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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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Beutel gefunden hatte. Sie öffnete diese und verteilte jeweils einige Blätter auf die beiden Schälchen.
    Fasziniert sah Jocelyn zu, wie sie einen Topf mit Wasser holte, das über dem Kaminfeuer zum Kochen gebracht worden war, und ein wenig Flüssigkeit in die zwei Schälchen goss. Danach öffnete sie ein anderes Gefäß und legte eine an Honig erinnernde Substanz hinzu. Von den Blättern wurde ein köstliches Aroma abgegeben, das sich im ganzen Raum verteilte.
    „Mein Ehemann, Gott möge seiner Seele gnädig sein, war viel älter als ich und litt fast sein Leben lang unter verschiedenen Krankheiten. Er hatte einen Heiler, der mit Kräutern und Pflanzen arbeitete und dessen Mixturen manche seiner Leiden zu lindern vermochten.“
    Rhona rührte das Gebräu in den Schälchen um, danach holte sie die meisten der Blätter aus ihnen und brachte sie zu Jocelyn. „Das sind meine bevorzugten Teevarianten. Ich empfinde sie als sehr lindernd, wenn meine Zeit im Monat gekommen ist. Vielleicht helfen sie dir ja auch.“
    „Von welchem Getränk soll ich probieren?“ Beide dufteten wunderbar, eines fruchtig, das andere mehr nach Kräutern.
    „Nimm diesen, er ist besonders wohltuend unmittelbar vor den Blutungen“, erklärte sie und hielt ihr das nach Kräutern riechende Schälchen hin.
    Jocelyn nahm es entgegen und trank einen Schluck. Der Geschmack nach Kräutern und Honig war beruhigend und angenehm. Sie nahm noch einen Schluck, während Rhona von dem anderen Tee trank. Kurz darauf arbeiteten sie in einem einvernehmlichen Schweigen an dem Gewand: Jocelyn nähte das Mieder ab, und Rhona änderte den Saum. Als sie ausgetrunken hatten, war alles fertig.
    Connors Cousine schickte sie nun in ihre Gemächer, damit sie ein Bad nahm. Dort angekommen, meldete sich Jocelyns Magen und erinnerte sie daran, dass sie völlig vergessen hatte, etwas zu essen. Da es bis zum Abendmahl noch eine Weile dauern würde, beschloss sie, von dem Obst zu essen, das die Jungen für sie gepflückt hatten. Es grenzte an Dekadenz, wie sie im heißen, wohligen Badewasser saß und dabei Birnen und Äpfel aß.
    Er wartete dort, wo man ihn hinbestellt hatte – an der Treppe zu Jocelyns Turm. Eigentlich wurde er nur schlicht Südturm genannt, doch er war dazu übergegangen, ihn insgeheim als Jocelyns Turm zu bezeichnen. Rhonas Anweisungen waren unmissverständlich: Er sollte Jocelyn hier abholen und zur Tafel begleiten.
    Oh, und er sollte natürlich so frisch gebadet und ordentlich gekleidet sein, wie man es vom zukünftigen Earl of Douran erwarten durfte. Er hatte sich dagegen zur Wehr gesetzt und in einigen, aber nicht allen Punkten gesiegt. Da niemand außer den Clanältesten von seinem zukünftigen Titel wusste, war die Zeit noch nicht gekommen, öffentlich darüber zu reden. Rhona wollte ihm nicht sagen, wie sie davon erfahren hatte, doch sie erklärte sich einverstanden, fürs Erste über die Angelegenheit zu schweigen.
    Und so stand er nun da, in einem sauberen langen Hemd und einem neuen Tartan, Nadel und Brosche seines Vaters an der Schulter befestigt, während er darauf wartete, dass seine Frau nach unten kam. Schließlich hörte er Geräusche auf der Treppe und drückte den Rücken durch, um gerader zu stehen. Cora wurde als Erste sichtbar. Sie hielt sich dicht vor Jocelyn, sodass er keinen ungehinderten Blick auf sie werfen konnte.
    Erst als das Dienstmädchen am Ende der Stufen zur Seite ging, sah er, wie seine Frau förmlich zu schweben schien. Ihr Haar, das sie sonst ohne viel Aufhebens zurückgekämmt trug, war nun zu einer Frisur hochgesteckt, die ihrem Gesicht ein völlig anderes Aussehen verlieh. Der goldene Besatz ihrer Kappe und der Schleier hoben die Goldtöne ihrer Haut hervor, die ihm bislang so nicht aufgefallen waren. Und durch die neue Frisur wurde ihm der anmutige Schwung von Kinn und Hals erst in diesem Moment richtig deutlich.
    Die markanteste Veränderung fiel ihm bei ihren Augen auf, die nur von ein paar Locken umrahmt waren und in einem kräftigeren Grün zu leuchten schienen als zuvor. Auch ihre Lippen wirkten voller, und auf ihren Wangen lag ein sanfter roséfarbener Schein.
    Doch was hatte sich wirklich verändert: seine Wahrnehmung oder ihr Erscheinungsbild? Ein neues Gewand und eine andere Frisur konnten doch nicht so viel ausmachen. Das von Rhona ausgewählte Kleid trug natürlich seinen Teil dazu bei, denn obwohl es kaum ein Stück Haut unbedeckt ließ, stellte es auf einzigartige Weise ihre weiblichen Kurven zur

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