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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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. Damit will ich sagen, dass sie kein bisschen wackelig auf den Beinen ist. Natürlich kann sie trotzdem gestürzt sein. Auch Kinder stürzen. Aber es ist untypisch für Hester.«
    »Sie kann sich nicht erinnern«, bemerkte Eli. »Weder an den Sturz noch daran, dass sie das Bett verlassen hat.«
    »Das ist nicht weiter verwunderlich. Doch mittlerweile wissen wir, dass jemand ins Haus eingedrungen ist. Jemand, der verrückt genug ist, im Keller zu graben. Ich mache mir deswegen Gedanken. Wer immer es war, er hat Abra angegriffen. Hätte sie sich nicht gewehrt, hätte sie nicht gewusst, wie sie reagieren muss, wäre sie vielleicht nicht so glimpflich davongekommen. Wenn er dazu in der Lage war, hat er vielleicht auch Hester erschreckt oder sie sogar geschubst.«
    »Zweite Runde.« Abra trug das Tablett zum Tisch. »Oje, was für ernste Gesichter.«
    »Wir haben uns gerade über Hester unterhalten und über den Einbruch letzte Nacht. Ich wünschte, du würdest ein paar Tage bei uns schlafen«, sagte Maureen besorgt.
    »Er ist in Bluff House eingebrochen, nicht in mein Cottage.«
    »Aber wenn er glaubt, dass du ihn identifizieren kannst?«
    »Bring mich nicht dazu, für Mike Partei zu ergreifen.«
    »Ich lese nicht zu viele Krimis. Ich lese deine Kurzgeschichten«, sagte Maureen zu Eli. »Die sind toll.«
    »Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als diese Runde zu übernehmen.«
    Abra lachte und gab ihm die Rechnung. Sie fuhr ihm leicht durchs Haar, ließ die Hand auf seiner Schulter liegen.
    Maureen gab Mike unter dem Tisch einen Tritt gegen das Schienbein.
    »Vielleicht kann Eli einen Vortrag vor unserem Literaturkreis halten, Abra.«
    »Nein.« Er spürte, wie ihm Panik die Kehle zuschnürte, und nahm schnell einen Schluck von seinem Bier. »Ich bin noch lang nicht fertig.«
    »Du bist Schriftsteller. Wir hatten noch nie einen echten Schriftsteller zu Gast.«
    »Du vergisst Natalie Gerson«, rief Abra ihr ins Gedächtnis.
    »Ach, komm schon! Schreckliche Gedichte im Selbst verlag. Ich weiß wirklich nicht, wie ich diesen Abend überlebt habe.«
    »Ich auch nicht. Ich mache fünf Minuten Pause«, verkündete Abra und lehnte sich an den Tisch.
    »Hier, setz dich.« Eli wollte schon aufstehen, aber sie drückte ihn auf seinen Stuhl. »Nein, alles bestens. Eli spricht nie über sein Buch. Würde ich ein Buch schreiben, würde ich ständig darüber reden, mit jedem. Die Leute würden anfangen, mir aus dem Weg zu gehen, also würde ich Wildfremde zuschwallen, bis sie mir ebenfalls aus dem Weg gehen.«
    »Mehr braucht es dazu nicht?«
    Sie gab ihm einen Klaps auf den Arm.
    »Ich habe vorgehabt, ein paar Songs zu schreiben. Hätte ich Noten lesen können und ein paar Melodien im Kopf gehabt, wären sie bestimmt toll geworden.«
    »Deshalb hast du dich der Akupunktur zugewandt.«
    Sie grinste Eli an. »Das interessiert mich eben. Und wo wir gerade darüber reden: Ich muss üben, und du wärst das perfekte Opfer.«
    »Eine furchtbare Vorstellung.«
    »Ich könnte versuchen, etwas gegen deine Verspannungen zu tun und deine Kreativität und Konzentration wieder in Fluss zu bringen.«
    »Ach ja? Dann denke ich wohl mal drüber nach … Die Antwort lautet Nein.«
    Sie beugte sich zu ihm. »Du bist viel zu engstirnig.«
    »Und bleibe von Akupunkturnadeln verschont.«
    Sie duftete berauschend, hatte ihre Augen dramatisch geschminkt. Als sich ihre Lippen kräuselten, konnte er nur noch daran denken, wie sie sich angefühlt hatten.
    Am liebsten würde er sofort herzhaft zubeißen.
    »Wir reden später weiter.« Abra erhob sich, nahm ihr Tablett und ging zum Nachbartisch, um eine Bestellung aufzunehmen.
    »Wundere dich nicht, wenn du demnächst auf einem Tisch liegst und überall Nadeln in dir stecken«, warnte ihn Mike.
    Ja, darüber würde er sich tatsächlich nicht wundern.
    Er blieb über eine Stunde und genoss die Gesellschaft. Beim nächsten Mal würde er sich nicht mehr so überwinden müssen.
    Er machte Fortschritte, dachte er, während er Maureen und Mike eine gute Nacht wünschte und hinausging.
    »He«, rief ihm Abra hinterher. »Verabschiedest du dich nicht von deiner netten Kellnerin?«
    »Du warst beschäftigt. Meine Güte, geh wieder rein. Es ist kalt draußen.«
    »Nachdem ich drei Stunden rumgesaust bin, kühle ich mich gern ein wenig ab. Du scheinst dich amüsiert zu haben.«
    »Es war eine schöne Abwechslung. Ich mag deine Freunde.«
    »Maureen war deine Freundin, bevor sie meine geworden ist. Trotzdem, es

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