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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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sieht eine zweite Gruppe, die mit Detektoren und Meßfühlern in das Gewirr aus funkelnden Ästen und Armen einzudringen versucht. Signalcharakter! geht es ihm durch den Kopf.
    „Neurale Potentiale…“, sagt er laut.
    „Sie sind nicht der erste, der einen Vergleich mit unserem Nervensystem anstellt“, antwortet Drinder. „Dafür gibt es jedoch überhaupt keine Anhaltspunkte. Wir wissen nicht einmal, ob Ergophagen hier herumfliegen oder ob sie längst woanders sind.“
    „Sie sind hier“, sagt Quattro leise.
    „Ach ja, Sie sollen ja eine Nase für diese Biester haben“, erwidert Drinder gelassen. „Aber ob sie nun hier sind oder nicht: Jedenfalls machen sie sich nicht bemerkbar. Sie behindern uns in keiner Weise.“
    Dorean ist an eines der schon herausgetrennten Kristallstücke getreten und deutet mit einem Manipulator auf das Bruchstück von der Größe eines Unterarms.
    „Darf man sich das mal aus der Nähe betrachten, Stellaster?“ fragt er höflich. Drinder hat nichts dagegen. Als Dorean das Stück aufhebt, wird auch Elmer neugierig. „Laß mal sehen!“ sagt er und gesellt sich zu Dorean, der den Brocken so hält, daß auch Elmers Kugelobjektive eine der Schnittstellen erfassen können. Deutlich ist die grobkörnige Struktur zu erkennen. Die einzelnen Kristalle – oder soll man von kristallinen Zellen sprechen? – sind ungefähr kirschkerngroß und unregelmäßig strukturiert.
    „Wir schicken Pyron einige Proben für vergleichende Studien“, sagt der Stellaster zu Quattro. Elmer hört gespannt zu. Wieder fällt der Name Pyron! Der Alte hat also mehr mit der Angelegenheit zu tun, als er glaubte.
    „Ja, und?“ fragt Quattro, und Elmer, der ein feines Gehör für die Nuancen in der Stimme des Kosmanders besitzt, spürt deutlich die Spannung, die Quattro hinter dieser gleichgültigen Frage zu verstecken sucht.
    „Angeblich gibt es da gewisse Ähnlichkeiten zu den Sonnensteinen, die Pyron seit dreißig Jahren untersucht. Wozu die Ergophagen jedoch versuchen sollten, Heliolithe zu erzeugen, das weiß niemand. Allerdings hört man die phantastischsten Vermutungen“, erklärt Drinder bereitwillig.
    Die Sonnensteingrotten auf dem Dritten! schießt es Elmer durch den Kopf. Wenn das nun die Heimat der Ergophagen ist! Wenn sie dort in Ruhe und Frieden gelebt haben, bis die Menschen eindrangen? Vielleicht versuchen sie nur, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, weil sie sich nicht anders verständlich machen können, denkt er erschüttert. Wir haben dort unsere Forschungseinrichtungen gebaut und vielleicht unbeabsichtigt katastrophale Störungen hervorgerufen, und nun tun sie genau das gleiche!
    Elmer ist von der Schlußfolgerung derart überrascht, daß er nicht wagt, sie auszusprechen. Es gibt auch soviel Gegenargumente! Die energetischen Anlagen auf dem Dritten des Alpha arbeiten einwandfrei, nicht die geringste Havarie trat auf, die auf einen Ergophagenangriff schließen lassen könnte. Gerade dort hätten die Generatoren sonst in die Luft fliegen müssen!
    Ein scharfer Knall, begleitet von einem grellen Blitz, reißt Elmer aus seinen Gedanken. Eine Weile ist er geblendet von der Feuerkugel, die ebenso rasch erlischt, wie sie aufgeflammt ist. Die Explosion hat offenbar keinen weiteren Schaden angerichtet, konstatiert Elmer, als er den Superprotektor immer noch mit der Pneumosäge in den Manipulatoren vor dem zerfetzten Geäst aus eisglitzernden Kristallen stehen sieht.
    Einer der Männer des Meßtrupps ruft entsetzt: „Das kann doch gar nicht sein! Fast zwei Millionen Volt! Das geht doch gar nicht…“
    „Verdammt!“ Stellaster Drinder flucht. So schnell es der Thyon erlaubt, ist er bei seinem Superprotektor. Sekunden später schreit Drinder mit sich überschlagender Stimme: „Alle weg von diesem Teufelsgewächs! Sofort den Ballon runter! Zwei Mann zu mir!“
    Elmer begreift mühelos, was geschehen ist. Zwei Millionen Volt hält auch der Panzer des Thyons nicht aus, wer in solch eine Entladung gerät…
    „Lebt er noch?“ fragt Quattro heiser.
    Drinder antwortet nicht. Gemeinsam mit seinen Leuten schleppt er den Superprotektor zum landenden Ballon.
    „Ich hab’s doch gesagt: Sie sind hier“, flüstert Quattro.
    „Der Mann hat heute das letztemal gefrühstückt…“ Dorean ist entsetzt. „Elmer hat wohl doch recht gehabt: Es ist Wahnsinn! Wir sollten so schnell wie möglich verschwinden, Kosmander. Wir alle, die ganze Menschheit. Die Erde gehört uns nicht mehr…“
    „Dieser Fatalismus

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