Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
Pferd, beugte sich zur Seite und zog Jocelyn zu sich auf den Schoß. Er gab den Soldaten ein Zeichen, woraufhin die sich mit ihren Pferden um ihn formierten und losritten.
„Rurik, ich bekomme keine Luft“, sagte sie und versuchte, seine Hände wegzuschieben. Er lockerte seinen Griff nur geringfügig, doch es genügte, damit sie Atem holen konnte. „Rurik, sagt mir endlich, was passiert ist.“
„Redet nicht so laut, Jocelyn. Connor wurde auf der Jagd verletzt. Er wird bereits in die Festung gebracht.“
„Verletzt? Ist er …?“ Sie brachte es nicht fertig, das Wort auszusprechen, das ihr durch den Kopf ging.
„Nein, jedenfalls nicht, als ich losritt, um Euch zu holen. Er glaubt, Ihr seid in Gefahr und müsst beschützt werden.“
„Was ist passiert?“, fragte sie.
Er drückte sie, woraufhin sie verstummte. In vollem Galopp ritten sie durch das Tor und hielten erst an den Stufen vor der Burg an. Die Umstehenden sahen zu, wie sich Rurik von seinem Pferd gleiten ließ und anschließend Jocelyn herunterhalf. Er stellte sich vor sie, um sie mit seinem Körper zu schützen. Danach zog er sie mit sich die Stufen hinauf und weiter zum Nordturm. Rurik wurde nicht einmal langsamer, als sie an Rhona vorbeikamen, die nach ihnen rief. Jocelyn wollte etwas erwidern, aber ein warnender Blick des Wikingers genügte, um sie verstummen zu lassen. Am Ende gelangten sie in Connors Gemach. In diesem Moment lief Jocelyn gegen Rurik, da sie nicht bemerkt hatte, dass er stehen geblieben war.
Nachdem sie einigen Abstand von ihm genommen hatte, entdeckte sie einige Gefolgsleute, die sich um das Bett ihres Mannes drängten. Als sie Connor erblickte, stieß sie Rurik aus dem Weg und war mit wenigen Schritten bei ihm. Seine Haut war kreidebleich, er atmete mühsam.
„Rurik, sie soll mir nicht zu nah kommen“, brachte er rasselnd heraus.
„Connor?“ Sie kletterte auf das Bett, um zu ihm zu gelangen, doch Rurik legte einen Arm um ihre Taille und hielt sie zurück. Danach hob er sie hoch und trug sie in eine Ecke des Raumes.
„Rurik, lasst mich runter. Jemand muss sich um ihn kümmern.“ Sie konnte noch so sehr zappeln und strampeln, um sich aus seinem Griff zu befreien, es half nichts. „Bitte, Rurik, ich werde auch hierbleiben, wenn Ihr mich nur loslasst.“
„Ailsa ist auf dem Weg hierher“, berichtete jetzt Duncan. Nachdem er sich über Connor gebeugt hatte, um zu hören, was sein Cousin ihm zuflüsterte, wandte er sich an den Wikinger. „Rurik, außer Ailsa und Jocelyn will er niemanden in seinen Gemächern haben.“
Der Hüne sah sie an. „Ihr bleibt hier, Jocelyn. Zwingt mich nicht, Euch wieder festzuhalten.“ Sie willigte mit einem Nicken ein, und er setzte sie auf dem Boden ab.
Während sie ihr Kleid gerade zog, rief sie Connor zu: „Lass mich dir bitte helfen!“
Er rührte sich nicht. Rurik und Duncan unterhielten sich so leise, dass sie nichts verstehen konnte, und schließlich schickten die beiden alle anderen aus dem Raum. Nachdem sie gegangen waren, erklärte Duncan: „Er ist bewusstlos, Jocelyn, vermutlich, weil er so viel Blut verloren hat. Wenn Ailsa erscheint, wird man die Wunde ausbrennen.“
„Da bin ich, Duncan. Mylady“, sagte die Alte, die in diesem Augenblick von der Türwache durchgelassen wurde. „Was ist passiert?“
Duncan beschrieb ihr mit wenigen Worten, wie Connor sich die Verletzung zugezogen hatte. Danach hob sie dessen Plaid hoch, um sich ein Bild von ihr zu machen. Es war Jocelyn nicht möglich, links oder rechts an Rurik vorbeizuschauen, also duckte sie sich kurz entschlossen unter seinen Armen hindurch und lief zu Ailsa. Beim Anblick der klaffenden Wunde stockte ihr der Atem.
„Ihr benötigt den Schmied Niall. Sagt ihm, er soll seine Werkzeuge mitbringen.“
„Der Laird gab den Befehl, niemand außer Euch und Jocelyn dürfe seine Gemächer betreten.“ Duncan wusste nicht, was er tun sollte.
„Die Mylady und ich können eine solche Verletzung nicht ohne zusätzliche Hilfe behandeln. Der Laird vertraut Niall. Holt ihn schnell her“, entgegnete sie.
„Duncan“, flehte Jocelyn ihn an. „Bitte macht das, was Ailsa fordert. Seht doch nur, wie schlimm es um Connor steht.“
Sein Plaid und das Bettlaken waren bereits blutdurchtränkt, und die Wunde wollte sich einfach nicht schließen. Der Wollverband um den Schenkel genügte offensichtlich nicht, um die Blutung zum Stillstand zu bringen. Es würde nicht einmal ausreichen, die Wunde zuzunähen. Hier half nur noch
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