Das Geheimnis Des Amuletts

Frau noch darauf wartet, auszubrechen und uns zu zerstören.«
    »Und was schlägst du vor?«, fragte Evie. »Wir können Mrs. Hartle nicht töten , oder? Sie ist bereits tot, oder zumindest ist sie das, was die meisten Leute als tot bezeichnen. Wie auch immer, wir dürfen unsere Kräfte auf keinen Fall für zerstörerische Zwecke einsetzen. Wir müssen also vermutlich warten, bis sie den ersten Zug macht, oder nicht?«
    »Also warten wir und warten wir«, murmelte ich, »bis Helen einen Nervenzusammenbruch hat oder der Hexenzirkel über uns herfällt oder Mrs. Hartle entkommt?«
    »Denkst du, die Person, von der Miss Scratton gesprochen hat, wird ihr wirklich zu Hilfe kommen?«, fragte Evie. Sie wirkte beunruhigt.
    Ich seufzte. »Ich wünschte, wir wüssten eine Beschwörungsformel, mit der wir diesen mysteriösen Fremden für Helen herholen könnten, und auch die Schlüssel, was immer sie sein mögen, sowie ein Wunder des Friedens und Glücks für alle in Wyldcliffe. Aber so läuft es nicht. Wir haben schon in den Ferien alles Mögliche getan, um herauszufinden, was für Schlüssel das sind. Wir haben die Beschwörungsformeln ausprobiert, die wir haben, um etwas zu finden und zu benennen oder Ähnliches zu tun, aber nichts davon hat funktioniert. Es ist so frustrierend, dass wir nichts tun können. Ich hasse es, einfach nur warten zu müssen.« Cal übernahm meine Stimmung, und meine Ungeduld fand einen Widerhall in seiner Stimme.
    »Eine Sache könntet ihr allerdings tun«, sagte er. »So, wie ich es sehe – natürlich tut es mir wirklich leid für Helen, aber es ist Laura, um die ich mir Gedanken mache. Die Toten sollten tot sein und sich nicht in irgendeinem unnatürlichen Zustand dazwischen befinden. Ich weiß, dass es Tore zwischen diesem Leben und dem nächsten gibt, das haben wir erlebt. Agnes spricht vom Licht aus zu euch, von dem Ort aus, der dahinter liegt. Und die Zigeuner haben ebenfalls die Grenze des Todes überwunden, um Sebastian zu helfen, und sind danach an ihren Ruheplatz zurückgekehrt. Aber für Laura ist es anders; sie steckt immer noch irgendwo zwischen Leben und Tod fest. Ich weiß nicht, es fühlt sich alles falsch an, wie eine Art Amria – ein Fluch. Könnt ihr eure Kräfte nicht herbeirufen, um ihr zu helfen? Und Evie hat immer noch den Talisman – warum benutzt ihr ihn nicht?«
    Ich hatte gewusst, dass ich mich auf Cal verlassen konnte. »Benutzen wir ihn also, um zu versuchen, Laura zu befreien«, sagte ich eifrig. »Wir können die Schlüssel nicht aus dem Nichts herschaffen – wir wissen ja immer noch nicht, was sie eigentlich sind. Und wir können Helen nicht glücklich machen. Aber wir sollten zumindest versuchen, etwas für Laura zu tun, oder? Es ist schlimm genug, dass sie ermordet wurde, aber dass ihre Seele nicht in der Lage ist, die Reise zu beenden, und stattdessen an Mrs. Hartles Seele gebunden ist – Cal hat Recht, das ist schrecklich. Und wenn die Priesterin wieder frei ist, wird Laura nicht die einzige Gebundene Seele sein. Es könnte sein, dass wir die nächsten sind, oder ein anderes Mädchen von Wyldcliffe oder eins von den Kindern in der Dorfschule. Das ist es, was sie will, eine ganze Armee von Gebundenen Seelen, die ihrem Meister dienen. Wir müssen verhindern, dass das passiert!«
    »Wenn wir Laura retten, könnte das ein gewaltiger Schlag gegen die Priesterin und ihren Hexenzirkel sein«, sagte Evie nachdenklich. »Es wäre eine Warnung an sie, niemals wieder zu versuchen, jemanden zu versklaven. Es könnte sie sogar dazu bringen zu erkennen, dass es keinerlei Hoffnung für sie gibt, jemals ihre Macht zurückzuerlangen.«
    »Genau! Wir haben lange genug gewartet. Wir müssen es tun, wir müssen einfach!« Ich hatte mich jetzt in eine leidenschaftliche Bitte hineingesteigert, und ich konnte an den Gesichtern der anderen sehen, dass sie beeindruckt waren. Die Vorstellung, etwas zu tun, riss uns aus unserem Zögern. Wir bereiteten uns auf die Schlacht vor, verbunden in Liebe und Freundschaft, für immer vereint.
    Und so überredete ich meine Freunde mit den besten Absichten, dem Pfad zu folgen, der das große Unheil auf unsere unachtsamen Seelen herabstürzen ließ.

Elf
    Das Zeugnis von Evelyn Johnson
    Es war so typisch für Sarah, Laura helfen zu wollen. Sarah konnte es nicht ertragen zu sehen, dass irgendjemand Schmerzen litt oder einsam war oder andere Probleme hatte. Und ich pflichtete ihr bei, zumindest in der Theorie. Ich wollte gern genauso warmherzig und