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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Sean an und gurrte: »Guten Abend, Sean, ich bin Debbie und werde übrigens bald siebzehn.« Dann schlug sie ihre Beine so übereinander, dass man einen freien Blick auf ihre schlanken Fesseln und ihre wohlgeformten Waden hatte.
    Suzan spürte eine ungeheure Wut in sich aufsteigen. Auch gegen sich selbst. Da führte ihr das dumme kleine Gör von Schwester doch tatsächlich vor, wie man mit Männern umzugehen hatte. Sean schien nämlich sichtlich angetan von der geballten Weiblichkeit und machte beileibe nicht den Eindruck, als würde ihn die Anwesenheit der kleinen Schwester stören. Suzan hatte keine Wahl. Sie musste etwas unternehmen, denn Debbie dachte mit Sicherheit nicht daran, das Feld freiwillig zu räumen. Im Gegenteil, sie schmachtete Sean ungeniert an.
    Suzan kochte vor Wut, als Debbie zärtlich eine seiner Locken berührte und flötete: »Ich wollte nur sichergehen, dass sie echt sind. Sie haben das schönste Haar, das ich je bei einem Mann gesehen habe.« Debbie blickte ihn lächelnd an. »Und die schönsten Augen«, gurrte sie.
    Da half nur eines. Sean musste gehen, doch wie sollte Suzan das anstellen? Seine ganze Aufmerksamkeit war nun bei Debbie. »Ich habe gehört, Sie interessieren sich nicht für die Knochen unten im Moa-Verlies«, bemerkte er mit einem verschwörerischen Seitenblick auf Suzan.
    »Ach, hat sich mein Schwesterherz bei Ihnen beklagt? Sie übertreibt. Natürlich bewundere ich Großvater Arthur und Großmutter Antonia. Und die Lebendrekonstruktion des Vogels ist doch einfach wunderbar. Sie forschen auch über den Moa, hat Mutter mir erzählt. Ich finde das spannend. Vielleicht studiere ich später auch einmal Biologie.«
    Angesichts dieser faustdicken Lügen schnappte Suzan nach Luft. Das ist der Beweis, Mutter hat sie hergeschickt, schoss es ihr durch den Kopf. Das halte ich keine Minute länger aus.
    Abrupt sprang Suzan auf. »Mister Albee, ich möchte ungern das anregende Gespräch zwischen meiner Schwester und Ihnen unterbrechen, aber die Kleine gehört nun wirklich ins Bett, und ich hatte auch einen harten Tag«, knurrte sie und bereute ihren Ton bereits in demselben Augenblick. Wie konnte sie sich nur so gehen lassen und ihre Verletzung dermaßen offen zur Schau stellen? Da konnte sie sich ja gleich ein Schild an die Brust heften, auf dem zu lesen stand: Rasend eifersüchtig!
    Sean wandte sich nun aber von Debbie ab und Suzan zu.
    »Sie haben recht, Suzan, ich bin schon viel zu lange geblieben.«
    Er wollte aufstehen, doch Debbie legte ihm frech eine Hand auf den Oberschenkel und sah ihn flehend aus ihren großen Augen an. »Bitte, bleiben Sie doch noch. Es ist so angenehm, mit Ihnen zu plaudern.«
    Sean aber nahm ihre Hand, drückte sie einmal kurz und erhob sich.
    »Ein anderes Mal vielleicht. Jetzt muss ich wirklich fort.« Sean blieb vor Suzan stehen und sah ihr tief in die Augen: »Suzan, es war ein wunderbarer Abend.«
    Suzan lächelte verkrampft. »Ich bringe Sie noch zur Tür.«
    Als sie aus dem Augenwinkel sah, dass Debbie vom Sofa aufsprang und Anstalten machte, sie zu begleiten, warf sie ihr einen warnenden Blick zu. Ihre Schwester zögerte, schien zu überlegen, ob sie sich den weiteren Zorn der Älteren zuziehen sollte, und ließ sich murrend zurück auf das Sofa fallen.
    Suzan und Sean waren noch nicht ganz aus der Tür, da zwitscherte Debbie ihnen hinterher: »Sean? Dürfte ich Sie bei Gelegenheit einmal in der Universität besuchen? Ich möchte doch so gern etwas über das Studium erfahren. Wer könnte mir besser erklären, wie man Zoologe wird, als Sie?«
    Sean drehte sich sichtlich geschmeichelt zu ihr um.
    »Aber selbstverständlich. Gern. Kommen Sie nur einfach ins Zoologische Institut in den ersten Stock. Auf dem Flur finden Sie eine Tür mit meinem Namen.«
    »Danke. Sie sind ein Schatz«, flötete Debbie.
    Suzan spürte, wie ihr körperlich übel wurde und ein unbändiger Zorn Besitz von ihr ergriff. Und nicht nur auf ihre Schwester, sondern auch auf Sean Albee. War er wirklich so dumm, dass er das Spielchen ihrer kleinen Schwester nicht durchschaute? Fühlte er sich tatsächlich geschmeichelt durch dieses kindliche Gebrabbel? Debbie und Biologie, das war der größte Witz, den sie je gehört hatte. Nur leider konnte sie nicht darüber lachen. Ob Sean ihr das ernsthaft abgenommen hatte? Oder sollte gar ihre Mutter Recht behalten, was den Charakter von Männern anging?
    Sie strafte ihn mit eisigem Schweigen.
    »Wiedersehen, Mister Albee«, sagte sie kühl,

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