Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
nicht anschneiden, solang deine Familie da ist. Ich habe die Polizei gerufen«, fügte sie hinzu.
    »Aber nicht mich. Du hast mich weder angerufen noch mir etwas davon gesagt.«
    »Eli, was hättest du schon tun können! Du hattest Besuch und …«
    »Das ist doch Quatsch.«
    Ihr stellten sich sämtliche Härchen auf. Die Entspannung, die ihr das Ritual gebracht hatte, wurde unsanft von seiner Wut vertrieben.
    »Nein. Es hätte nichts gebracht, am Samstag in Bluff House aufzutauchen und zu verkünden, dass ich gerade eine Mordwaffe in meiner Räucherstäbchenschachtel gefunden habe. Dass Polizisten mein ganzes Haus auf den Kopf gestellt haben.«
    »Du hättest mir das unbedingt sagen müssen.«
    »Nun, das sehe ich anders. Außerdem war es mein Problem, meine Entscheidung.«
    »Dein Problem?« Jetzt war er erst recht beleidigt. »So siehst du das also? Du kommst mit Suppe und Massagetisch in mein Haus, ja sogar mit einem Hund. Du kommst sogar mitten in der Nacht, um ein verdammtes Fenster zu schlie ßen und einen Einbrecher abzuwehren. Aber wenn dir jemand eine Waffe, einen Mord unterschieben will, ist das allein dein Problem? Ein Mord, dessen Spuren zu mir führen. Das soll mich nichts angehen?«
    »Das habe ich so nicht gesagt.« Selbst in ihren Ohren klang ihre Verteidigung wenig überzeugend. »So war das nicht gemeint.«
    »Wie dann?«
    »Ich wollte dich und deine Familie nicht damit belasten.«
    »Du wurdest nur in die Sache hineingezogen, weil wir zusammen sind. Weil du dich in meine Familie hineingedrängt hast.«
    »Hineingedrängt?« Empört wirbelte sie herum, musste dringend etwas von dem Rauch und der Ruhe in sich aufnehmen. Doch dafür hätte sie einen ganzen Salbeiwald gebraucht. »Jawohl, und zwar gleich bei meiner Ankunft. Und jetzt, wo du ein Teil davon bist, willst du die Familie nicht belasten? Andere dürfen um Himmels willen nicht belastet werden, denn dann schaltest du dich ein. Aber wenn dich etwas belastet, traust du mir nicht zu, dass ich dir helfen kann.«
    »Meine Güte, darum geht es doch überhaupt nicht. Es ging mir nur um den richtigen Zeitpunkt.«
    »Wenn das so wäre, hättest du Zeit gefunden, mir davon zu erzählen. Du hattest sogar Zeit, Maureen davon zu erzählen.«
    »Sie war …«
    »Statt Zeit für mich zu finden, verbrennst du lieber Salbei oder opferst ein Huhn. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn du mir deine Probleme verheimlichst.«
    »Ich habe keine Probleme. Die Polizei weiß, dass es nicht meine Waffe ist. Als ich sie gefunden habe, habe ich sofort Vinnie angerufen.«
    »Aber nicht mich.«
    »Nein.« Seufzend fragte sie sich, wie trotz ihrer guten Absichten nur alles hatte so furchtbar schiefgehen können. »Das habe ich nicht.«
    »Meine Familie ist heute Morgen abgereist, und du hast mir immer noch nichts gesagt. Du wolltest mir auch nichts sagen.«
    »Ich musste erst das Räucherritual abhalten, damit ich mich in meinem Haus wieder wohlfühlen kann. Es wird langsam kalt. Ich möchte hineingehen.«
    »Na prima! Geh rein und pack sofort deine Koffer.«
    »Eli, ich will einfach nur allein sein und meine Ruhe haben.«
    »Das kannst du auch in Bluff House haben. Dort ist jede Menge Platz. Du bleibst nicht allein in diesem Haus, bis die Sache vorbei ist.«
    »Das ist mein Haus.« Ihre Augen brannten, und sie wünschte, sie könnte es auf den Rauch schieben. »Ich werde nicht zulassen, dass der Mistkerl mich aus meinem Haus vertreibt.«
    »Dann bleiben wir eben beide und schlafen hier.«
    »Ich will aber nicht, dass du hier schläfst.«
    »Wenn du das nicht willst, bleiben wir draußen. Aber wir bleiben zusammen.«
    »Meine Güte.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging hinein. Als er ihr mit einer leicht zögerlichen Barbie folgte, wehrte sie sich nicht.
    Stattdessen ging sie direkt in die Küche und schenkte sich ein Glas Rotwein ein.
    »Ich komme allein klar.«
    »Das stelle ich doch gar nicht infrage. Du kommst allein klar, kümmerst dich aber ständig um andere. Nur zulassen, dass andere sich um dich kümmern, kannst du nicht. Das ist arrogant.«
    Sie stellte das Glas mit einem lauten Knall auf die Theke. »Ich bin einfach nur unabhängig und selbstständig.«
    »Bis zu einem gewissen Punkt. Bis es in Arroganz und Sturheit umschlägt. Und genau das ist im Augenblick passiert. Es ist schließlich nicht so, dass du einen Rohrbruch hattest, zu einer Zange gegriffen oder den Klempner angerufen hast statt den Mann, mit dem du schläfst. Außerdem ist der Mann, mit dem

Weitere Kostenlose Bücher