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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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du schläfst, in den ganzen Mist verstrickt. Und noch dazu Anwalt.«
    »Ich habe einen Anwalt angerufen«, sagte sie und wünschte sich sofort, sie hätte das nicht getan.
    »Na, super.« Eli steckte die Hände in die Hosentaschen und lief im Kreis herum. »Du hast also mit der Polizei, mit einem Anwalt und mit deinen Nachbarn geredet. Mit allen, nur nicht mit mir.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wollte das Familientreffen nicht ruinieren. Es hätte nichts gebracht, wenn deine Familie und du sich Sorgen machen.«
    »Aber du hast dir Sorgen gemacht.«
    »Ich musste … Ja, du hast recht. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Ich will, dass du mir genau erzählst, was passiert ist. Und zwar bis ins Kleinste. Du musst mir sagen, was du der Polizei erzählt hast und wie sie darauf reagiert hat. Alles, woran du dich erinnern kannst.«
    »Weil du Anwalt bist.«
    Sein eindringlicher, ruhiger Blick erreichte, was seine Worte nicht geschafft hatten. Sie fühlte sich dumm. Im Unrecht.
    »Weil wir zusammen sind.« Sein Ton, der genauso ruhig war wie der Blick, gab ihr den Rest. »Weil das alles mit mir beziehungsweise Bluff House angefangen hat. Und weil ich Anwalt bin.«
    »Na gut. Aber zuerst packe ich.« Als er fragend die Brauen hob, zuckte sie nur mit den Schultern. »Es ist zu kalt, um draußen zu schlafen. Außerdem hat der Kerl keinen Grund, noch einmal zurückzukommen. Dafür Gründe, erneut in Bluff House einzubrechen. Zumindest habe ich so das Gefühl. Deshalb werde ich packen und mit dir kommen.«
    Was hatte seine Großmutter über Kompromisse gesagt? Dass beide Seiten geben und nehmen müssten?
    »Gut.«
    Als sie packen ging, griff er zu ihrem nicht ganz leeren Weinglas.
    »Diese Schlacht haben wir gewonnen«, sagte er zu Barbie. »Aber nicht den Krieg. Noch nicht.«
    *
    Eli ließ Abra während der Fahrt in Ruhe und blieb unten, nachdem sie hinaufgegangen war, um auszupacken. Falls sie ihre Sachen in ein anderes Zimmer gebracht hatte, würde er sich später darum kümmern. Im Moment musste er nur wissen, dass sie bei ihm und in Sicherheit war.
    In der Küche warf er einen Blick in den Kühlschrank und in die Gefriertruhe. Es war Schinken übrig und jede Menge Beilagen. Selbst ihm dürfte es gelingen, eine anständige Mahl zeit hinzubekommen.
    Als sie nach unten kam, servierte er ein improvisiertes Abendessen.
    »Du kannst mir alles erzählen, während wir essen.«
    »Gut.« Sie setzte sich und fühlte sich seltsam getröstet, als Barbie beschloss, sich zu ihren Füßen zusammenzuringeln. »Tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, dir nicht zu vertrauen. Das wollte ich nicht.«
    »Dazu kommen wir später. Erzähl mir genau, was passiert ist. Schritt für Schritt.«
    Seine Reaktion wirkte sich nicht gerade positiv auf ihre ohnehin angeschlagene Laune aus.
    »Ich wollte meditieren«, hob sie an und schilderte ihm alles, so gut sie konnte.
    »Du hast diese Waffe nicht berührt?«
    »Nein. Sie ist zu Boden gefallen, als ich die Schachtel losließ, und dort habe ich sie auch liegen lassen.«
    »Und die Polizei hat keine Fingerabdrücke gefunden, die dort nicht hingehören, zumindest nicht, dass du wüsstest?«
    »Nein, nur die Fasern.«
    »Und die Polizei hat sich seitdem nicht mehr bei dir gemeldet?«
    »Vinnie hat heute angerufen, aber nur, um sich zu erkundigen, ob alles okay ist. Er meinte, die Ergebnisse der ballis tischen Untersuchung kämen erst morgen oder am Mittwoch, höchstwahrscheinlich am Mittwoch.«
    »Was ist mit der Waffe? War sie registriert?«
    »Darüber hat er nichts gesagt. Ich glaube, er muss aufpassen, welche Informationen er weitergibt. Aber die wissen, dass sie nicht mir gehört hat. Ich habe nie eine Waffe besessen und noch nie eine in der Hand gehabt. Wenn es die Waffe war, mit der Kirby Duncan getötet wurde, wissen sie, dass ich bei dir gewesen bin.«
    Damit sie sich praktischerweise gegenseitig ein Alibi geben konnten. Was Wolfe wohl daraus schließen würde?, fragte sich Eli.
    »Was hat dein Anwalt gesagt?
    »Dass ich ihn anrufen soll, wenn man mich erneut verhören will. Und dass er sich mit Detective Corbett in Verbindung setzen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass ich des Mordes verdächtigt werde. Niemand glaubt, dass ich Duncan umgebracht habe.«
    »Ich hätte dir die Waffe unterschieben können.«
    »Das wäre dumm gewesen. Und du bist nicht dumm.«
    »Ich könnte dich und deine Naivität ausnutzen. Wegen Sex zum Beispiel.«
    Zum ersten Mal seit Stunden schien sie zu

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