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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war.
    Instinktiv zückte Eli das Handy und ging die Kontakte durch, die Abra eingegeben hatte. Er wählte Mike O’Malleys Nummer.
    »Hallo, Mike, hier ist Eli Landon … Ja, prima, danke.« Er lehnte sich gegen den Schrank, der sich genauso stabil und beeindruckend anfühlte wie ein Mammutbaum.
    »Hättest du heute irgendwann vielleicht ein paar Minuten Zeit? Tatsächlich? Aber wenn du freihast, möchte ich dich nicht stören … Wenn das so ist, könnte ich Hilfe gebrauchen. Ob man dafür Muskeln benötigt?« Er lachte über Mikes Frage, welcher Muskel denn von ihm gefordert würde. »Alle … Danke, das ist wirklich nett von dir.«
    Er legte auf und sah Barbie an. »Wahrscheinlich ist das eine ziemlich dumme Idee. Aber wer kann schon einer geheimen Tapetentür widerstehen?«
    Er ging nach unten, schaute kurz in sein Arbeitszimmer und überlegte, wie es wäre, es in den dritten Stock zu verlegen.
    Gar keine so schlechte Idee. Etwas exzentrisch vielleicht.
    Die Tapeten mussten natürlich runter, vermutlich würde es auch Probleme mit der Heizung und den Leitungen geben. Irgendwann würde er sich jedoch sowieso Gedanken darüber machen müssen, was er mit dem ganzen Platz da oben anfangen wollte.
    Es konnte nicht schaden, schon einmal damit anzufangen.
    Barbie hob den Kopf. Sie bellte dreimal, bevor es klingelte.
    »Du hast wirklich gute Ohren«, sagte Eli lobend und lief hinter ihr nach unten.
    »He, du bist aber schnell.«
    »Du hast mich gerade bei Gartenarbeiten erwischt. Hallo, du.« Mike streichelte Barbie, die seine Hose beschnüffelte. »Ich habe schon gehört, dass du dir einen Hund angeschafft hast. Wie heißt er?«
    »Es ist eine Sie.« Eli musste sich zwingen, nicht zu stöhnen. »Barbie.«
    »Mannomann.« Scham und Mitgefühl zeichneten sich auf Mikes Gesicht ab. »Im Ernst?«
    »Sie hieß schon so.«
    »Tja, dann musst du wohl damit leben. Außer, du schaffst dir noch einen Rüden an und nennst ihn Ken. Ich war schon lang nicht mehr hier«, fügte Mike hinzu, als er durch die Halle ging. »Was für ein Wahnsinnshaus! Maureen hat erzählt, dass deine Familie zu Ostern auf Besuch gekommen ist. Wie geht es Mrs. Landon?«
    »Besser. Viel besser. Ich hoffe sehr, dass sie im Spätsommer wieder in Bluff House wohnen kann.«
    »Ich freue mich schon darauf. Das soll aber nicht heißen, dass ich dich aus Whiskey Beach vertreiben will.«
    »Ich bleibe.«
    »Im Ernst?« Mike strahlte über das ganze Gesicht und klopfte Eli auf die Schulter. »Mann, das freut mich. Wir können ein bisschen frischen Wind bei unserer monatlichen Pokerrunde gebrauchen. Außerdem hätte es einiges für sich, die Treffen bei dir abzuhalten.«
    »Wie hoch ist der Einsatz?«
    »Fünfzig. Wir spielen nur zum Spaß.«
    »Sag mir Bescheid, wenn ihr euch das nächste Mal trefft. Das Ding steht oben«, sagte Eli und ging zur Treppe. »Im dritten Stock.«
    »Cool. Da oben war ich noch nie.«
    »Die Etage wurde schon in meiner Kindheit nicht mehr benutzt. Bei schlechtem Wetter haben wir dort oben gespielt. Und ein-, zweimal durften wir sogar oben übernachten und uns Geistergeschichten erzählen. Heute dient sie hauptsächlich als Abstellraum.«
    »Wir tragen also etwas herunter?«
    »Nein. Wir verrücken ein Möbelstück. Einen riesigen Klei derschrank. Mit Doppeltüren«, fügte er hinzu, als sie den Treppenabsatz erreichten. »Da ist er.«
    »Ein hübsches Zimmer, aber eine hässliche Tapete.«
    »Allerdings.«
    Mike sah sich um und entdeckte den Schrank. »Alle Achtung.« Er ging darauf zu, fuhr über die reich verzierte Front. »Ein echtes Schmuckstück. Mahagoni, stimmt’s?«
    »Ich glaube schon.«
    »Ich habe einen Cousin, der Antiquitätenhändler ist. Der würde sich alle zehn Finger danach ablecken. Wohin soll er denn?«
    »Ich will ihn nur ein paar Meter verschieben.« Als Mike ihn verständnislos ansah, zuckte Eli mit den Schultern. »Dahinter befindet sich eine Tür.«
    »Eine Tür?«
    »Ein Gang.«
    »Ich fass es nicht. Ein Geheimgang? Wohin führt er?«
    »In den Keller, soweit ich weiß. Ich kenne ihn nur vom Hörensagen. Er war für die Dienstboten gedacht«, erklärte Eli. »Er hat meine Großmutter nervös gemacht, deshalb hat sie ihn zumauern lassen. Aber hier und im Keller gibt es einen Zugang.«
    »Das ist echt cool.« Mike rieb sich die Hände. »Dann wollen wir das alte Ding mal verrücken.«
    Das war leichter gesagt als getan. Da sie den Schrank nicht heben und auch von keiner Seite wirklich packen konnten, schoben

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