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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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rhythmisch wie ein Herzschlag. Und ebenso beruhigend.
    Für Serena war es der Herzschlag der Wildnis, den sie zu vernehmen meinte. Und mit einem Mal fiel alle Anspannung von ihr ab. Sie spürte, sie konnte Lightning vertrauen. Sie spürte, er würde sie sicher ans Ziel bringen.
    »Hey, ihr könnt anhalten!« Shanes Stimme riss sie in die Gegenwart zurück.
    »Was?« Serena sah sich verwirrt um.
    Der schmale Pfad war zu Ende. Sie hatten den Abgrund wohlbehalten hinter sich gelassen. Sie waren nicht in die Tiefe gestürzt. Vor ihnen befand sich eine breite Öffnung im Felsen. Dahinter lag eine weitläufige blumenübersäte Bergwiese, die am gegenüberliegenden Ende an den Wald grenzte.
    »Du bist hoffentlich nicht den ganzen Weg mit geschlossenen Augen geritten«, neckte Shane sie.
    Serena blickte zu ihm auf. »Ich hatte die Augen geschlossen?«
    Shane sah sie ernst an.
    »Das nächste Mal …«, begann er.
    »Das möchte ich nicht noch einmal durchmachen«, stellte Serena energisch fest und fand wieder zu sich selbst.
    »Na, dann hol wenigstens deine Kamera raus«, meinte Shane. »Hier drüben gibt es etwas zu fotografieren. Oder hast du eben schon Fotos gemacht, als wir an der Felswand entlanggeritten sind?«
    Serena starrte ihn fassungslos an. Hatte er auch nur die leiseste Idee, was sie in den vergangenen Minuten durchgestanden hatte?
    »Eben war ich zu beschäftigt damit, am Leben zu bleiben«, zischte sie. »Ich hatte keine Zeit für Fotos.«
    »Aber das hier wird dich interessieren«, sagte Shane lachend. »Komm, steig einen Augenblick ab.«
    Serena ließ sich aus dem Sattel gleiten und ging zu ihm.
    »Was gibt´s?«, fragte sie in schärferem Ton, als sie eigentlich beabsichtigt hatte.
    »Moss Campion«, sagte Shane und deutete auf die Felswand.
    »Oh, Shane, wie hübsch das ist!«, stellte Serena begeistert fest und beugte sich hinunter, um es genauer zu betrachten.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, woher die Pflanze hier, auf dem kargen Boden zwischen all den Felsen, die Kraft zum Wachsen nahm. Aber der Standort schien ihr zu gefallen. Sie breitete sich wie ein üppiger grüner Teppich zwischen den Felsbrocken aus, und ihre rosa Blüten leuchteten im Sonnenlicht wie kleine Sterne.
    Serena holte ihre Kamera aus der Satteltasche und knipste drauflos. Und das nicht nur, weil die Pflanze in ihrem Traum vorgekommen war. Sie hätte sie auch fotografiert, wenn sie nichts über sie gewusst hätte. Der Kontrast zwischen Fels und Blütenmeer war einfach zu fantastisch.
    »Danke, dass du mir das gezeigt hast«, wandte sie sich an Shane, als sie genug Fotos gemacht hatte. »Das bedeutet mir sehr viel.«
    Shane erkannte an ihrer Stimme, dass Serena nun wieder ganz die Alte war. Darauf hatte er gehofft. Wenn sie Fabian finden und ihm bei seinem Vorhaben helfen wollten, dann mussten sie mehr als nur ihre fünf Sinne beieinander haben.
    »Komm, lass uns weiterreiten«, sagte er zufrieden. »Ich möchte heute so nahe wie möglich an die Höhle herankommen.«
    »Wie weit ist es noch?«, erkundigte Serena sich beim Aufsteigen.
    »Ohne Zwischenfälle sollten wir sie morgen früh erreichen. Ich will nicht zu dicht an der Höhle übernachten, für den Fall, dass man uns auflauert.«
    Sie ritten durch den Felsspalt und dann einen kleinen Hang hinunter bis zur Bergwiese.
    »Ich hoffe, wir stoßen auf Fabian, bevor er die Höhle erreicht«, sagte Serena.
    »Das hoffe ich auch«, erwiderte Shane, ohne die Umgebung aus den Augen zu lassen.
    Mit einem Mal brachte er sein Pferd jäh zum Stehen. Beinahe wäre Serena mit ihm zusammengestoßen.
    »Was ist los?«
    »Dort drüben ist ein Bergschaf gerissen worden.« Shane deutete auf ein paar niedrige Büsche zu ihrer Rechten.
    »Sollen wir absteigen?«
    »Auf keinen Fall«, meinte Shane. »Was immer für ein Tier das auch getan haben mag, es könnte sich noch ganz in der Nähe aufhalten.«
    »Was meinst du, was es gewesen sein könnte?«
    Shane zuckte mit den Schultern. »Das ist von hier aus schwer zu sagen. Ein Puma vielleicht oder ein Bär.«
    »Gibt es hier Wölfe?«
    »Das schon, aber …«, begann Shane. Er führte den Satz nicht zu Ende. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
    »Thunder hört irgendetwas«, erklärte er leise und setzte sich kerzengerade im Sattel auf. »Siehst du, wie er die Ohren aufgerichtet hat und sich umsieht?«
    »Lightning verhält sich genauso«, stellte Serena fest und blickte beunruhigt umher.
    »Sei einen Augenblick still«, forderte

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