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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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in die Kamera. Die Kleine konnte nicht viel älter als vier oder fünf sein.
    Serena strich ihr übers Haar.
    »Alles wird gut«, versprach sie und lächelte das Kind ermutigend an.
    Plötzlich hörten sie ein lautes, unheimliches Poltern.
    »Shane, Fabian, was war das?« fragte Serena erschrocken.
    »Keine Ahnung«, meinte Fabian. »Irgendeine Maschine, nehme ich an.«
    Sie eilten weiter. Kurz darauf ertönte wieder dieses Poltern, diesmal noch lauter, noch … ärgerlicher.
    »Shane …«, begann Serena, aber sie brachte ihren Satz nicht zu Ende. Der Boden unter ihren Füßen schien nachzugeben, und sie geriet ins Wanken.
    Die Menschenmenge hinter ihr schrie entsetzt auf.
    »Oh Gott!«, flüsterte Serena. »Ein Erdbeben!«
    Im nächsten Augenblick wurde sie gegen die Wand geschleudert.

    »Wo sind Ihre Wachleute?«, fragte Newman und sah den IPC-Mitarbeiter, der ihn durch die Anlage führte, scharf an. »Wieso ist die Zentrale nicht besetzt?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern und sah sich suchend um.
    »Ich weiß es nicht, sir«, sagte er schließlich.
    »Was ist denn da los?«, fragte Newman verwundert und ging zu dem Pult mit den Überwachungsbildschirmen. »Was sind das für Leute? Und wieso versperren sie die Korridore? Ich brauche Freiraum.«
    Der IPC-Angestellte trat neben ihn.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, stammelte er aufgebracht. »Die Zellen. Jemand hat die Zellen geöffnet!«
    Newman blickte alarmiert auf die Bildschirme.
    »Verdammt!«, brüllte er wütend. »Idioten! Ihr seid alle Idioten!« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Während eure Wachleute ein paar Kötern hinterherrennen und ihr mich im Berg spazieren führt, befreien Storm Hawk und die kleine Schwester Fabian Eckehard und machen hier unten, was sie wollen!« Er funkelte den Mann bedrohlich an. »Wie kann das angehen?«
    »Ich … ich …«, stotterte der Mann.
    »Ist mir egal!«, brüllte Newman. »Tu etwas. Stockwerk abriegeln, was weiß ich. Die drei dürfen nicht entkommen!«
    In diesem Augenblick ertönte ein dumpfes Poltern, tief aus dem Inneren des Berges.
    »Was war das?«, fragte Newman unwirsch. Er war auf alles gefasst.
    Keiner der in dem Raum Anwesenden hatte eine Erklärung.
    Wieder polterte es laut. Diesmal lauter und aus nächster Nähe.
    Newman horchte aufmerksam und trat in den Korridor hinaus.
    Das Beben traf ihn und die anderen vollkommen unerwartet. Sie stießen gegeneinander, prallten gegen die Wände, hielten sich schützend die Arme über die Köpfe.
    Die IPC-Mitarbeiter brachen in Panik aus.
    »Ein Erdbeben!«, schrie jemand.
    »Der Berg stürzt ein!«, rief ein anderer.
    »Idioten!«, brüllte Newman. »Was seid ihr nur für Feiglinge! Die Anlage ist vollkommen erdbebensicher. So ein kleines Gewackel kann hier keinen Schaden anrichten!«
    Aber die Männer waren schon in den Gang hinausgestürmt und rannten hilfesuchend auf den Fahrstuhl zu.
    Newman zog seine Pistole.
    »Du bleibst hier!«, rief er einem der Männer zu und richtete die Pistole auf ihn. »Schließ in allen Stockwerken die Sicherheitstüren. Keiner darf rein oder raus.«
    »Sir, ich weiß nicht, wie das geht!«, rief der Mann verängstigt.
    »Dann rate ich dir, es in den nächsten sechzig Sekunden herauszufinden. Sonst wird es dir leidtun.«

    Endlich ließ das Beben nach. Shane streckte Serena die Hand entgegen. Sie kauerte auf dem Boden und hatte den Arm schützend um eines der Kinder gelegt. Ihr Gesicht war blass vor Schreck.
    »Als Fotografin solltest du doch an brenzlige Situationen gewöhnt sein«, versuchte er zu scherzen. Aber in seinen Augen stand Sorge.
    »Machst du Witze?«, erwiderte sie mit zitternder Stimme. »Ich arbeite für Frauenzeitschriften.« Sie ergriff seine Hand und ließ sich auf die Beine helfen. »Aber du als Geologe, du solltest doch mit Bergen und Erdbeben bestens vertraut sein«, meinte sie etwas gehässig, als sie wieder neben ihm stand.
    Shane grinste.
    »Machst du Witze? Ich erstelle Umweltstudien für die Touristenindustrie.«
    Plötzlich erschütterte ein weiteres Beben den Berg. Das Licht in den Neonröhren flackerte bedrohlich. Schreie erfüllten den Gang. Überall stürzten Menschen zu Boden.
    Serena versuchte sich irgendwo festzuhalten. Vergeblich. Das Beben war viel heftiger als das erste. Es gab nirgendwo Halt. Der Fußboden hob und senkte sich wie Wellen am Strand und riss alles mit sich.
    Fabians Stimme ertönte durch das Chaos.
    »Shane, was denkst du?«, wandte er sich hilfesuchend an seinen

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