Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
Vom Netzwerk:
schmerzt noch beim Schwimmen.
    Die Fischschwärme haben sich in tiefere Gewässer zurückgezogen, der Orkan wühlt den Ozean auf und schleudert gewaltige Brecher gegen die Felswände der kleinen Insel, auf der Trinnie und ihre Artgenossen sich zum alljährlichen Hochzeitsritual versammeln.
    Zwei kräftige junge Bullen folgen ihr mit unruhigen Flossenschlägen, sich gegenseitig belauernd und umkreisend. Auch Trinnie ist von einer merkwürdigen Unruhe gepackt worden, sie spürt, daß bald etwas geschieht, was ihr ganzes Dasein verändert, aber wie wird es sein, dieses „etwas“?
    Immer tiefer taucht sie hinab, geschickt den Großen Schleimigen ausweichend, die mit ihren Schwänzen schmerzhafte Schläge austeilen können.
    Mit Unbehagen erinnert sich Trinnie an das furchtbare Brennen auf der Haut, das sie noch Tage nach dem Zusammenstoß mit einer Großen Schleimigen quälte. Die Kleinen Schleimigen sind nicht so gefährlich, vor ihnen braucht man nicht zurückzuschrecken, auch das hat sie schon gelernt.
    Spielerisch dreht sie sich einige Male um ihre Längsachse und späht heimlich nach ihren Verfolgern. Erst war es ihr unangenehm, und sie versuchte sie abzuschütteln, jetzt aber regt sich etwas anderes in ihr. Ein fremdes, prickelndes Gefühl, das Trinnie noch nicht kennt.
    Weit unten, auf dem Grund, sieht sie drei Starraugen vorbeiziehen. Bereits jetzt erkennt sie, daß es harmlose Starraugen sind, die sich nur von kleinen Fischen ernähren, so wie sie. Und da kommt auch schon ein ganzer Schwarm köstlicher Gelbbäuche.
    Pfeilgeschwind stößt Trinnie hinab, mitten hinein in das Gewimmel der auseinanderstiebenden silbrigen Funken. Einer der Gelbbäuche hat den Anschluß an seinen Schwarm verloren und schwimmt aufgeregt hin und her. Aber er ist Trinnies scharfen Augen nicht entgangen. Wild stürzt sie sich hinterher. Da ist er!
    Gerade reißt sie das Maul auf, um blitzschnell zuzuschnappen, plötzlich spürt sie, wie sich ein dunkler, gewaltiger Schatten auf sie herabsenkt. Noch ehe sie sich auf den Rücken wälzen kann, um den Gegner abzuwehren, spürt sie einen heißen Schmerz in ihrer Schulter, fühlt sie, wie sich die Kiefer des Starrauges schließen und die scharfen, dreieckigen Zähne die Knochen ihres Körpers zermalmen. Trinnie stößt einen gräßlichen Schrei aus und schüttelt sich entsetzt. Durch die perlenden Luftblasen, die aus ihrer Lunge steigen, sieht sie den kalten, glitzernden Blick…
    Elmer schreit und keucht. Erst allmählich erkennt er eine Gestalt im Strahlenschutzskaphander, die ihre Hand auf seine rechte Schulter gelegt hat und ihn kräftig schüttelt.
    „Proximer Ponape! Kommen Sie zu sich!“ sagt eine knabenhafte Stimme. Langsam gelingt es ihm, sich von dem Alpdruck zu befreien. Wo ist Dorean? Wie lange habe ich hier gesessen? überlegt er, als er auf den Schultern der Gestalt die Rangabzeichen eines Protektors erkennt. „Können Sie mich verstehen, Proximer?“ fragt der andere, und Elmer begreift schlagartig, daß es sich nur um eine Streife handeln kann. Elmer nickt benommen.
    „Ich bin Protektor Martin. Mein Auftrag ist, Sie sofort zur Skorpion zu bringen, Proximer! Folgen Sie mir!“ In der Hand des Protektors erkennt er ein Dreiäuglein, und nun weiß Elmer, daß alles zu spät ist. Wenn sie uns damit gesucht haben, muß etwas geschehen sein, begreift er sofort. Unwillkürlich tastet er nach dem Bauchnabel, wo jedem Menschen gleich nach der Geburt ein winziger Kristall mit einem holographischen Erkennungscode, dem Psiegel, implantiert wird. An sich eine praktische Einrichtung, die zum Beispiel den bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglicht und vieles andere vereinfachen hilft, doch jetzt könnte er das Psiegel verfluchen. Hätte er es doch nur mit seiner Gürtelschnalle verdeckt! Seine Identität ist also mit dem Dreiäuglein bereits festgestellt worden, fragt sich nur noch, ob der Protektor sie schon gemeldet hat. Elmer fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Der Ananis rumort in seinem Schädel wie eine ausgelassene Affenherde. Oder sind das Nachwirkungen des Traumteufels?
    „Folgen Sie mir, Proximer!“ befiehlt der Protektor noch einmal.
    Elmer ahnt Unheil. Soll er bluffen? Als der weitaus Ranghöhere könnte er es versuchen… Da sieht er Dorean durch die Tür torkeln. Flink dreht sich der Protektor um und zielt mit dem Dreiäuglein auf den Freund. Dorean schaltet schnell. Barsch fährt er den anderen an: „Was fällt Ihnen ein, Protektor! Wissen Sie nicht, wen Sie vor

Weitere Kostenlose Bücher