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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Wesen vor sich, die vor über dreißig Jahren von den Korenthern speziell gezüchtet wurden, um sie über implantierte Elektroden an Computer anschließen und fernsteuern zu können.
    „Nun wissen wir es ganz genau. Es ist eine Basis der Korenther“, stellt Dorean gelassen fest. Er greift in den Riß und nestelt an etwas herum. Elmer kann nicht verhindern, daß ihm übel wird. Wie der Freund dort im zerschossenen Brustkorb des Skeletts herumwühlt, dazu gehört schon mehr als Kaltblütigkeit. Doreans Hand kommt wieder zum Vorschein. „Na bitte“, sagt Dorean zufrieden und zeigt Elmer ein silbernes Plättchen, das wie ein Amulett aussieht.
    „Dorean! Das ist Leichenfledderei! Bist du von Sinnen!“ Elmer ist empört. Miranda schreit auf.
    „Reg dich ab. Hättest in Militärgeschichte besser aufpassen sollen“, erwidert Dorean ruhig und bricht das Plättchen, das in der Mitte perforiert ist, auseinander. Die eine Hälfte läßt er unberührt in den zerfetzten Brustkorb des Leichnams fallen, die andere reicht er Elmer.
    „Das ist die Erkennungsmarke, Chef“, sagt er vorwurfsvoll und erhebt sich.
    Elmer nimmt die Marke mit spitzen Fingern an sich und dreht sie unschlüssig hin und her.
    „Entschuldige“, sagt er schließlich beschämt. „Die Nerven…“
    „Schon gut. Gehen wir weiter.“ Dorean stapft weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Miranda greift nach Elmers Hand und drückt sie zärtlich.
    „Ich hab’s auch nicht gewußt“, sagt sie leise. Dorean muß es trotzdem gehört haben, denn über die Schulter hinweg knurrt er: „Ihr müßt mich doch für total bescheuert halten…“
    „Vielleicht“, antwortet Miranda schnippisch. Dorean bleibt stehen und dreht sich um. Beim großen Sirius, das hätte sie nicht sagen sollen, denkt Elmer verärgert. Aber Dorean grinst nur.
    „Die Chefin hat heute ihren schlechten Tag. Gut, das Gefolge wird sich darauf einstellen.“
    Als Elmer unwillkürlich mitgrinst, läßt Miranda beleidigt seine Hand los.
    „Darf euer untertänigster Diener weiter den roten Teppich ausrollen?“ fragt Dorean und verbeugt sich tief.
    „Rolle er, Unwürdiger!“ antwortet Elmer hoheitsvoll, und fast glaubt er, es sei alles wieder so wie früher. Ein schneller, prüfender Blick trifft Elmer. Dann nickt Dorean zufrieden und trottet wieder voraus. Der Stollen endet in einem halbkugelförmigen Saal.
    Hier bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Dutzende von Toten liegen übereinander, die Einschüsse in den Wänden zeugen davon, daß hier ein erbitterter Kampf stattgefunden hat.
    Sogar Dorean schluckt mehrmals, bevor er sprechen kann.
    „Die haben sich gegenseitig abgeschlachtet…“, sagt er angewidert. Diesmal hat Elmer sich besser in der Gewalt. Er tritt an eine der Leichen heran und macht eine bemerkenswerte Entdeckung. Dieser Mann ist kein Synthom.
    „Drei goldene Schlangen auf schwarzem Grund. Was bedeutet das, Dorean?“ fragt er mit belegter Stimme. „Magister“, antwortet er. „Mit einem Sternchen darüber Obermagister, zwei Hauptmagister. Ein Offiziersdienstgrad der Korenther.“
    „Was kann hier vorgegangen sein?“ fragt Miranda bestürzt.
    Dorean stemmt die Fäuste in die Hüften und sieht sich nachdenklich um. Dann sagt er mehr zu sich selbst: „Eine Meuterei, eine Revolte. Aber warum? Wer gegen wen? Ich könnte mir vorstellen, daß es mit den Kämpfen vor dreißig Jahren zusammenhängt, als die progressiven Kräfte Korenths mit Waffengewalt einen Anschluß an die Solare Föderation erzwangen. Die Aufständischen werden auch hier ihre Leute gehabt haben…“
    „Ganz recht, Proximer Malden. Sie haben den Hergang der Ereignisse zutreffend rekonstruiert“, sagt eine fremde Stimme hinter ihnen. Doreans Hand zuckt zur Waffe, doch er zieht sie nicht aus dem Futteral.
    Sechs Männer in schwarzen Skaphandern stehen vor ihnen, jeder ein Dreiäuglein in den Händen. Ihre Waffen stecken unberührt in den Futteralen. Unwillkürlich tastet Elmer nach seinem Bauchnabel, als könne er die Wellen spüren, die von dem winzigen, implantierten Kristall reflektiert werden.
    Grellrot leuchtet auf jedem der schwarzen Skaphander das Symbol Rhosigma.
    „Die Schwarze Brigade!“ flüstert Miranda.
    Der Mann, der sie angesprochen hat, lächelt flüchtig. Seine Schultern zieren mehrere dicke rote Balken. „Mein Name ist Zenarra. Es ist mir Ehre und Freude, Kosmander Elldes und seine Mannschaft auf dem Dritten des Pollux begrüßen zu dürfen. Vorläufig muß ich Sie jedoch

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