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Das Geheimnis des Himmels

Das Geheimnis des Himmels

Titel: Das Geheimnis des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Schoch
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Übersetzung gelangt sind. Immerhin habt Ihr diese ja auch schriftlich festgehalten. Ist sie denn auch entwendet worden?“
    „Das habe ich in der Aufregung noch gar nicht überprüft.“
    „Dann werden wir das auch nicht mehr klären können, denn Ihr dürft auf keinen Fall in Euer Haus zurückkehren. Aber weiter. Es müssen zwei Dinge geschehen. Erstens muss der Verbleib Eurer Familie geklärt werden. Vielleicht ist ihnen ja nur ein Missgeschick passiert, ein Radbruch oder Ähnliches. Und zweitens müsst Ihr Euch selbst in Sicherheit bringen.“
    „Ich werde niemals weichen, ohne meine Familie in Sicherheit zu wissen!“, schnaubte Bernhardi.
    „Ich weiß. Und gerade das ist der Vorteil Eurer Gegner. Vielleicht wollen sie mit Eurer Familie ein Faustpfand in der Hand haben, um Eurer habhaft zu werden.“
    „Das ist unmöglich! Friedrich, ich kann mich nicht verstecken und meine Familie diesen Mördern aussetzen. Lieber sterbe ich!“ Bernhardi war erregt aufgesprungen.
    „Beruhigt Euch, Leonhard“, erwiderte Friedrich ruhig. „Auch mir gilt mein Leben nicht viel, wenn es darum geht, Barbara zu retten. Und sollte ihr auch nur ein Haar gekrümmt werden, so schwöre ich Euch, dann werden diese Banditen es bereuen!“ Er schwieg einen Moment und fügte dann ruhig hinzu: „Wir müssen aber jetzt bei kühlem Verstande bleiben. Glaubt mir, das fällt mir auch nicht leicht. Aber es geht nicht anders. Ihr werdet Euch ein Asyl suchen, am besten sogar auf kursächsischem Gebiet, dann seid Ihr wenigstens vor den römischen Häschern sicher.“
    „Seid Ihr sicher, dass die mit im Spiel sind?“
    „Nein, es können auch ganz andere Mächte am Werke sein. Aber die Römischen würden mit Sicherheit Glaubensfragen als Beweggrund für Ihre Untaten vorgeben, um damit von der eigentlichen Sache abzulenken.“
    „Und wie soll ich meiner Familie beistehen?“
    „Indem Ihr Kontakt mit mir haltet. Ich bin den Häschern hoffentlich noch unbekannt. Also werde ich alles an Eurer statt erledigen. Als Erstes benötige ich von Euch eine Vollmacht über Eure Bankkonten.“
    Friedrichs Tatkraft erstaunte und erschreckte Bernhardi zutiefst. „Ihr wollt was?“, fragte er verblüfft zurück.
    „Eure Vollmacht über Eure Bankkonten. Ihr müsst doch an Euer Vermögen kommen. Auch das trägt zur Rettung Eurer Familie bei. Da Ihr hier nicht mehr des Tages unbehelligt durch die Stadt gehen könnt, werde ich das für Euch erledigen. Keine Sorge, ich habe nicht vor, mich an Eurem Vermögen schadlos zu halten. Das brauche ich auch gar nicht. Den größten Teil werde ich Euch sofort mitgeben. Eine kleine Summe, die ich eventuell für meine Suche nach Eurer Familie brauche,werde ich behalten, wenn Ihr gestattet. Seid Ihr damit einverstanden?“
    Bernhardi erlangte seine Fassung zurück. „Euch ist schon klar, dass Ihr Euch damit selbst in Gefahr begebt?“
    „Ja, aber das ist es mir, verzeiht mir, vor allem wegen Barbara wert. Aber ich hoffe, ich gehe noch als Trottel durch, der seinem Professor einen kleinen Gefallen tut, ohne eigentlich zu wissen, was er da macht.“
    „Ihr scheint sehr genau zu wissen, was Ihr wollt.“
    „Ich entdecke gerade, was ich wirklich will.“
    „Euer Vater würde sehr stolz auf Euch sein, wenn er wüsste, was Ihr tut.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Er ist Kaufmann – und geschäftsfördernd war meine Lebenseinstellung nie.“
    Bernhardi schwieg, setzte sich an den Tisch und bat um Tinte, Feder und Papier. Nachdem er das Gewünschte erhalten hatte, schrieb er eine kurze Bankvollmacht und überreichte sie Friedrich von der Aue. „Enttäuscht mich nicht.“
    „Seid gewiss. Und jetzt verbergt Euch hier, ich werde versuchen, das kleine Geschäft schleunigst zu erledigen. Bereitet so lange Eure Flucht vor.“
    Widerwillig stimmte Bernhardi zu. Er konnte hier nichts mehr für seine Familie tun. Sobald er ein Asyl gefunden hatte, würde er Friedrich über den Ort informieren. Dieser wiederum würde ihm seine Familie zuführen, wenn sie denn wohlbehalten hier einträfe.
Wenn
sie hier einträfe.
    Zwei Stunden später war Friedrich von der Aue wieder da. Zu Fuß war er losgegangen, mit einem Pferd kam er zurück. Nachdem er das Pferd hinter dem Haus versorgt hatte, trat er in seine Stube und erklärte dem ungeduldig wartenden Bernhardi, dass es ihm gelungen sei, fast das gesamte Vermögen in Bargeld abzuheben. Allerdings hatten die Hüter des Geldes im Bankhaus sehr penibel gearbeitet und von ihm sogar

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