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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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Doch die beiden Mädchen antworteten nicht. Stattdessen konnte man nur leises Atmen hören. Anne war an ihre rechte Schulter gelehnt eingeschlafen und Rose schnarchte leise an ihrer linken Seite. Zwischen den Mädchen eingeklemmt, machte Alyss es sich so bequem wie möglich. Man konnte immer noch das Wasser des Hafenbeckens gegen die Außenwand des Schiffs schwappen hören, auch das Holz ächzte und knarzte noch immer, ansonsten war es still geworden. Selbst von oben drang kein Geräusch mehr in den Schiffsbauch. Alle schliefen, selbst die Ratten. Nur Alyss lag noch lange wach.

Ein belauschtes Gespräch

    Samstag, 14. September 1619
    »Wo ist Maggie?« Kit blickte erwartungsvoll die Straße entlang.
    Sie hatten ausgemacht, sich am Morgen nach der erfolglosen Aktion wieder beim Verrätertor zu treffen. Von dort wollten sie noch einmal zum Keller zurück, um sich in der Gegend genauer umzuschauen. Bei Tageslicht sah alles immer anders aus, und vielleicht hatten die Verbrecher versehentlich Spuren hinterlassen, die verrieten, wohin die gestohlenen Kinder verschleppt worden waren.
    »Maggie konnte nicht mit«, erklärte Jack kurz. »Sie muss auf Eliza aufpassen.« Tatsächlich wäre Maggie nur allzu gerne mit den Jungs losgezogen, doch keiner aus Molls Bande hatte sich bereit erklärt, Eliza mit auf Diebestour zu nehmen. Ihr war deswegen nichts anderes übrig geblieben, als sich selbst um sie zu kümmern. Einen Augenblick lang blitzte es enttäuscht in Kits Augen auf, dann spuckte er in die Gosse, schob seine Mütze auf dem Kopf zurecht und blickte von Jack zu Will.
    »Na, dann los. Mal schauen, ob wir das Rätsel der verschwundenen Kinder knacken können.«
    Schon wenig später bogen sie in die Gasse ein, in der die Schenke Zur Silbernen Nixe lag. Im hellen Morgenlicht wirkte alles noch verwahrloster als in der Nacht. Sie wollten gerade weiter zum verfallenen Lagerhaus und dem Keller gehen, als Will jäh stehen blieb.
    »Heiliges Kanonenrohr!«, rief er. »Was hat der denn hier verloren.« Er schlüpfte schnell in den Hofeingang neben der Schenke und gab den anderen hektische Handzeichen, ihm zu folgen.
    Jack blickte sich um, doch es fiel ihm nichts Merkwürdiges auf. Eine junge Frau, die einen Korb mit glitzernden Fischen auf dem Kopf trug, kam vom Fluss hoch. Ein Mann mit einem Karren, auf dem sich Hühnerkäfige stapelten, eilte in die entgegengesetzte Richtung. Die Hühner gackerten lautstark. An den Stiegen am Fluss lud ein Schiffer Brennholz auf eine Barke. Ein Mann mit langen dunklen Haaren kam gerade von der Fährstelle hoch. Das war doch ... Natürlich! In London gab es sicher keinen zweiten Menschen mit einer so großen Nase. Es war Master Smyth, der Händler von St. Pauls, bei dem Moll ihren Tabak kaufte. Jetzt schritt der Mann zielstrebig die Gasse entlang genau auf sie zu.
    »Aber das ist nur Master Smyth.« Für alle Fälle hatte sich Jack doch zu den anderen Jungs in den Hofeingang gesellt. »Ich kenn den Mann. Der ist harmlos.«
    »Harmlos? Nee, harmlos ist der bestimmt nicht.« Will schüttelte den Kopf. »Das ist der Mann, der mich mit ’nem Brief zur Silbernen Nixe geschickt hat.«
    »Was?« Jack verstand nicht. »Master Smyth, der Tabakhändler?«
    »Smyth? Tabakhändler? Keine Ahnung, wer der Kerl ist«, erwiderte Will. »Doch die lange Nase würde ich überall wiedererkennen.«
    Jack spähte vorsichtig um die Ecke. Er konnte gerade noch sehen, wie Master Smyth in die Schenke trat. Er war so groß, dass er sich bücken musste, um seinen Kopf nicht am Türstock zu stoßen.
    »Dieser Dreckskerl«, schimpfte Will. »Hat mir Geld versprochen und mich stattdessen in einen Keller gelockt.« Vor lauter Aufregung war seine Stimme immer lauter geworden.
    »Psst!«, wies ihn Kit zurecht. »Halt die Klappe, sonst wissen es gleich alle Nachbarn.« Mit einer leichten Kopfbewegung wies er auf eine Frau, die auf der Gasse eine Ziege an einem Strick hinter sich herzog. Die Alte musterte die Kinder im Torweg zwar neugierig, ging jedoch wortlos vorüber.
    »Das ist bestimmt ’n Irrtum.« Jack konnte es einfach nicht glauben, dass der freundliche Master Smyth mit den Kinderdieben unter einer Decke stecken sollte. »Ich hab erst vor ein paar Tagen mit ihm gesprochen.« Tatsächlich war es an dem Tag gewesen, an dem er sich im Kirchhof von St. Pauls nach seinem Bruder erkundigt hatte.
    »Nee, der Mann hat Dreck am Stecken«, war Will überzeugt. »Los, kommt. Da ist ’n offenes Fenster.« Und im nächsten Augenblick

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