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Das Geheimnis der Wunderkinder

Das Geheimnis der Wunderkinder

Titel: Das Geheimnis der Wunderkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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ein Schriftsteller nicht wegen irgendeines Verbrechens gesucht wird, solange er seine Miete und die Beiträge zur Sozialversicherung zahlt und sich anständig beträgt, kümmert sich kein Mensch darum, was für einen Namen er benutzt.«
    »Aber wo sind deine Eltern? Hast du keine Freunde? Keinen gesetzlichen Vormund? Wer kümmert sich um deine geschäftlichen Dinge?«
    »Meine Eltern sind tot. Was ich an Freunden und Familie noch habe, möchte mich meinem gesetzlichen Vormund ausliefern. Mein gesetzlicher Vormund ist jedoch der Mörder meiner Eltern, und hätte ich nicht Glück gehabt, hätte er auch mich ermordet. Eines Tages werde ich das noch beweisen. Meine geschäftlichen Angelegenheiten erledige ich selbst – per Post, wie Sie sehr gut wissen. Ich habe die Annonce aufgegeben, die Antwortbriefe auf die Offerten geschrieben und Ihnen schließlich auch den Scheck geschickt, damit Sie Ihre Fahrkarte kaufen konnten, Mrs. Bagley. Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen zu machen, es ist alles in Ordnung.«
    Mrs. Bagley versuchte, das alles zu verdauen, aber es gelang ihr nicht ganz. Sie kehrte zum Hauptpunkt zurück. »Aber du bist doch minderjährig …«
    »Ja«, gab James zu, »aber Sie haben meine Schecks akzeptiert, die Banken ebenfalls. Und so wird es auch weitergehen, bis ich eines Tages vielleicht entdeckt werde. Ich habe alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um das zu verhindern.«
    »Aber …«
    »Mrs. Bagley, sehen Sie mich an. Ich bin genau das, was ich zu sein scheine, ein Junge von acht Jahren – nur mit einer Erziehung, die der eines jeden Abiturienten überlegen ist. In den Augen des Gesetzes bin ich allerdings noch ein Kind, und so habe ich nicht das Recht, den Behörden zu erklären, daß ich fähig bin, ein eigenes Leben zu führen.«
    »Aber …«
    »Hören Sie mir noch einen Augenblick zu«, bat James. »Sie können nicht alles auf einmal erfahren. Es wird vielleicht Wochen dauern, bis Sie alles richtig verstanden haben.«
    »Du nimmst also an, daß ich bleibe?«
    James lächelte überlegen. »Mrs. Bagley, unter den vielen Zuschriften auf meine Annonce wurde Ihre ausgesucht, weil Sie sich in einer nahezu verzweifelten Situation befanden. Meine Anzeige muß Ihnen wie ein Wink des Himmels erschienen sein – junge Witwe als Haushälterin gesucht, Kind im Vorschulalter oder frühem Schulalter willkommen. Nun, Mrs. Bagley, Sie kamen mir auch wie gerufen. Ich kann Ihnen geben, was Sie brauchen – ein gutes Gehalt, ein Heim für Sie und Ihre Tochter, und Ihrer Tochter eine Erziehung, die bei weitem alles übertreffen wird, was Sie Ihr bieten könnten.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Mrs. Bagley, Sie werden außer mir und meinem Vormund die dritte Person sein, die weiß, daß meine Eltern eine Maschine bauten, die einem auf einfache Art für immer Wissen einprägt. Mit Hilfe dieser Maschine hatte ich bereits das Wissen eines Studenten absorbiert, bevor ich fünf Jahre alt war. Jetzt baue ich diese Maschine nach Plänen und Spezifikationen, die mir von meinem Vater eingeprägt wurden, wieder auf. Wenn ich sie vollendet habe, beabsichtige ich, der bestinformierte Mensch der Welt zu werden.« James blickte Mrs. Bagley nachdenklich an. »Mrs. Bagley würden Sie Martha eine Hochschulerziehung geben, wenn Sie die Mittel dazu hätten – oder haben werden?«
    »Natürlich.«
    »Nun, hier haben Sie diese Möglichkeit umsonst«, erklärte James. »Solange Sie bleiben, um mich zu schützen.«
    »Aber wird das aus ihr nicht …« Unsicher verstummte sie.
    »… ein intellektuelles Ungeheuer machen«, vollendet der Junge den Satz. »Vielleicht. Vielleicht bin ich das auch. Aber auf diese Weise kann auch eine brillante Frau aus ihr werden, eine hervorragende Ärztin zum Beispiel, wenn sie die Fähigkeiten dazu hat. Die Maschine meines Vaters macht aus Menschen keine Monstren, Mrs. Bagley.«
    »Ich glaube, ich bin überstimmt«, meinte Mrs. Bagley mit immer noch besorgter Miene. »Es scheint, man hat mich überlistet.«
    James lächelte. »Nicht im mindesten. Ich wollte nur jemanden finden, der verzweifelt genug das braucht, was ich zu geben hatte, um die natürliche Abneigung eines Erwachsenen zu überwinden, zuzugeben, daß jemand meiner Größe und meines Alters wie ein Erwachsener handeln kann.«
    »Du sprichst sehr selbstsicher.«
    »Ich bin selbstsicher. Und eines der wichtigsten Dinge im Leben ist, seine Grenzen zu erkennen.«
    »Aber könntest du die Behörden nicht überzeugen

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