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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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eine schwere Bratpfanne voller Würste.
    »Räumt die Karten weg«, befahl sie. »Essen ist fertig.« Alle gehorchten ihr aufs Wort. Wie hungrige Wölfe stürzten sie sich auf Maggie.
    »Moment mal! Nicht so schnell«, gebot sie. »Eliza, hol das Brot aus der Küche.« Und erst als das Mädchen mit dem riesigen Laib wieder nach oben gekommen war und ihn in Scheiben geschnitten hatte, teilte Maggie die Würstchen aus.
    »Bratwürste?«, fragte Guy. »Womit haben wir denn das verdient?«
    »Ich weiß auch nicht«, erwiderte Maggie, während sie nach einem der Würstchen griff und heißhungrig davon abbiss. »Irgendetwas liegt in der Luft. Erst musste Jack Molls Spiegel auf Hochglanz polieren, dann hat sie sich eine frisch gewaschene Hose und ein nagelneues Hemd angezogen.«
    »Ich weiß genau, was los ist«, grinste Walter kauend. »Kapitän Bates’ Schiff ist mal wieder im Hafen.«
    »Na, da wundert mich nichts mehr«, erwiderte Maggie. »Ist jedes Mal das Gleiche. Wenn der Mann von seinen Reisen nach London zurückkehrt, ist die Frau wie ausgewechselt.«
    »Ich beschwer mich bestimmt nicht«, meinte Guy. Er hatte bereits ein zweites Würstchen verschlungen und griff gierig nach einem dritten. Die anderen Jungs nickten zustimmend.
    »Hast du’s schon gehört«, wandte sich Maggie jetzt an Jack.
    »Was? Dass der Kapitän in der Stadt angekommen ist?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich meine, was nebenan passiert ist.«
    Jack zuckte mit den Achseln. Woher sollte er wissen, was passiert war, wo er doch den ganzen Tag im Haus mit den blöden Spiegeln verbracht hatte.
    »Na, Rose, die nette Tochter vom Handschuhmacher, ist jetzt auch spurlos verschwunden.«
    »Was? Die mit den langen Zöpfen?« Zwar hatte Jack noch nie mit dem Mädchen gesprochen, doch er kannte es vom Sehen.
    Maggie nickte, während sie mit einem Stück Brot das Fett in der Pfanne auftunkte. »Rose ist gestern zusammen mit ’ner Freundin zum Jahrmarkt gegangen und nicht mehr heimgekommen. Sie haben schon überall nach ihr gesucht, aber sie noch immer nicht gefunden.«
    »Und die Freundin?«
    »Ist allein nach Hause gekommen. Allerdings hat sie keine Ahnung, wo Rose sein könnte.«
    »Da stecken sicher die Jahrmarktsleute dahinter. Weiß doch jeder, dass die Kinder klauen, um sie zu verstümmeln«, behauptete Walter. »Wo sonst, denkt ihr, kommen die Monster her, die sie in den Buden ausstellen.«
    »Quatsch«, erwiderte Guy. »Die haben selber genug Monster. Die ist doch sicher nur durchgebrannt.«
    »Nein, Rose ist nicht freiwillig weg«, erwiderte Maggie ernst. »Dazu hätte sie viel zu viel Angst. Der Lehrling ist überzeugt, dass Geister sie erwischt haben.«
    »Geister?« Guy und die anderen Jungen lachten. »Der hat sie wohl nicht mehr alle.«
    Jack musste plötzlich an die verrückte Frau in Bedlam denken. Auch sie war überzeugt gewesen, ihre Tochter sei von Geistern verschleppt worden. War sie vielleicht doch nicht verrückt gewesen? Unsinn, es gab keine Geister. Dann kam ihm eine andere Idee. Vielleicht hatte man Rose wie Kits Freund zum Haus des Zauberers geschickt. Ned, Will Cooke, die Tochter der Verrückten und jetzt Rose – hielt der Zauberer sie vielleicht alle gefangen?
    »Wie kommt der Lehrling darauf?«, fragte er neugierig.
    »Er hat’s in der Schenke gehört. Dort hat ihm jemand erzählt, dass Geister durch die Stadt ziehen und Kinder einsammeln.«
    »Und das hast du ihm geglaubt?«, mischte sich Hal ein, der nur selten ein Wort von sich gab. »Der wollte dir doch nur Angst machen. Ich hab erst vorhin mit dem Vater von Rose gesprochen. Der ist überzeugt, dass die Jahrmarktsleute Dreck am Stecken haben.«
    »Ich hab’s doch gleich gesagt«, meinte Walter stolz.
    Eliza dagegen dachte genau wie Jack. »Vielleicht ist sie zum Zauberer gegangen«, schlug sie zaghaft vor. »Wie dieser Freund von Kit. Sie ist sicher schon ’ne Ratte.«
    »Welcher Zauberer?« Jetzt horchte selbst Tim auf. Eine solche Sensation wollte auch er sich nicht entgehen lassen.
    »Na, der Zauberer im Haus am Fluss«, meinte Eliza wichtigtuerisch, während sie eine Brotkrume zwischen den Fingern rollte und sich in den Mund steckte.
    »Ach ja, ’n Zauberer, der Kinder in Ratten verwandelt. Bei dir piept’s wohl.«
    »Eliza hat recht«, bestätigte Maggie. »Das mit den Ratten glaub ich zwar auch nicht, aber dass dort Kinder verschwinden, stimmt.« Dann berichtete sie den anderen in Stichworten, was sie von Kit erfahren hatte.
    »Kit aus der Hafenbande?«, wollte

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