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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unterdrücken. »Keine Angst, ich rede nicht von uns, also entspann dich. Ich rede davon, dass sich Justin Suskind in den dritten Stock geschlichen hat, und wir wissen wollen, warum. Deshalb müssen wir die Sachen da oben systematisch durchsehen.«
    »Ich habe schon damit angefangen, jeden Tag ein paar Stunden. Ist dir klar, wie viel Zeug da oben rumliegt?«
    »Deswegen sage ich ja, dass wir das systematisch angehen müssen. Wir bleiben bei unserer These, dass er hinter der Mitgift her ist, erweitern sie aber um die Annahme, dass er über Informationen verfügt, die wir nicht haben – seien sie nun korrekt oder nicht. Die haben ihn dazu gebracht, im Keller zu graben. Vermutlich hat er nach weiteren Informationen gesucht, nach etwas, das ihm zeigt, dass er auf der richtigen Spur ist.«
    »Wer weiß, vielleicht hat er ja gefunden, wonach er gesucht hat.«
    »Vielleicht. Aber er ist seitdem mehrfach in das Haus eingedrungen. Er hofft immer noch, etwas zu finden.«
    »Oben habe ich keine Anzeichen für ein Eindringen feststellen können.« Eli verfolgte ihren Gedanken weiter. »Ich weiß nicht, wie ordentlich die Sachen in den Truhen, Kommoden, Kisten und Schubladen verstaut waren. Sie könnten auch von der Polizei durchsucht worden sein. Aber wenn dem so ist, ist derjenige sehr sorgfältig dabei vorgegangen. Dann kamen die Cops, und jetzt herrscht dort tatsächlich ein ziemliches Durcheinander.«
    »Woher konnte er wissen, dass niemand da raufgeht und das Gesuchte vor ihm findet? Es sollte doch niemand merken, dass er sich Zugang zum Haus verschaffen kann. Wir hätten es nie gemerkt, wenn wir nicht im Dunkeln durch den Keller geirrt wären.«
    »Wir sind deshalb im Dunkeln durch den Keller geirrt, weil er den Strom abgestellt hat. Das ist ein ziemlich deutlicher Hinweis auf einen Einbruch.«
    »Da hast du auch wieder recht. Hättest du dort unten nachgesehen? Wenn du ganz normal nach Hause gekommen wärst und die Polizei gerufen hättest, wäre es sehr unwahr scheinlich gewesen, dass du in den Keller gehst und dort nach Einbruchsspuren suchst. Selbst wenn, wärst du wahrscheinlich nicht über den Weinkeller hinausgekommen.«
    »Gut. Er ist ein kalkulierbares Risiko eingegangen.«
    »Weil er den Zugang braucht. Nach unserer systematischen Suche wissen wir vielleicht auch, warum. Wir müssen warten, bis er wiederkommt, bevor wir unseren Plan mit der Falle umsetzen können«, rief sie ihm in Erinnerung. »Aber wir sollten vorher aktiv werden. Aktiver als bisher. Ich weiß, dass du viel recherchiert, Theorien aufgestellt und Zusammenhänge überprüft hast. Die Fahrt nach Boston hat uns ebenfalls weitergebracht. Mir gefällt die Vorstellung, etwas zu tun.«
    »Wir müssen aufpassen, dass wir nichts übersehen.«
    »Wenn wir tatsächlich mehr Zeit da oben verbringen, bekommst du vielleicht auch eine bessere Vorstellung davon, wie du den Raum nutzen willst. Ich werde dir einen Farbfächer besorgen.«
    »Im Ernst?«
    »Farben sind inspirierend.«
    »Nein«, sagte er kurz darauf. »Da komme ich nicht mehr mit.«
    »Wobei?«
    »Bei dir.«
    Erleichterung machte sich breit, als er endlich durchs Dorf fuhr, aber auch Verwirrung. Erst die Sache mit dem Radiosender. Dann die systematische Suchaktion und der Plan, Suskind eine Falle zu stellen. Und jetzt redete sie plötzlich von Farbfächern.
    »Was geht dir eigentlich noch so alles durch den Kopf?«
    »Oh, vieles, vor allem, wenn ich es für wichtig oder interessant halte. Liebe ist wichtig, aber auch die richtige Musik beim Autofahren, wenn auch auf einer anderen Ebene. Den dritten Stock zu durchsuchen und einen Plan zu schmieden, wie wir Suskind in die Falle locken können, ist superwichtig. Und Farbfächer sind interessant und irgendwann ebenfalls wichtig.«
    »Ich geb’s auf«, sagte er und hielt vor Bluff House.
    »Eine gute Entscheidung.« Abra stieg aus, breitete die Arme aus und drehte sich im Kreis. »Ich liebe den Geruch, den Wind auf meiner Haut. Ich will den Strand entlangrennen und am liebsten beides in mir aufsaugen.«
    Er konnte den Blick einfach nicht von ihr lösen, war ihrem Charme komplett erlegen. »Du bist mir wichtig, Abra.«
    »Ich weiß.«
    »So wichtig ist mir noch niemand gewesen.«
    Sie ließ die Arme sinken. »Das will ich hoffen.«
    »Aber …«
    »Hör auf.« Sie hob ihre Tasche aus dem Wagen und strich das Haar zurück. »Du musst nichts erklären. Ich erwarte keine Liebeserklärung. Nimm meine einfach als Geschenk, Eli. Ich habe es dir viel zu

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