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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Lagerist sie nach ihren Wünschen. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, knallte jemand einen staubigen Beutel auf den Ausgabetisch. Dunkelgraue Rauchschwaden quollen aus dem Behältnis, die scharf und bitter in die Nase stachen, wie verschmorter Kunststoff.
    „Hier hast du die alten Moderatoren!“ fauchte der Navigator böse und verlangte: „Jetzt rücke endlich die neuen heraus!“
    Der Lagerist war erst sprachlos. Er pikte mit dem Zeigefinger in den Beutel, zog die Hand angewidert zurück, als feine Staubschwaden aufstoben und murmelte verdattert: „Das ist ja nur noch Asche…“
    „Asche von verbrannten Moderatorelementen, dafür kann ich Zeugen bringen!“ triumphierte der Navigator.
    „Moment mal“, sagte der Lagerist unschlüssig und überlegte angestrengt. Plötzlich grinste er befriedigt. „Sind Sie RS-Angehöriger, he?“
    „Das sehen Sie doch, Mann, daß ich Erkunder bin und nicht bei der Raumsicherheit. Hier steht es auf dem Ärmel – ein großes gelbes E. Und hier ist auch die Nummer des Geschwaders, lesen Sie…“
    „Interessiert mich nicht!“ unterbrach ihn der Lagerist schroff. „Ich verwalte die Materialreserve der Raumsicherheit Noch Fragen?“
    Der Navigator stutzte: „Ja…, aber wir sind doch seit sieben Monaten der Raumsicherheit unterstellt! Es gibt doch gar keine zivile Raumfahrt mehr…, also sind wir im gewissen Sinne doch Raumsicherheitsangehörige.“
    „Zeigen Sie mir Ihren RS-Ausweis, dann kriegen Sie Ihre Moderatoren!“ Und nach einer Pause fragte der Lagerist höhnisch: „Na, wird’s bald?“
    „Fahr zur Hölle!“ Der Navigator verließ entrüstet den Raum.
    „Nun, meine Schöne, was wollen wir denn?“ fragte der Lagerist mit einem breiten Grinsen, und Miranda verspürte Ekel, als er sie mit einem schnellen Blick vom Kopf bis zu den Oberschenkeln maß. „Ich habe auch keine Austauschmoderatoren“, sagte sie leise und mutlos. Der Mann grinste noch breiter.
    „Darüber reden wir später… Was haben wir denn heute nachmittag vor?“ Miranda stutzte – und da begriff sie endlich, warum der Kosmander sie geschickt hatte. Am Nachmittag würde sie längst wieder in Tirax sein, wo es noch einige Kleinigkeiten zu erledigen gab, bevor das Geschwader zum nächsten Einsatzort flog.
    „Heute nachmittag? Weiß ich noch nicht…“, antwortete sie mit gespielter Naivität.
    „Aber ich weiß es!“ verkündete der Lagerist sehr sicher.
    „So?“ Sie tat überrascht. „Was denn?“
    „Wir treffen uns halb vier in der Kantine – alles Weitere werden Sie sehen. Lassen sie sich überraschen.“
    Miranda gelang es sogar, etwas zu erröten. Das muß ihn stark beeindruckt haben. „Oh, ich weiß nicht…, wir können uns doch nicht so einfach verabreden…“, zierte sie sich sicherheitshalber, um die Glaubwürdigkeit ihrer Reaktion zu erhöhen.
    „Wir können, Engelchen, wir können!“ beruhigte er sie väterlich und legte seine Hand auf ihren Oberarm. Als er zärtlich zudrückte, hätte sie ihm mitten in sein begieriges Gesicht spucken mögen. „Wenn Sie meinen…“
    Das genügte ihm. Miranda war wieder einmal erstaunt, wie sicher sich manche Männer ihrer Wirkung auf Frauen sind.
    „Wie viele Moderatoren sollten es sein, Schätzchen?“ fragte der Mann beiläufig.
    Kosmander Elldes braucht fünf neue Moderatorelemente, überlegte Miranda. „Acht“, antwortete sie fest.
    „Ihr müßt sie öfter wechseln, sonst versaut ihr euch den ganzen Generator. Spätestens bei fünf verbrauchten Elementen muß ausgetauscht werden“, erklärte er gönnerhaft und holte acht in Plastfolie eingeschweißte, etwa einen Quadratmeter große Platten unter dem Tisch hervor. Gerade als Miranda überlegte, wie sie die Dinger abtransportieren sollte, rief der Lagerist dem Navigator hinterher: „He, Mann! Helfen Sie der jungen Dame doch mal beim Tragen.“ Als der Navigator langsam, zurückgeschlendert kam, feixte der Lagerist: „Der wird sauer sein, wenn er die Elemente sieht!“
    Miranda hatte große Mühe, das Lachen zu unterdrücken. Mit einem derart giftigen Blick bedachte der Navigator den Lageristen, daß dieser eigentlich hätte im Erdboden versinken müssen. Miranda sprach den Navigator lächelnd an. „Machen wir es so, Navigator. Ich trage von meinen Moderatoren vier, Sie nehmen den fünften – und Ihre drei…“
    In diesem Moment explodierte der Lagerist fast vor Wut. Sein Toben war noch zu hören, als sie in der Kantine einen starken Kaffee tranken und der Navigator von

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