Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)
Raumfahrerweisheit, daß die strengsten Dienstgeheimnisse in der Kantine als Dessert gereicht werden…
„Ach wo!“ Dorean lächelt stolz. „Pyron hat etwas damit zu tun. Seit Tagen gehen Meldungen über einen Rhosigma-Kanal zwischen Pollux und Alpha Centauri hin und her, natürlich chiffriert. Der Admirander läßt sich regelmäßig Bericht erstatten. Was meinen Sie, weshalb Wondermark hier ist? Sie wissen doch, daß er mit Sondervollmachten ausgestattet ist und sogar Reganta Befehle erteilen kann, wenn er will.“
„Das wird er nicht tun“, unterbricht ihn Terry. „Er weiß genau, daß er sich nicht in Dinge mischen darf, von denen er nichts versteht!“
„Halten Sie sich fest, Stellaster“, antwortet der Proximer flüsternd. „Ich habe es selbst gehört. Reganta und Wondermark stritten sich furchtbar. Das Brüllen des Admiranders war beinahe bis in Durilas Vorzimmer zu hören.“
Als der Proximer Durilas Namen ausspricht, spürt Terry Unwillen. Zwar ist Regantas Sekretärin nicht sein Eigentum, aber wie kommt dieser kesse junge Mann dazu, sie so selbstverständlich beim Vornamen zu nennen, verdammt noch mal!
„Wondermark unterstützte Pyrons Forderung nach einem Raumtransporter! Stellen Sie sich das vor, Stellaster, in dieser Situation! Nicht genug damit, haben die Polluxleute Pyrons Antrag befürwortet, wie Wondermark sagte. Der Admirander wollte natürlich ablehnen. Wörtlich hat er gesagt: ‘Ich weigere mich ganz entschieden, auch nur den kleinsten Patrouillenkreuzer zur Verfügung zu stellen, um irgendwelche lächerlichen Kieselsteine spazierenzufliegen.’
Da hätten Sie Wondermark mal hören sollen. Er brüllte zwar nicht so wie der Admirander, dafür bebte bei jedem Wort der Boden unter meinen Füßen, ehrlich! Er warf Reganta vor, er handele wie jemand, der einer Überschwemmung damit begegnen will, daß er die Dämme und Deiche verstärkt, statt die Quellen zu verstopfen.
Da fuhr der Admirander aber aus der Haut. Solange man nicht genau wisse, wo sich die Quellen befänden, könne man keine Hand entbehren, brüllte er. Wissen Sie, was Wondermark darauf antwortete? Sie wüßten es doch! Sie wüßten es schon lange, sie hätten bisher nur noch nicht den richtigen Kitt, aber mit Pyrons Ideen ließe sich eventuell etwas anfangen!“
„Das klingt nicht übel…“, sagt Terry und überlegt.
„Es kommt noch besser. Wondermark machte von seiner Befehlsgewalt Gebrauch. Hätte ich es nicht selbst gehört, würde ich es nicht für möglich halten: Er befahl Reganta, Pyron einen Raumkreuzer zu schicken!“
„Haben Sie auch gehört, wohin der die Sonnensteine transportieren soll?“ fragt Terry schnell.
Proximer Malden schüttelt bedauernd den Kopf. „Nein, darüber wurde nicht geredet. Aber ich denke, daß das klar ist. Wozu hätten sich sonst die Leute aus dem System Pollux eingemischt?“
In Terrys Kopf purzeln die Gedanken durcheinander wie Mikadostäbe und bilden verworrene Muster. Vorsichtig versucht er, sie zu sortieren, aber kaum berührt er einen, gerät alles wieder durcheinander.
Der alte Pyron! Wenn der damit zu tun hat, gibt es noch eine Chance. Terry kennt Pyron nicht persönlich, aber sie verkehrten eine Weile brieflich miteinander. Der alte belächelte Einsiedler hatte vor reichlich dreißig Jahren ein abenteuerliches Erlebnis gemeinsam mit Magister Spinks. Sie waren zwei Wochen lang Gefangene eines automatischen Hyperraumkreuzers, der urplötzlich im Sonnensystem auftauchte und spurlos wieder verschwand, ohne daß das Geheimnis seiner Herkunft gelöst werden konnte.
Nach den Angaben Pyrons und seines, Terrys, Vaters hatten sie in diesem extraterrestrischen Raumschiff ein künstliches Gehirn aus Sonnensteinen vorgefunden! Identisch jenen Heliolithen, von denen es auf dem Dritten des Alpha ganze Grotten voll gibt und die von den Menschen jahrelang als leuchtende Schmucksteine geschätzt worden waren.
Pyron wird ihm helfen, wenn er etwas weiß, da ist sich Terry ganz sicher. Womöglich gibt es Zusammenhänge zwischen Sonnensteinen und Ergophagen! Sollte das etwa mit dem tragischen Schicksal des Vaters zu tun haben?
Terry versucht zu sortieren. Erstens: Ergophagen sind schon länger bekannt, als offiziell zugegeben wird. Zweitens: Das System Pollux scheint dabei eine Rolle zu spielen. Dann aber könnten die Korenther bereits etwas über die Ergophagen gewußt haben, denn die Unterlagen über die Stellartransporte vor über dreißig Jahren zum Pollux, der jetzt Verbotene
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