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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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anpacken, was er will, nie kommt das dabei heraus, was er sich vorstellt.
    Dorean unterbricht Miranda: „Wir müssen zurück. In einer halben Stunde ist Dienstbeginn – das wird ganz schön knapp.“
    Ohne ein weiteres Wort kehren sie zu ihrem Amigo zurück. Miranda zögert einen Augenblick, dann fragt sie Elmer freundlich: „Wollten Sie nicht fahren, Proximer?“
    Elmer spürt, wie sich etwas in seiner Brust schmerzhaft zusammenkrampft. Trotzig und rauher als gewollt fährt er sie an: „Das könnte Ihnen so passen. Der Amigo ist schließlich keine Rosinante, und ohne meine Lanze setze ich mich schon gar nicht ans Steuer!“
    Beleidigter können Worte nicht klingen, registriert er mit heimlicher Genugtuung und ist sehr zufrieden mit sich. Miranda mustert Elmer verständnislos und zuckt schließlich gleichgültig mit den Schultern. „Na, dann eben nicht“, sagt sie unbekümmert, aber Elmer merkt ihr an, daß sie fieberhaft überlegt. Ja, grüble du nur! triumphiert er im stillen. Zerbrich dir ruhig dein schönes Köpfchen darüber, woher ich es weiß! Mit Elmer Ponape macht man so etwas nicht ungestraft.
    Die Gewißheit, es ihr ordentlich heimgezahlt zu haben, lindert seinen Schmerz wie eine kühlende Salbe. Als er Dorean grinsen sieht, weiß er, daß er es richtig gemacht hat. Auch Proximer Elmer Ponape kann mit Frauen umgehen! Und doch ist Elmer nicht restlos zufrieden. Zu gern wüßte er, was in Mirandas Kopf vorgeht…

 
     
     
    Im Provisorischen Hauptquartier läuft ihnen Galaxor Morrik über den Weg. Sein rundes Gesicht ist grau vor Übermüdung. Sicher hat er wieder eine Doppelschicht hinter sich, denkt Elmer.
    „Ihr sollt euch bei Geonyx melden, Jungs. Ich glaube, er hat wieder einen Sonderauftrag für euch!“ ruft er ihnen zu. Dorean und Elmer sehen sich an. „Wer weiß, was das wieder für ein Mist ist!“ sagt Dorean. Dann ändern sie ihren Weg und gehen zum behelfsmäßig eingerichteten Büro des Stellasters.
    Seit Quattro wieder da ist, weht ein anderer Wind. Bisher war die Skorpion Sitz des Stabes. Quattro aber ordnete sofort an, daß der gesamte Stab nach Tirax umzuziehen habe. Bei solch einer Aktion müsse man die Hand ständig am Puls des Patienten haben, sagte er, und dazu müsse man an seinem Bett sitzen.
    Miranda trottet hinter ihnen her wie ein folgsames Hündchen. Anscheinend hat sie endlich begriffen, daß irgend etwas geschehen sein muß, was Elmer furchtbar beleidigt hat. Aber sie fragt nicht. Dreht er sich wie zufällig nach ihr um, trifft ihn jedesmal ihr Lächeln, und das verwirrt ihn.
    Sie erreichen das Stabsgebäude. Das ferne Grollen der Kernexplosionen paßt so recht zu Elmers Stimmung.
    Die Korridore und Treppen des Gebäudes sind blitzsauber. Noch einen halben Tag nachdem der Stab eingezogen war, lagen überall Papier- und Stoffetzen herum, klapperten leere Blechbüchsen durch die Gänge und versperrte ausrangierter Trödel die Treppen. Elmer hat miterlebt, wie Quattro darauf reagierte. Er sprach ganz leise und ruhig, und nur seine zuckenden Augenbrauen verrieten seine Erregung. Stellaster Geonyx stand vor ihm wie ein verprügelter Hund.
    „Wir sind doch Menschen und keine Schweine, Terniff!“ wies Quattro ihn zurecht. „Wenn wir solch einen Dreck um uns herum dulden, dann können wir den Männern auch gleich befehlen, sich ab sofort nicht mehr zu waschen und zu rasieren, weil wir jede Minute haben müssen, um die Bürger von Tirax in Sicherheit zu bringen! Gerade in solchen Situationen darf man sich nicht gehenlassen, Terniff, muß man sich seine Menschenwürde bewahren! Also in fünfzehn Minuten ist hier alles spiegelblank!“
    Der gemaßregelte Stellaster brüllte und tobte und war nach einer Viertelstunde am Ende seiner Kräfte. Aber das Gebäude glänzte danach wie ein neuer Lackschuh…
    Mit dieser scheinbar unbedeutenden Handlung möbelte Quattro die Moral seiner Leute kräftig auf. Elmer blieb das nicht verborgen. Quattro hat für solche Kleinigkeiten einen verdammt guten Riecher, mußte er anerkennen.
    Auch jetzt gibt es ihm unwillkürlich Kraft, durch die sauberen Korridore zu gehen. Die hier herrschende Ordnung ist ein Symbol, geht es ihm durch den Kopf. Manch einer hat Quattro korenthischen Drill und Herrschsucht unterstellen wollen, und es gab einige Leute, die das bereitwillig aufgriffen. Aber das ist Unsinn, darüber ist sich Elmer klar.
    Stellaster Geonyx empfängt sie wie immer mit einem müden freundlichen Lächeln. Er verhandelt gerade über Videophon

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