.«
    »Es ist ein Leben mit dir. Gibt es mehr Glück?«
    »Ich möchte dich küssen – aber dann läßt du das Tablett fallen.«
    »Bestimmt.« Sie lächelte, und in diesem Lächeln lag plötzlich unverborgen und ohne Maske ihre ganze große Liebe zu ihm. »So schnell bekommen wir kein neues Geschirr.«
    »Ari! Ari Sempa!« Phil Hassler trat an die Reling und blickte hinüber zu den sieben Palmen. »Was machen wir mit dem? Wir können ihn nicht einfach vergessen. Und freiwillig wird er nicht gehen. Nicht ohne seinen Inkaschatz.«
    »Wir können Don Fernando jederzeit zurückrufen, Liebling.«
    »Jetzt nicht mehr.« Phil wischte sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Einen Augenblick lang hatten wir die Möglichkeit, Schicksal zu spielen – als Fernando sagte, er glaube nicht an den Inkaschatz und an die amerikanischen Gangster. Da hätten wir sagen müssen: Dort oben, in der Höhle, liegen Edelsteine und Goldstatuen im Werte von hundert Millionen Dollar. Es gibt diesen Schatz! Und es gab auch die drei Gangster: Einer lebt noch, gefesselt in einer Höhle, zwei liegen in ihrem Grab, von mir erschossen. Das Schiff, Don Fernando, auf dem Sie stehen, ist die gesuchte Yacht …«
    »Warum hast du es nicht gesagt?«
    »Ich hätte weiter erklären müssen: Myrta Baldwin ist in Wahrheit Evelyn Ball. Die panamesische Flagge ist falsch. Alles, was wir Ihnen gesagt haben, war gelogen.« Er sah Evelyn mit einem Kopfschütteln an. »Das war unmöglich, einfach unmöglich. Fernando hätte uns alle verhaftet und mitgenommen nach Quito. Es hätte die ›Sieben Palmen‹ nicht mehr gegeben, wir hätten uns vielleicht nie wiedergesehen. Wir wären in Gefängniszellen verschwunden und dort verkommen.«
    »Jetzt bist du mitschuldig …«, sagte sie leise.
    »Ja.«
    »Und der Schatz wird auf der Insel bleiben. Ein Geheimnis, das nie gelüftet werden wird.«
    »Der Schatz ist unwichtig! Was wird aus Sempa? Das ist die unlösbare Frage.«
    »Er bleibt dort, wo sein Schatz ist.«
    »Dann wird aus unserm Paradies eine Hölle werden. Es wird keine Ruhe geben, nicht einen Tag lang. Und einmal wird die Stunde kommen, wo wir uns wie wilde Tiere anspringen und zerfleischen.« Er stieß sich von der Reling ab und ging langsam am Salonaufbau vorbei zum Steuerrad und zu der mit den modernsten Geräten ausgebauten Funkecke. Evelyn Ball folgte ihm, nachdem sie das Tablett abgestellt hatte. »Wir müssen mit Sempa leben«, sagte Phil schweratmend. »Was wir auch tun können, um ihn loszuwerden – es wird immer auch uns treffen! Vor allem dich.«
    Er setzte sich auf den Hocker vor das Funkgerät und nahm das Mikrofon aus der Halterung. Dann schaltete er das Gerät und den Lautsprecher ein und suchte die Frequenz, auf die das Kanonenboot ›Panther‹ sich eingestellt hatte.
    Don Fernando war gerade wieder an Bord gekommen, als der Funkmaat ihn in die Funkkabine rief. »Was ist los? Macht Ihnen Ihre schöne Eva jetzt schon das Paradies heiß? Oder will sie doch zurück zu den Freuden der Zivilisation?!«
    »Nein, Don Fernando. Ich wollte nur ausprobieren, ob unser Funkkontakt klappt. Ich höre: Die Verständigung ist vorzüglich. Das wäre alles. Ende.«
    »Halt, Phil!« Don Fernandos Stimme klang klar aus dem Lautsprecher. »Ist Señorita Myrta in der Nähe?«
    »Sie steht neben mir.«
    »Um so besser. Myrta, per Funk kann ich es Ihnen sagen, ohne daß mich Phil gegen das Schienbein tritt: Ich verehre Sie. Sie sind eine ungewöhnliche Frau. Soll ich wirklich das nächste Mal einen Pfarrer mitbringen?!«
    »Ja!« rief Evelyn ins Mikrofon, bevor Phil antworten konnte. »Und bringen Sie bitte einen Schleier mit. Einen ganz langen, weißen Schleier!«
    »Ich will sehen, was sich machen läßt, Myrta – Phil?«
    »Ja, Commander?«
    »Phil – ich fange plötzlich auch an, diesen Lavaklotz ›Sieben Palmen‹ zu lieben.«
    »Bloß das nicht, Commander!« Phil lachte laut. »Lassen Sie einen Fleck dieser Erde übrig, wo man ohne Menschen glücklich sein kann! Ende!«
    Er stellte das Funkgerät ab und zog Evelyn auf seinen Schoß.
    »Wie alt ist Sempa?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht vierzig.«
    »Dann hat er die Chance, länger zu

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