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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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die Dachluke offen war. Er lauschte. Von den anderen Kindern war bis auf leises Schnaufen kein Geräusch zu hören. Sie schlummerten auf den Matratzen, die sie wie jeden Abend vor dem Schlafengehen auf dem Boden ausgebreitet hatten. Von der Gasse drangen hin und wieder die grölenden Stimmen Betrunkener nach oben. In der Ferne erklang das Grollen einesDonners, kurz darauf prasselten die ersten Tropfen auf das Dach. Der Regen würde die Luft abkühlen, und dann würde er es sicher schaffen einzuschlafen.
    Um Mitternacht klopfte plötzlich jemand laut und energisch gegen die Ladentür. Wer konnte das zu dieser späten Stunde sein? Moll war bereits vor einer Weile aus der Schenke zurückgekehrt. Jack hatte gehört, wie sie die Treppen zu ihrem Zimmer hochgepoltert war. Wie so oft war sie betrunken gewesen und schlief jetzt bestimmt tief und fest.
    »Da klopft’s«, kam die verschlafene Stimme der kleinen Eliza aus der Dunkelheit. Dann flackerte ein Licht auf. Maggie hatte mit der Zunderbüchse eine Kerze angezündet. Inzwischen waren auch die anderen Jungen aufgewacht. Nur Tommy ließ sich in seinem Schlaf durch nichts stören.
    »Vielleicht sind dem Typen die Moneten ausgegangen«, schlug Walter vor. Moll unterhielt im Laden im Parterre ein Pfandhaus, in dem sie gestohlene Ware verkaufte oder Kunden gegen Pfand Geld lieh.
    »Dann soll er morgen wiederkommen«, gähnte Hal. Er rieb sich die Augen. »Seit wann ist der Laden denn mitten in der Nacht offen?«
    »Aber es klingt dringend ...« Maggie strich ihren Rock glatt und schritt mit der Kerze in der Hand auf die Luke zu. »Ich gehe nachschauen. Vielleicht hat Moll ja nur ihren Schlüssel vergessen.«
    »Moll ist das nicht. Die ist längst zurück.« Hal drehte sich zur Wand. Auch Walter und Tim entschlossen sich, den nächtlichen Besucher zu ignorieren. Jack dagegen folgte Maggie, Eliza an der Hand, die Treppe hinab.
    »Und wenn’s Räuber sind?« Im Laden angekommen, starrte Eliza ängstlich auf die verschlossene Tür, auf die jemand von der anderen Seite mit Fäusten einhieb. »Hier gibt’s viel zu klauen.«
    »Räuber sind das sicher nicht«, beruhigte Maggie sie. »Die würden nicht so viel Krach machen und damit alle Nachbarn aufwecken.« Sie steckte den Schlüssel ins Schloss und sperrte auf.
    »Na endlich! Das ist ja fast so, als würde man versuchen, ’nen Toten zum Leben zu erwecken.« Ein Junge mit kurzen Haarstoppeln, triefend vor Nässe, drängte sich an Maggie vorbei durch die Tür. »Gibt’s hier was zu futtern? Ich bin total ausgehungert.« Ohne auf die anderen zu warten, stürmte er die Treppe hoch.
    »Guy?« Jack starrte ihm nach, als sei er ein Geist. Obwohl es nur wenige Wochen her war, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte, hätte er ihn fast nicht erkannt, so sehr war er in die Höhe geschossen.
    Jack blickte erwartungsvoll auf die Gasse hinaus. An dem Tag, an dem sein Bruder verschwunden war, war er mit Guy auf Diebestour gewesen. Wenn Guy zurückgekehrt war, bedeutete dies sicher, dass Ned auch nicht weit war. Doch draußen ergoss sich nur der Regen wie ein Wasserfall vom Himmel. Von Ned war keine Spur zu sehen. Enttäuscht schloss Jack die Tür und hastete den anderen hinterher.
    Wenig später hockten die Bandenkinder im Kreis um den tropfnassen Guy herum, der gierig in einen Kanten Brot biss, den ihm Maggie aus der Küche besorgt hatte.
    »Was ist denn mit deinen Haaren passiert?«, fragte Eliza. Guys Schädel leuchtete bleich im Kerzenlicht.
    »Kopfläuse«, erklärte er nur kurz. »In Bridewell scheren sie dir automatisch den Schädel.«
    »Wo ist Ned?« Das war das Einzige, was Jack im Moment interessierte.
    »Ned?« Guy sah sich um. »Woher soll ich das wissen. Ist er nicht hier?«
    Jack schüttelte erschrocken den Kopf.
    »War er denn nicht mit dir im Heim?«
    »In Bridewell? Nee. Bestimmt nicht. Das hätte ich gewusst. Ich dachte, der Dreikäsehoch ist auf und davon, um sich bei seinem älteren Bruder auszuheulen.« Er sah sich um, als würde er Jack nicht glauben. »Wehe dem Bürschchen, falls es sich nur hier versteckt. Ich hab nämlich noch ’n Hühnchen mit ihm zu rupfen.«
    »Aber wenn er nicht im Heim war, wo ist er dann?« Jack wurde es plötzlich übel.
    »Bin ich Hellseher? Alles, was ich weiß, ist, dass er ’n Hohlkopf ist, wegen dem mich der Wachtmeister erwischt hat. Und das werd ich ihm heimzahlen.«
    »Aber er ist wirklich nicht hier.«
    »Tatsächlich?« Guy war immer noch nicht überzeugt. Dann begann er zu

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