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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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Gipfel der Rocky Mountains ragten schroff und karg in den wolkenlosen Himmel, und die schlankwüchsigen, moosbewachsenen Kiefern standen dicht an dicht. Gerade ritten sie über eine hochgelegene sattgrüne Bergwiese, auf der zarte bunte Blumen blühten. Die Wiese lag in einer kleinen Senke, durch die ein schmaler Gebirgsbach floss. Die Luft war frisch und klar, und die leichte Brise trug den würzigen Duft der Kiefernnadeln zu ihnen herüber. Die Sonnenstrahlen tauchten die Berge in ein warmes Licht, und Serena konnte nicht abstreiten, dass es ein ganz besonderer Zauber war, der auf diesem unberührten, fast ganzjährig von Schnee bedeckten Stück Wildnis lag.
    An jedem anderen Tag wäre Serena von dem Anblick der Natur hingerissen gewesen. Aber nicht heute. Heute trieb sie die Sorge um Fabian. Außerdem verlangte es ihre ganze Energie und Konzentration, nicht vom Rücken des Pferdes zu fallen. Sie waren erst seit wenigen Stunden unterwegs, aber Serena fühlte sich komplett erschöpft – körperlich und geistig.
    »Mach dir keine Gedanken«, beantwortete Shane ihre Frage. »Ich kenne mich in dieser Gegend sehr gut aus. Wenn wir immerzu nach Westen reiten, können wir unser Ziel nicht verfehlen.«
    Er drehte sich zu ihr um und musterte sie.
    »Vielleicht sollten wir hier am Bach eine kurze Rast einlegen«, überlegte er. »Die Pferde haben harte Arbeit geleistet und verdienen eine Verschnaufpause.«
    Die Pferde , dachte Serena ärgerlich. Und was ist mit mir?
    »Und ich glaube, du kannst auch eine kleine Pause vertragen«, stellte Shane kurz darauf fest, geradeso, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    Er schwang sich lässig aus dem Sattel. »Brauchst du Hilfe beim Absteigen?«
    »Quatsch«, wehrte Serena ab.
    Shane ließ Thunder am Bachlauf trinken.
    »Bring Lightning zum Wasser, sobald du abgestiegen bist«, rief er ihr über die Schulter zu.
    Serena versuchte sich hinabzuschwingen, aber sie schaffte es nicht. Ihr Körper war so steif und verkrampft, sie konnte sich nicht bewegen.
    »Wo bleibst du?«, fragte Shane und blickte sich verwundert nach ihr um.
    »Oje«, sagte er, als er Serenas verzweifelten Gesichtsausdruck bemerkte. Er ließ Thunder am Bach zurück und kam ihr zu Hilfe.
    »Ein bisschen steif?«, fragte er mitfühlend.
    Sie nickte verlegen.
    »Mach dir nichts draus. Wir haben alle mal so angefangen. Du wirst sehen, morgen wird es schon viel besser gehen.«
    Morgen?, dachte Serena und brachte ein gequältes Lächeln zustande. An morgen wollte sie gar nicht erst denken.
    »Komm, gib mir Tiger und dann lass dich einfach aus dem Sattel fallen«, forderte Shane sie auf. »Ich fange dich auf.«
    Serena reichte Shane den kleinen Terrier. Er setzte ihn auf den Boden, und Tiger lief munter umher. Ihm machte das Reiten offenbar nicht zu schaffen.
    »Und jetzt du«, forderte Shane sie auf und streckte ihr die Arme entgegen.
    Serena zögerte. Da packte Shane sie kurzerhand an der Taille und hob sie mit einer solchen Leichtigkeit aus dem Sattel, als sei sie eine Feder.
    Serena hielt sich noch immer an seinen Schultern fest, als sie längst wieder Boden unter den Füßen hatte. Ihre Knie waren wackelig, und sie konnte kein Gleichgewicht finden. Sie wusste jedoch nicht, ob es daran lag, dass sie zu lange auf dem Pferd gesessen hatte, oder daran, dass Shane sie mit seinen dunkelblauen Augen fast zärtlich anblickte.
    Sie errötete und räusperte sich verlegen.
    »Ich werde mal dort drüben hinter die Büsche gehen und … Na, du weißt schon«, sagte sie und wandte sich ab.
    »Pass auf, welche Stelle du dir aussuchst«, rief Shane ihr fürsorglich hinterher. »Hier streunen alle möglichen wilden Tiere umher. Und halte nach Bienen Ausschau!«
    Er wandte sich lächelnd den Pferden zu und suchte in den Satteltaschen nach etwas Essbarem.
    Kurz darauf kam Serena zum Bach zurückgelaufen. Ihr Gesicht war bleich, und ihre Hände zitterten.
    »Reena, was ist passiert?«, fragte Shane und lief ihr besorgt entgegen.
    »Ein Bär!«
    »Wo?« Shane griff nach der Winchester, die Duke ihnen geliehen hatte.
    »Gleich da drüben, wo ich …«
    »Hast du ihn gesehen oder nur gehört? Und hat er dich gesehen?«
    »Gesehen habe ich ihn nicht«, erklärte Serena und blickte sich unruhig um. »Aber die Äste des Baumes waren voller Bärenhaare.«
    Shanes Körper entspannte sich. »Bärenhaare? Zeig mir das besser mal.«
    Serena nahm Tiger auf den Arm und führte Shane zu der Stelle, an der sie eben gewesen war. Die Wiese endete hier und

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