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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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unverständliche, aber sichtbar stärkere Macht den Kristallturm steil in die Höhe zwingt.
    „Es ist fast wie auf dem Tronnt, aber auch wieder ganz anders“, sagt Quattro laut. „Jetzt verstehe ich, warum Wondermark dort eine Forschergruppe eingesetzt hat. Aber sie finden nichts, sie können nichts finden, denn dort gibt es keine Ergophagen.“
    Elmer überlegt etwas anderes. „Glaubst du immer noch, daß es sich hierbei lediglich um Stoffwechselprodukte handelt?“
    „Warum nicht?“ fragt Dorean. Elmer lächelt triumphierend. „Wegen der hohen Energien, die in diesen Türmen ganz offensichtlich gespeichert sind“, erklärt er. „Das können doch wohl kaum Verdauungsrückstände sein.“
    „Vielleicht sind die Ergophagen magenkrank“, witzelt Dorean.
    „Idiot!“ sagt Elmer, aber Quattro weist ihn sofort zurecht. „Malden kann durchaus recht haben, Proximer Ponape. Wahrscheinlich sind sie wirklich in einem gewissen Sinn krank, diese Ergophagen. Sie versuchen, etwas zu erzeugen, was ihnen fehlt. Ich glaube auch, ich weiß, was das ist.“ Und leise fügt er hinzu: „Eigentlich bin ich sicher, sie reagieren eindeutig…“
    Dann drückt der Kosmander auf die Sprechtaste und befiehlt Stellaster Geonyx, einen Kontakt mit Admirander Reganta herzustellen. Quattros Stimme klingt erregt und schuldbewußt. Dieser Tonfall ist Elmer unbekannt, es scheint beinahe so, als quäle sich der Kosmander mit einem bösen Problem herum. Kurze Zeit darauf teilt Geonyx mit, daß der Admirander in den nächsten vier Stunden keine Zeit habe. Quattro murmelt etwas, und es hört sich fast so an, als sei er erleichtert.
    Da bilden sich wieder rostige Nebel um Quattros Knöchel. Der Kosmander lacht rauh. „Sie geben keine Ruhe, diese Teufel!“ Er stapft aus dem sich schließenden Ring und befiehlt: „Malden! Sie rufen den Ballon, wir fliegen ab. Und Sie, Ponape, besorgen mir ein Stück von diesen Kristallen, klar? Abtreten!“
    „Zu Befehl, Kosmander!“ brüllen beide und laufen los.
    Elmer fühlt sich gar nicht wohl in seiner Haut. Wenn Quattro befiehlt, er solle etwas „besorgen“, dann meint er im allgemeinen, daß man das Betreffende herbeischaffen soll, ganz gleich, wie.
    Eine umgekehrte Rollenverteilung wäre sinnvoller gewesen. Dorean kennt in solchen Angelegenheiten keinerlei Skrupel. Das weiß der Kosmander auch. Warum also, zum Teufel, schickt er nicht Dorean nach einem Kristall? Das ist doch wieder sein Erziehungsfimmel! Daß Quattro ihn nicht für einen Feigling hält, weiß er. Und trotzdem reibt er ihm immer wieder Doreans Wagemut und Findigkeit unter die Nase!
    Er überlegt fieberhaft. Wie kann er unbemerkt einen dieser Kristalle an sich nehmen? Entschlossen läuft er zurück zu der Stelle, an der sich vorher der tragische Unfall ereignet hat.
    Die zurückgebliebenen Männer stehen in kleinen Gruppen beieinander, unschlüssig, was sie tun sollen. Schließlich hat Stellaster Drinder befohlen, sich sofort von den Kristallgewächsen zu entfernen.
    Die beiden herausgesägten Bruchstücke liegen wenige Schritte entfernt. Niemand beachtet sie, ganz zu schweigen davon, daß sie bewacht werden. Elmer bückt sich und streckt den rechten Manipulator nach dem kleineren Kristallbrocken aus. Doch plötzlich hört er wieder den Mann vom Meßtrupp. Zwei Millionen Volt! Er zögert.
    Eigentlich können diese beiden Splitter niemals über eine Ladung verfügen, die auch nur annähernd solche Größenordnungen erreicht, sagt er sich, um sich Mut zu machen. Aber darf man hier unsere Maßstäbe wählen? Tot und harmlos funkeln die Kristalltrauben, aus denen die beiden Brocken bestehen. Aber Elmer ist vor Angst wie gelähmt. Zwei Millionen Volt! Resigniert zieht er den Manipulator zurück.
    Dann überlegt er. Lieber will er sich von Quattro in Stücke reißen lassen als von einer hochenergetischen Elektronenladung! Wer weiß, welche unheimlichen Kräfte sich noch in diesen Kristallen verbergen. Wenn man bedenkt, daß die Ergophagen sich tagelang mit Energie aus Hunderten Kernexplosionen volltanken konnten – irgendwo muß diese Kraft doch gespeichert sein! Warum nicht in diesen seltsamen Bauwerken?
    Elmer erhebt sich müde. Da fällt sein Blick auf das Loch, das die Entladung des Plasmastromes in das glitzernde Geflecht gerissen hat. Der Lichtbogen ist gleich auf den Thyon des Superprotektors übergesprungen, so war die Explosion infolge des relativ kurzen Plasmakanals nicht allzu stark. Trotzdem reichte sie noch aus, um eine

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