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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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womöglich sogar haben wollte?
    Das Verhältnis zwischen ihnen war ein anderes geworden, das war auch ihr nicht entgangen. Mitten auf dem Burghof hatte er ihre Hand ergriffen und war mit ihr hierher gegangen. Er hatte ihr sein Handeln erklärt, was noch nie zuvor der Fall gewesen war. Er unterbrach seine Arbeit, um mit ihr zu reden, nein, eigentlich sogar, um sie um ihre Hilfe zu bitten.
    „Also?“, fragte er. „Bist du bereit, diesen Platz an meiner Seite einzunehmen? Und das zu erdulden, was die beiden Frauen dir zumuten werden, damit du später selbst alles in der Hand halten kannst?“
    Ihr Ehemann bot ihr mit diesen Worten viel an – seine Unterstützung, ihre rechtmäßige Position, eine Chance, Dinge zu lernen und zu verwirklichen, die ihr in der Umgebung ihres eigenen kleinen Clans nie möglich wären. War sie dazu bereit?
    Ihre Mutter hatte stets gesagt, die Aufgabe einer Ehefrau bestünde darin, in die Welt ihres Mannes einzutreten und sich dort zu behaupten. Sie hatte ihr auch verstehen gegeben, dass Gutes dabei herauskommen könne (in diesem Moment schaute sie in ihre Richtung) und auch Schlechtes (ihr Blick wanderte jetzt zu ihrem meist betrunkenen Vater), wenn sich eine Frau ihren eigenen Platz erkämpft.
    „Dir wird womöglich nicht gefallen, wenn ich als Lady auftrete.“
    „Oh, man erzählte sich, dass die Tochter der MacCallums das Temperament des Teufels besitzt, wenn sie sich über etwas ärgert. Ich frage mich gerade, ob das stimmt.“
    Jocelyn brach in Lachen aus. Sie besaß tatsächlich ein gewisses leidenschaftliches Naturell, aber in der letzten Zeit hatte sie sich entweder zu ängstlich oder zu traurig gefühlt, im Grunde genommen fehl am Platz, um es durchscheinen zu lassen. „Man sagt mir nach, dass ich von Zeit zu Zeit dazu neige, herumzuschreien.“
    „Tatsächlich? Werden wir das schon bald in den Sälen und auf den Höfen der Burg zu hören bekommen?“
    „Möglicherweise.“
    In diesem Moment wurde nach ihnen beiden gerufen – Connor sollte auf den Hof kommen, sie wurde in der Festung verlangt. Ihr Gespräch war beendet, und es war an der Zeit, sich den Pflichten zuzuwenden. Ihren Pflichten, wiederholte sie im Stillen und lächelte.
    „Ich schlage vor, du gehst bei meiner Tante und ihrer Tochter mit der gleichen List vor wie ich.“
    „Oh, Connor!“, rief sie lachend aus. „Und welche andere Strategie benutzt du noch, außer dass du den beiden aus dem Weg gehst, wo du nur kannst?“
    „Dann ist es dir also aufgefallen?“ Als er ihr zuzwinkerte, war sie über seine Ausgelassenheit derart erstaunt, dass ihr der Atem stockte. „Richtig, das geht bei dir nicht. Leider musst du ja mit ihnen zusammenarbeiten.“ Er hielt ihr seine Hand hin, und nachdem sie sie ergriffen hatte, bückte er sich, um den Korb hochzunehmen. „Lass sie in dem Glauben, sie hätten das Sagen, aber sprich mit dem Koch und Murdoch und triff deine eigenen Vereinbarungen mit ihnen.“
    Gemeinsam stiegen sie die Treppe hinunter. Nur noch ein paar Schritte, und dann würden sich ihre Wege wieder trennen. Doch diesmal war es anders. Diesmal konnte sie der Stellung sicher sein, die er ihr angeboten hatte – es war der rechtmäßige Platz als Ehefrau des Lairds. Als sie aus dem Schatten der Mauern traten, kam es ihr vor, als würde die Sonne mit einem Mal etwas heller scheinen.
    „Jocelyn!“, rief Rhona ihr vom Eingang zur Festung zu. „Ich habe überall nach dir gesucht. Ich hatte dich schon vor fast einer Stunde aus dem Dorf zurückerwartet. Warum du dort so viel Zeit verbringst, ist mit sowieso ein Rätsel.“
    „Leg dir unbedingt eine Taktik zurecht. Du hast es mit einer exzellenten Kontrahentin zu tun.“
    „Vergiss nicht: Mit einem exzellenten Kontrahenten hatte ich bereits zu tun, seit ich auf Broch Dubh bin, Laird.“
    Nervös wartete sie darauf, wie er auf diese Bemerkung reagieren würde, aber im nächsten Moment schallte sein Lachen über den Hof und ließ jeden auf ihn aufmerksam werden, der dort arbeitete.
    Rhona kam nun zu ihnen gelaufen. „Cora hat das Gewand fertig, damit du es anprobieren kannst, Jocelyn. Wir haben nur wenig Zeit, deshalb musst du dich bitte beeilen.“
    „Wieso haben wir nur wenig Zeit, Rhona?“, warf Connor ein.
    „Wir planen für heute Abend ein richtig großes Essen. Ein angemessenes Mahl für den …“ Plötzlich begann Rhona zu stammeln. „Ein angemessenes Mahl für einen Clan wie den unseren, bei dem die Frau des Lairds ein besseres Gewand anziehen muss

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