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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Rat geben: Machen Sie sich keinen Ärger! Die Angelegenheit mit den Sonnensteinen ist mehrfach rhosigma. Und das aus gutem Grund! Glauben Sie mir, Sie schaden nur sich selbst, Terry, wenn Sie Ihre Nase da hineinstecken. Noch wissen wir nichts Konkretes, aber wir sind einer Sache auf der Spur, die uns einer Lösung des Problems Ergophagen bedeutend näherbringt. Reganta reagiert sehr zimperlich, wenn uns da jemand hineinpfuscht. Was soll das überhaupt?“
    „Ich gebe zu, ich habe nur ein wenig auf den Busch geklopft“, Terry druckst kleinlaut herum. Innerlich aber jubelt er. Es stimmt also! Sie schaffen die Sonnensteine ins Verbotene System!
    Pyron mahnt ihn eindringlich: „Terry, ich warne Sie noch einmal, weil ich Sie kenne. Sie sind wie Ihr Vater – immer mit dem Kopf durch die Wand. Lassen Sie die Finger von dieser Angelegenheit…, ich muß es Reg sowieso melden – ich meine natürlich: dem Admirander –, daß Sie offensichtlich ein wenig herumgeschnüffelt haben, Terry, so leid es mir auch tut. Die Sache duldet keine Nachgiebigkeit, dazu ist sie zu ernst.“
    Das versetzt Terry einen Schlag. Verdammt, Pyron ist ein hartgesottener Bursche, das hätte er nicht gedacht. Pyron hat ihn sofort und mit sicherem Instinkt durchschaut.
    „Muß das sein?“ fragt Terry betreten.
    „Ja“, antwortet Pyron entschlossen.
    „Aber, verdammt noch mal, Pyron, merken Sie denn nicht, daß die ganze Sache faul ist?“ schreit ihn Terry unbeherrscht an. „Irgendwelche Leute wollen mit dieser Heimlichtuerei verhindern, daß die Wahrheit ans Tageslicht kommt!“
    Pyron sieht Terry ganz ruhig an und fragt: „Was wissen Sie, Terry? Ganz ehrlich!“ Terry erzählt alles. Als Pyron lächelt, unterbricht er sich schließlich.
    „Ich weiß nicht, was Sie sich da zusammenreimen, Terry. Aber Sie sind auf jeden Fall auf dem Holzweg. Sie setzen das Mosaik, dessen Einzelteile Sie beinahe alle gefunden haben, völlig falsch zusammen“, erklärt der alte Mann bedächtig. „Und was Sie vorhin sagten, das ist wahr! Die Sache ist faul, aber in einem ganz anderen Sinne, als Sie glauben. Es liegt nicht im öffentlichen Interesse, das, wonach Sie so verbissen suchen, publik zu machen. Wenn Sie mir das nicht glauben wollen, ist Ihnen nicht zu helfen, Terry, dann muß ich leider mit ansehen, wie Sie in Ihr eigenes Unglück rennen…“ Und nach einer kleinen Pause sagt er mit warmer Stimme: „Warum haben Sie kein Vertrauen, Terry?“
    „Ich soll Vertrauen haben?“ fragt Terry bitter. „Vertraut man denn uns, uns Korenthern?“
    Ein dunkler Schatten huscht über Pyrons Gesicht, langsam, mit erzwungener Ruhe, sagt er: „Sie verlangen da sehr viel, Terry. Im Augenblick ist das zuviel. Leben Sie wohl und beherzigen Sie meinen Rat!“
    Noch lange, nachdem der Bildschirm erloschen ist, steht Terry in der Kabine und grübelt. Erst hat er geglaubt, alles durchschaut zu haben. Nun aber weiß er überhaupt nichts mehr. Wie soll er Pyrons Andeutungen verstehen?
    Auf dem Weg zum Cephalon erzählt er Malden von seinem Gespräch mit Pyron. Der junge Proximer hört gespannt zu und lacht hin und wieder kurz auf. Maldens selbstbewußte, trotzige Art gefällt Terry immer wieder, nun, da auch Ponape sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen hat, ganz besonders.
    „Alles klar, Stellaster! Die decken sich gegenseitig, der eine geschickter, der andere ungeschickter. Pyron und Reganta sind alte Schulfreunde, das weiß jeder hier, die haben sich gegenseitig noch nie im Stich gelassen. Und der Pyron ist ein ganz ausgekochter Hund! Dem wären Sie beinahe gehörig auf den Leim gegangen, Stellaster“, sagt Malden. „Aber daß er sich verquatscht hat, ist eigentlich nicht sein Stil. Ob das mit den Sonnensteinen auch stimmt? Es kann ein ganz raffinierter Trick sein, um von anderen Dingen abzulenken. Ein gezielt ausgestreutes Gerücht, eine scheinbar unbedachte Bemerkung – das wirkt immer, besonders unter Raumfahrern, die am schlimmsten tratschen.“
    „Meinen Sie?“ fragt Terry zerstreut. Möglich wäre es schon, denkt er, warum sollte Pyron mich nicht hintergehen? Nun gut, das würde sich bald zeigen…
    Im Cephalon herrscht die inzwischen vertraute hektische Atmosphäre. Dem Uneingeweihten muß der riesige Saal, der den Befehlsstand der Raumsicherheit beherbergt, wie ein Chaos erscheinen – Terry jedoch sieht sofort und mit einem gewissen Behagen das System in diesem vermeintlichen Chaos aus umherrennenden RS-Leuten und sich gegenseitig überschreienden

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