Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
wiederholte seinen Ausspruch, und er hielt ihr den Becher hin, der zwischen ihren beiden Plätzen stand. Sie nahm einen tiefen Schluck. Danach trank er von der gleichen, von ihren Lippen gewärmten Stelle aus dem Gefäß. Eben wollte er sich auf seinen Stuhl niederlassen, da vernahm er einen Ausruf, dessen Quelle wie immer unverkennbar war.
„Auf die Hochzeitsnacht!“, rief Rurik.
Amüsiert nahm Connor neben Jocelyns Platz. Ein erneutes Lachen ging durch den Saal. Jocelyn errötete angesichts dieser Bemerkung, was sie nur noch lieblicher aussehen ließ.
„In Wahrheit“, flüsterte er ihr zu, „war es die Aussicht auf eine zweite Hochzeitsnacht, die mich dazu veranlasste, dieser Feier zuzustimmen. Wenn ich mich nicht irre, hast du unsere erste verschlafen.“
„Dann bist du jetzt dafür verantwortlich, dass sich das nicht wiederholt“, erwiderte sie mit einem Schmunzeln.
„Ich muss gestehen, als ich dich die Treppe herunterkommen sah, da war mein erster Gedanke, dein wundervolles Gewand von deinem Leib zu reißen, um deine bloße Haut auf meiner zu spüren.“
„Connor!“, zischte sie und griff unter dem Tisch nach seinem Bein, was genau das Verkehrte war. „Hör auf, bevor noch jemand deine Worte vernimmt.“
Er griff nach ihrer Hand und schob sie nach oben, bis sie auf seinem erregten Glied lag. „Und du darfst mich natürlich auch entkleiden, um mich dort besser zu fühlen.“
Zwar hatte er ihre Hand längst losgelassen, aber sie zog sie nicht weg, sondern umfasste sogar seinen Schaft. Plötzlich fiel ihm auf, dass die Blicke aller Gäste auf sie gerichtet waren, da diese warten mussten, bis er den ersten Bissen gegessen hatte. Erst danach durften sie zu essen anfangen. Um das zu tun, brauchte er allerdings beide Hände, doch eine befand sich immer noch unter dem Tischtuch. Er hatte sich in sein eigenes Spiel verstrickt, und ihm blieb nichts anderes übrig, als den bereitstehenden Bediensteten zuzunicken, damit sie die Speisen servierten. Tabletts mit Wild und Rind, Lamm und Schwein wurden auf die Tische gestellt, auf anderen waren Fische oder gebratene Tauben angerichtet. Dazu gab es zahlreiche Schalen mit Soßen und Beilagen. Brot wurde gebracht, das noch dampfte, da es eben erst aus dem Ofen geholt worden war, und Tonkrüge mit Schmalz kamen auf die Tische. Schüsseln mit gekochtem Gemüse, mit Äpfeln und Birnen folgten, bis schließlich für nichts weiter Platz war.
Nachdem er von den verschiedenen Fleischsorten und dem Fisch genommen und alles auf ein Brett zwischen Jocelyn und ihm gelegt hatte, wandte er sich zu Rhona, weil er ihr für ihren Einsatz bei diesem Mahl danken wollte. Bevor er jedoch dazu kam, sprach sie ihn bereits an.
„Ich hielt es nicht für möglich, aber ich habe den Eindruck, als würdest du dich in sie verlieben, Cousin.“ Ihre Stimme klang fast vertraulich, sodass sie keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenkte, doch es war ein eindeutig feindseliger Unterton herauszuhören. „Dann ist es dir also gelungen, Kenna zu vergessen?“
„Nicht, dass es dich etwas anginge, Rhona, doch lass dir gesagt sein, dass du Lust nicht mit Liebe verwechseln solltest“, erwiderte er.
Das künstliche Lächeln schmolz augenblicklich dahin, und für einen kurzen Moment huschte ein Ausdruck über ihr Gesicht, der ihm fast entgangen wäre. Trauer? Mitgefühl? Erleichterung? Er konnte es nicht bestimmen, und dann setzte sie auch schon wieder eine Miene auf, die nichts von ihren Gedanken und Gefühlen erkennen ließ.
„Entschuldige, Connor. Ich wollte weder dir noch deiner Frau gegenüber respektlos erscheinen.“
Er sah zu Jocelyn, doch die war in eine Unterhaltung mit Dougal und Jean vertieft. Beide Hände hatte sie wieder auf den Tisch gelegt. Obwohl sie nach wie vor etwas verkrampft dasaß, stellte er mit Erleichterung fest, dass sie etwas von den Speisen probierte. Er konnte sich nicht erinnern, wann der Koch das letzte Mal eine solche Vielfalt aufgetischt hatte. Zwar würde ihm nach etwas Derartigem nicht oft der Sinn stehen, doch er war erfreut darüber, dass der Mann in der Lage war, eine solche Leistung zu vollbringen, wenn sie von ihm verlangt wurde.
Connor verteilte einen Löffel Birnensoße auf einigen Scheiben Schweinefleisch, als ihm einfiel, dass er diese spezielle Soße das letzte Mal gekostet hatte, nachdem sie sich auf besondere Weise geliebt hatten. Er sah sie an, woraufhin sie ihm ein tonloses „Bald“ zuhauchte.
Sie hatte offenbar das Gleiche gedacht wie
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